
Wie es einmal fast zwei Frauen aufs Cover des „Rolling Stone" schafften...
„Wie es einmal fast zwei Frauen aufs Cover des ‚Rolling Stone‘ schafften“, lautet der auf allen Ebenen sehr lesenswerte Artikel von Stefan Niggemeier in „Übermedien“. Zwei Frauen, die Soulsängerin Joy Denalane und die Rockmusikerin Ilgen-Nur, wurden für die August-Ausgabe der deutschen Ausgabe des Fanzines (aktuelle verkaufte Auflage: ca. 12.000) interviewt (und, am Rande: das Interview ist verdammt gut und ebenfalls sehr lesenswert! Klasse, daß die Redaktion das so ins Blatt...
weiterlesenHasskampagnen vs. Meinungsfreiheit
Speaking of „Rolling Stone” und „Musikexpress”:
Die ebenfalls im Axel Springer-Konzern erscheinende Tageszeitung “Die Welt” beschäftigt den „Journalisten“ Rainer Meyer, der sich „Don Alphonso“ nennt und z.B. von der „taz“ als „Der Troll vom Tegernsee“ bezeichnet wird. Don Alphonso ist auf Hasskampagnen gegen progressive Menschen spezialisiert, „die dann von seinen rechtsextremen Followern bedroht werden“ („taz“), und zwar auf widerlichste Art und Weise.
Der Axel Springer-Konzern verteidigt seinen Autor: „Wer die Hasskampagnen kritisiert, stellt sich gegen die Meinungsfreiheit...
Dylan größer als Brecht?
Willi Winkler in der SZ über das neue Album von Bob Dylan:
„Die einzige Konstante wie je: In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen, oder wie Brecht es formuliert hätte, wenn er so gut wie Dylan gewesen wäre: ‚It ain't me, babe‘.“
Awcmon: Wenn Brecht „so gut wie Dylan gewesen wäre“ – really?!?
Bei allem gebotenem Respekt vor Bob Dylan wie auch vor Willi Winkler, dem wir viele schöne Artikel zu verdanken haben: geht’s bitte auch ne Nummer kleiner? Danke.
Negerkuß und Zigeunerschnitzel im BRD-Altersheim
Rührende Szene im Seniorenwohnheim:
Bundestagsvizepräsident Kubicki (FDP) betont: „Ich sage weiter Negerkuß!“ Und er klopft mit dem Suppenlöffel auf den Tisch: „Und ich bleibe auch beim Zigeunerschnitzel.“
Ein paar Tische weiter, ganz rechtsaußen, freut sich Roland Tichy.
Und alle sind ganz begeistert von sich selbst und ihrem gewagten Tabubruch: Ringelkiez mit Anfassen im reaktionären Teil des bundesdeutschen Altersheims…
Black Metal aus Saudi-Arabien
Also, eines steht schon mal fest:
Wenn ich Black Metal-Fan wäre, würde ich das gerade erschienene Album „Wala‘at“ der saudi-arabischen Band Al-Namrood noch mehr lieben als auch schon.
Die peinlichste Person im politischen Berlin
Die vornehmste und bevorzugte Aufgabe von Minister*innen wie Frau Klöckner (CDU) und Herrn Scheuer (CSU) scheint das Kopf-an-Kopf-Rennen um die Trophäe der peinlichsten Person im politischen Berlin zu sein. Es ist wirklich schwierig, auszumachen, wer da gerade vorne liegt, sie lassen sich beide einiges einfallen, um die Spitzenposition abzusichern. Von der Ersatzbank schaut Frau Karliczek (CDU) zu und überlegt, wie sie am besten aufholen kann.
Tagesbefehl des Bundesinnenministeriums
10.4.2020
Das Heereskommando Berlin gibt den Tagesbefehl aus… Oh, Verzeihung, es ist natürlich das Bundesinnenministerium von Horst Seehofer (CSU), das verlautbaren läßt:
„Die Durchhaltefähigkeit der Bevölkerung muß erhalten bleiben!“
(Quelle: „Tagesspiegel“)
Ein offenes Wort dieser Agentur in Sachen COVID-19, Corona, Ungleichheit, Hilfe und Konzertbranche
Von Thomas Bernhard stammen die schönen Zeilen:
„…wir müssen alles absagen
in Zukunft alles absagen
verstehen Sie
wir sagen in Zukunft alles ab“
(aus „Der Ignorant und der Wahnsinnige“)
Hätte allerdings nicht gedacht, daß ich diese Zeilen mal in diesem Blog zitieren würde, auf einer Webseite also, die ja eigentlich dazu dient, Konzerte und Tourneen anzukündigen und vorzustellen.
