Jazz riecht komisch, Punk ist tot!
Während Jazz laut einem vielzitierten Diktum von Frank Zappa aus dem Jahr 1974 „nur komisch riecht“ („Jazz is not dead, it just smells funny“), riecht Punk nicht mehr nur komisch, sondern ist wirklich tot beziehungsweise ein komplett erledigter Fall.
Erstes Beispiel: Andreas Joachim Wolfgang Konrad Frege, der sich im Punkleben nach einem zuckrigen Fruchtbonbon benannt hat, gibt zu Protokoll:
„Ich persönlich habe den Kriegsdienst 1983 verweigert. Das würde ich heute, unter diesen Umständen, wenn ich jetzt meine Einberufung bekäme, wahrscheinlich nicht mehr tun (…)
Gerade lernen wir doch eindrücklich, warum eine Identität als Europäer so wichtig ist und warum wir eine Wertegemeinschaft sein müssen (…) Das hat dann leider auch etwas mit Aufrüstung zu tun.“
Campino zur Bundeswehr! Und in die Ukraine! Man kann sich auch mit 60 Jahren freiwillig melden…
Zweites Beispiel: Matt Pincus, laut Eigenaussage „das verkorkste Kind einer reichen Familie in New York“ („FAZ“) und Musiker in der Hardcore-Punkband Judge, gründete den Musikverlag Songs, der unter anderem The Weeknd, Diplo oder Lorde unter Vertrag nahm, verkaufte seinen Musikverlag 2017 für rund 160 Millionen Dollar an Kobalt Capital und hat mit diesem Kapital seine eigene Investmentfirma namens MUSIC gegründet, ein Investmentvehikel, das über gut 200 Millionen Dollar verfügt und an dem die Investment-Bank Liontree sowie zwei weitere Partner beteiligt sind. MUSIC hat unter anderem in die Plattform Splice oder die Ticketing-App Dice investiert. Das Geschäftsprinzip des 200 Millionen-Dollar-Hardcore-Punkers: „Um die richtigen Investitionen in Musik zu tätigen, muss man mit flexiblem Kapital, das langfristig zur Verfügung steht, auf Talente wetten“… (laut „Music Business Worldwide“).
Hardcore-Punk, ja klar…