Marginale Anmerkungen zum Haushalt des Staatsministeriums für Kultur

08.09.2025

Wer gedacht hatte, dass sich mit der Ernennung von Wolfram Weimer zum Staatsminister für Kultur die Kulturpolitik des Bundes ändern würde, kann sich bereits nach einigen Monaten auf nicht besonders angenehme Weise bestätigt sehen. „Weimer empfiehlt Genderverbot für öffentliche Institutionen“ („Die Zeit“), „Weimer will Sender und Streaminganbieter verpflichten, Geld in deutsche Filme zu stecken“ („FAZ“), das waren so die Schlagzeilen.

Kulturpass: Abschaffen? Weitermachen? Aber wie?

08.09.2025

Bei all diesen um 133,3 Millionen Euro gesteigerten Ausgaben war natürlich für den Kulturpass kein Geld mehr übrig. Staatsminister Weimer lässt den Kulturpass sang- und klanglos einstampfen. Die Förderung kultureller Teilhabe junger Menschen scheint dem Herrn Minister nichts wert zu sein – sollen sie doch den „Schuh des Manitu“ ansehen.
 
Nach 32,9 Mio. € im Jahr 2025 und 14,1 Mio. € in 2024 sind für 2026 nur noch 4,6 Millionen im Haushaltsplan angesetzt. Der Kulturpass also ein Auslaufmodell, das sang- und klanglos beerdigt wird.
 

Kunst ist Pattex, Kultur ist Uhu!

08.09.2025

Dabei sind doch „Kunst und Kultur der Kitt für eine menschliche Gesellschaft“ (Marco Wanderwitz, CDU-MdB), ist doch „Kultur ist der Kitt in einer offenen Gesellschaft“ (Monika Grütters, CDU, als Kulturstaatsministerin) und ist doch „Kultur der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält“ oder sogar „der Kitt, der uns und unsere Gesellschaft zusammenhält“ (jeweils Claudia Roth, Grüne/Bündnis 90, als Kulturstaatsministerin).
Soviel Klebstoff allüberall, manchmal hat man vor lauter Pattex und Uhu kaum mehr einen freien Blick auf die Bühnen…

Popkultur-Festival schadet Berliner Pop-Kultur! (Popkultur-Subventionen go wrong I)

08.09.2025

Letzte Woche fand wieder einmal das staatlich finanzierte Pop-Kultur-Festival in Berlin statt. Sie wissen schon: das ist das Festival, bei dem jedes Ticket mit über 100 Euro aus öffentlichen Mitteln subventioniert wird.
 
Immerhin bietet das vom Musicboard Berlin ausgerichtete Festival endlich auch Veranstaltungen in anderen Stadtteilen an und nicht nur im Prenzlauer Berg. Dort allerdings finden immer noch die Großkonzerte statt: Apsilon, Efterklang oder Die Nerven, um nur einige aus dem „bewährten Kessel Buntes“ (taz) zu nennen.
 

Zölle, Versandkosten, Kulturaustausch

08.09.2025

Die Aufregung um die US-Zölle auf CDs und LPs – viele Indie-Labels haben gebarmt, dass sich nun der Export von kleinen Stückzahlen in die USA noch weniger lohnen würde als auch schon – war ein kleines Stürmchen im Wasserglas.
Diese Woche hat die US-Zollbehörde, die US Customs and Border Protection (CBP), bestätigt, dass physische Musikformate wie Vinyl, CDs oder Cassetten von den Zöllen ausgenommen sind, die zum 29.8.d.J. in Kraft traten.
 

Show some respect for "Kanu des Manitu"!

08.09.2025

Ich möchte doch sehr darum bitten, den Kinofilm „Das Kanu des Manitu" offensiv und angemessen positiv zu würdigen und keineswegs in Defätismus abzurutschen. Der Film wurde schließlich von der FFA, der kulturellen Filmförderung des Bundes, noch unter Staatsministerin Claudia Roth mit einer „Produktions- & Drehbuchförderung" von 675.000 € bedacht, dem höchsten Betrag der Förderrunde Mitte 2024. Er ist also ein Musterbeispiel von höchstrangiger deutscher Filmkultur!

Streaming: Transparenz, Vergütung. Und eine Papiertigerin...

02.03.2025

Das BKM, also die „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“, hat eine Studie zum Musikstreaming in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse dieser Tage von Staatsministerin Claudia Roth veröffentlicht wurden.
 
Wesentlicher Teil der Ergebnisse: „Mehr als 74 Prozent der Befragten sind mit ihren Einnahmen aus dem Musikstreaming unzufrieden, weniger als neun Prozent äußerten sich zufrieden“ (laut „Musikwoche.de“). 

Wie CTS Eventim über 280 Millionen € Corona-Hilfen von der Bundesregierung erhielt

01.01.2025

Erinnert sich noch wer an die Corona-Hilfen? An die sogenannten November-Hilfen? An Scholzens Bazooka? Ein kleiner Long-Read.
Zum 31.10.2023, nach Antrag auf Fristverlängerung bis spätestens 31.3.2024 bzw. 15.10.2024 mussten die Unternehmen ihre Schlussabrechnungen für die erhaltenen Corona-Hilfen einreichen, also für die Überbrückungshilfen I bis IV sowie die November- und Dezemberhilfen.

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