Aber so sind die Zeiten…
Auch diese kleine Agentur hat die letzten Wochen hauptsächlich damit verbracht, bereits gebuchte und im Vorverkauf befindliche...
weiterlesenCOVID-19 und Corona. Ein Long Read mit ein paar öffentlichen Äußerungen
Ein „Long Read“ in Sachen COVID-19 und Corona:
Derzeit loben ja viele Menschen, die normalerweise mit Herrn Stoiber, Herrn Spahn oder der CDU/CSU wenig am Hut haben, die „Krisenkompetenz“ der Herren Spahn, Stoiber & Co. Das hat wahrscheinlich auch mit der unterschwelligen Sehnsucht der Deutschen zu tun, daß es in Krisenzeiten (und nicht nur dann…) starke Männer und Experten geben möge, die das Schiff sicher durch stürmische Meere steuern, „auf Sicht“. Ach, gäbe es doch den Kapitän, der…
Ich erlaube mir, an dieser Stelle Äußerungen und Verhalten von Gesundheitsminister...
weiterlesenKünstler! Macht euch zur Marke!
Die bedauerlicherweise wegen COVID-19 verschobene c/o pop Convention kündigt eine ganz besondere Veranstaltung an: Ein Josh Greenberg referiert zum Thema „Artists as brands“.
„Wie schafft man es als Künstler*in, aus der Masse herauszustechen und auf die eigene Musik aufmerksam zu machen? Indem man sich selbst zur Marke macht und konsequent ‚on brand‘ bleibt.“
Wirklich?
Interessantere und bessere Musik zu machen, ist offenbar keine Option…
Nur Egoselling, Selbstinszenierung und Marketing scheinen noch zu helfen. Und dann, in nicht allzu ferner Zukunft, wenn...
Zukunftsforscherei
Auch der sogenannte „Zukunftsforscher“ Matthias Horx hat sich zu Corona geäußert… ach, das wollen Sie jetzt gar nicht wissen, was der für seine präzisen Vorhersagen („Das Internet wird kein Massenmedium“, 2.3.2001, oder „Von Facebook wird in fünf bis sechs Jahren kein Mensch mehr reden“, 9.7.2010) berüchtigte Horx so daherredet…
Pflegekräfte sollen intensiv nachdenken!
In Springers „Welt“ gibt ein Schriftsteller namens Alain de Botton all den Pflegekräften, Supermarktkassierer*innen und Paketzusteller*innen einen guten Ratschlag:
Sie sollen doch „die Zeit der Isolation mit intensivem Nachdenken verbringen, um sich zu sortieren und zu begreifen (…) Die Welt wird wieder uns gehören, wir werden sie frei bereisen können.“
(zitiert laut „Perlentaucher“).
Ja, eigentlich bin ich auch der Meinung, daß die Pflegekräfte, Supermarktkassierer*innen und Paketzusteller*innen solange, bis sie endlich angemessen bezahlt werden, streiken und die...
Social distancing, Systemrelevanz
Laßt uns bitte nicht von „social distancing“ sprechen, das ist sprachlich wie inhaltlich furchtbar.
In diesen Zeiten kommt es im Gegenteil auf social solidarity an, bei gleichzeitigem physical distancing…
Und bei der Gelegenheit: „Systemrelevant“ sind wir alle. Jeder einzelne von uns!
Immobilienentwickler? Pinguinmetzger!
Will man eigentlich Freunde haben, die sich „Immobilienentwickler“ nennen?
Dann doch lieber, um mit Martin Eimermacher zu sprechen, Leute, die „als Waffenhändler arbeiten oder in der Pinguinmetzgerei“…
Nochmal zur Bon-Pflicht
Und nochmal zur Bon-Pflicht, diesmal durch den 2005 verstorbenen Komiker Mitch Hedberg:
“I bought a doughnut and they gave me a receipt for the doughtnut... I don't need a receipt for the doughnut. I give you money and you give me the doughnut, end of transaction. We don't need to bring ink and paper into this.”