KI und die Liebe zu Eulen

08.09.2025

Der Schriftsteller Clemens Setz hat am 27.8.2025 in der „FAZ“ erzählt, dass ein Forschungsteam der KI-Firma Anthropic vor kurzem einen Effekt entdeckt hat, „der so schön und verblüffend, so furchterregend und poetisch, so dystopisch und entzückend ist“, nämlich: Dass KI-Modelle sich „in Wirklichkeit längst und bevorzugt miteinander unterhalten, ohne dass wir dieses weltweite Gespräch in irgendeiner Weise mithören oder verstehen könnten.“
Es geht um, ähem, Eulen, um die Liebe zu Eulen.

Dylan größer als Brecht?

22.07.2020

Willi Winkler in der SZ über das neue Album von Bob Dylan:
„Die einzige Konstante wie je: In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen, oder wie Brecht es formuliert hätte, wenn er so gut wie Dylan gewesen wäre: ‚It ain't me, babe‘.“
Awcmon: Wenn Brecht „so gut wie Dylan gewesen wäre“ – really?!?
Bei allem gebotenem Respekt vor Bob Dylan wie auch vor Willi Winkler, dem wir viele schöne Artikel zu verdanken haben: geht’s bitte auch ne Nummer kleiner? Danke.

 

Weltverbesserungsleidenschaft - Fontanes längste einzigartige Substantive

29.01.2019

„Spiegel“-Literaturchef Volker Weidemann schreibt:
„Im 200. Geburtsjahr liest sich Theodor Fontane frischer denn je.“
Ist das so? Und was und wie ist das genau, wenn sich ein Text „frisch“ liest? Kommt er direkt aus dem Kühlregal des Supermarkts? Oder war er nicht doch damals beim Ersterscheinen am „frischesten“?

Christoph Hein über Donnersmarcks "Das Leben der Anderen" und Hanswurstiaden

29.01.2019

In einem interessanten Aufsatz für die „Süddeutsche Zeitung“ erklärt der Schriftsteller Christoph Hein, worin das Problem mit Donnersmarcks „Das Leben der Anderen“ besteht (der auch dann interessant bleibt, wenn man in der „FAZ“ die offenkundigen Fehler in Heins Text berücksichtigt, die Andreas Platthaus aufgedeckt hat). Heins Text bleibt eine Lehrstunde in jüngerer deutscher Geschichte und in Kulturpolitik, Kulturindustrie und Kulturbetrieb: