
Diadochenkampf: Spotify-, Universal- und Hipgnosis-Bosse kämpfen um FC Arsenal
Das könnte noch spannend werden:
MusicBizz goes Fußball, und neue trifft auf alte Musikindustrie: Der Spotify--Erfinder & CEO Daniel Ek will den Fußballverein Arsenal London kaufen – den Lieblingsverein ausgerechnet von Universal-Boss Lucian Grainge.
Und damit nicht genug: Auch Merck Mercuriadis, der CEO des 2018 gegründeten Private Equity-Konzerns, des mittlerweile knapp zwei Milliarden schweren „Hipgnosis Songs Fund“ (siehe hier), der bereits die Weltrechte an mehr...
Meese goes Hell
„Kunstprediger“ Jonathan Meese, DJ Hell, der „strahlende Herrscher über mannigfaltige House- und Technobeats“, Jonathans Mutter Brigitte Meese und Daniel Richter haben jetzt eine Band. Kein Scherz. Buback Tonträger machts möglich.
Max Dax hat den Promotext fürs erste Album geschrieben, und das hört sich dann so an: „…ein Testament eines Zusammentreffens zweier leidenschaftlicher Künstler und einer großen Frau.“ Testament? Egal, Hauptsache klingt irgendwie toll und schwurbelig.
So kommt zusammen, was zusammengehört, oder: Dinge, die die Welt nicht braucht.
Die...
Polydor schreibt Brian Ferry 1971 einen Absagebrief...
Die gängige Narration der Tonträgerindustrie geht bekanntlich so: „Wir Musikunternehmen investieren Milliarden in die Nachwuchsförderung! Und deswegen brauchen wir ja auch Urheberrechte zig Jahrzehnte über den Tod der Musiker:innen und Auror:innen hinaus, weil sich nur so unsere gigantischen Investitionen rechnen.“
Die Realität: 1971 schickt eine unbekannte Band namens Roxy Music der deutsch-britischen Plattenfirma Polydor (heute Teil von Universal Music/Vivendi) ein Band mit aktuellen Aufnahmen, das sich die A&R-Leute und Bosse aufmerksam anhörten, jovial beurteilten, um der...
Klasse Satz: Franz Dobler sagt...
Klasse Satz (in dem Fall: Sätze…):
„Das grösste Problem für viele Kulturschaffenden scheint jetzt zu sein, dass sie in eine Lockdown-Schublade mit den Nagelstudios gesteckt wurden. Mein Problem ist das zum Glück nicht. Ich bin lieber mit den Nagelstudios in einer Schublade als mit circa 87,23 % aller Kulturschaffenden.“
(Franz Dobler)
Wiedervereinigung?
Was bedeutet eigentlich dieses „wieder“ in „Wiedervereinigung“, fragte die Filmwissenschaftlerin und Autorin Angelika Nguyen bei den von Max Czollek veranstalteten „Tagen der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur“, wenn doch die Teilung nach dem Ende des deutschen Faschismus stattfand?
Toller Popjournalismus mal wieder...
Was für ein tolles Popjournalismus-Wochenende Mitte November!
Die „taz“ quatscht ausführlich mit dem einschlägig bekannten Fruchtbonbon (das bekennt, „Singen hat was Sakrales" – ja, warum tut er's dann nicht?).
Die „Süddeutsche“ plaudert mit Abbas Björn, das „Neue Deutschland“ bespricht Black Sabbath, die „Junge Welt“ macht sich konsequent zur „alten Welt“ und bringt eine Seite ihres ohnehin nur zwei Seiten umfassenden Feuilletons mit Artikeln zu AC/DC und dem Boss (und schiebt am Montag gleich noch einen Riesenartikel über Motörhead nach; Randnotiz: die großen Artikel zu Black...
Deutsche Popmusik kann für irreperable Hirnschäden sorgen!
Naidoo, Nena, Wendler…
Obacht! Deutsche Popmusik kann für irreparable Hirnschäden sorgen!
Eltern haften für ihre Kinder.
Wann werden deutsche Plattenfirmen endlich einen „Parental Advisory“-Aufkleber auf ihre deutschen Veröffentlichungen pappen?
Klasse Satz: Róisín Murphy sagt...
“This is a simulation, this is for demonstration.”
(Róisín Murphy)
Ché Noir, Apollo Brown und der deutsche Popjournalismus
Was aber ist ein Popjournalismus wert, der zwar alle möglichen und unmöglichen Produkte der Tonträgerindustrie rauf und runter rezensiert, jedoch keine einzige Zeile und keinen Ton über eines der besten Alben des Jahres verliert, nämlich „As God Intended“ von Ché Noir und Apollo Brown?
Und das hat System – bereits das sensationelle „Sincerely, Detroit“ von Apollo Brown wurde letztes Jahr vom deutschen Popjournalismus großflächig ignoriert.
Der Hl. Martin Seehofer und die Nächstenliebe
„Wir haben erreicht, daß sich zehn Länder an der Aufnahme von 400 unbegleiteten Jugendlichen beteiligen. Für uns wird das eine Größenordnung zwischen 100 und 150 Jugendlichen. Das ist ein konkretes Beispiel praktizierter Nächstenliebe.“
Horst Seehofer, Bundesinnenminister (CSU)
Nächstenliebe?
Genau, so kennen wir es ja auch aus der Legende vom Hl. Martin, dem Martin von Tours: Als der einem armen, unbekleideten Mann begegnete, hat der Hl. Martin bekanntlich nicht etwa seinen Mantel mit dem Schwert getrennt und die Hälfte dem Armen gegeben, sondern er hat von...
Fröhliche Cancel Culture
Interessant ja auch, daß das selbsterklärte und von der üblichen Feuilletondebatte als solches bestätigte „Opfer“ der sogenannten „Cancel Culture“ in der Folge nach ihrem abgesagten Hamburger Auftritt mit ellenlangen Interviews, Porträts und Rezensionen in praktisch allen, aber auch wirklich praktisch allen Feuilletons, Zeitschriften und Medien dieser Republik bedacht wurde. Hier zeigt sich ein ganz neues Verständnis von „Cancel Culture“…
"Abgehört"-Rubrik auf "Spiegel Online": Verlag hat Budget gekürzt
Falls sich jemand wundern sollte, warum die gute, kluge und wichtige Rubrik „Abgehört" bei „Spiegel Online“ (weiß schon, das Internetdingens vom Spiegel heißt nicht mehr so…) jetzt so gekürzt erscheint und es nur noch ein Album der Woche und ein paar Kurzkritiken gibt statt vier ausführlicher und gut geschriebener Rezensionen: Die Redaktion hat das Budget für Gastautor*innen gestrichen, wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe.
Und so wird der Raum für Popkritik hierzulande immer kleiner, und das ist verdammt übel.
Klaus Lemke über 50 Jahre Staatskino
„50 Jahre Staatskino ist gleich Hunderte von stark missbrauchsanfälligen Regisseuren plus ein paar Milliarden verschwendeter Steuergelder. Brav, banal, begütigend, frigide, käuflich und selber schuld. Staatsknete ist ein Tritt in die Kreativität jedes Regisseurs. Das ganze System ist am Arsch.“
Klaus Lemke, Regisseur (Jungle World, 13.8.2020)
Authentischer Selbstliebe-Pop goes Majors
Thomas Winkler hat eine „Wilhelmine” für die „taz“ interviewt. Die Musikerin bekennt:
„Ja, ich mache Mainstream-Pop. Ich würde zwar eher sagen: Selbsterkundungs-Pop. Oder Selbstliebe-Pop.”
Sie sind auf jeden Fall bei einer großen Plattenfirma.
„Ja, und dafür habe ich mich bewusst entschieden. Ich bin auf die Plattenfirma zugegangen. Denn die Musik ist für mich kein Hobby. In meiner Idealvorstellung kann ich gut von der Musik leben, es groß machen und Konzerte spielen, zu denen auch tatsächlich Menschen kommen. Und ich habe mir überlegt, wie ich die meisten...
Lufthansa: Massenentlassungen & millionenfache Verzögerung bei Ticketerstattungen. Bundesregierung: "verärgert"...
Am 7.8. gab die Lufthansa, die in der Coronära 9 Milliarden Euro Staatshilfe erhalten hat, bekannt, dass sie Massenentlassungen plant. Einen Tag später stellt sich heraus, dass die Lufthansa ihren gesetzlichen Verpflichtungen, den Kunden Tickets für abgesagte Flüge zu erstatten, seit Monaten nicht nachkommt und aktuell noch 1,24 Millionen Erstattungsanträge unbearbeitet sind und entsprechend viele Menschen darauf warten, endlich ihr Geld zurück zu bekommen.
Und die Bundesregierung? Sie zeigt sich darüber „verärgert“. Wohlgemerkt just jene Bundesregierung, die es gelassen verschmäht...