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Berthold Seeliger - Blog abonnieren
15.09.2013

Zur Bundestagswahl 2013

Man hat das Gefühl... oh, das ist unpräzise formuliert, es muß richtig
heißen: Die Politik, vor allem aber die Medien geben einem das Gefühl, als ob es im Wahlkampf nur um eine
Quanten-kleine Bandbreite von Themen gehe, irgendwo zwischen Seehofers Maut und
Steinbrücks Mittelfinger. Klar ist: Muttis (also Merkels) Wahlkampf und das,
was die Medien als bereitwillige Liebesdiener daraus machen, ist eine
biedermeierliche Paraphrase angeblich demokratischer Auseinandersetzung, mit
der uns vorgespielt wird, es gehe um nichts, wir seien alle glücklich. Dabei...

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15.09.2013

Casper und Roland Kaiser

Sie erinnern sich an Casper, diesen freundlichen jungen Mann, der,
sobald ein neues Album von ihm erscheint, so durch die Verwertungsmühlen der
Kulturindustrie geschüttet wird, wie Max und Moritz – Rickeracke! Rickeracke!
Geht die Mühle mit Geknacke – vom Müllermeister geschrotet werden. Casper wird
vom sonst eigentlich so geschmackssicheren Popfeuilleton der „Berliner Zeitung“
mit einem Interview geadelt, und „Spex“ versteigt sich in einer Titelstory gar
zu der Behauptung, Casper sei der beste deutsche Rapper.

Wahrscheinlich meinen sie Texte wie...

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15.09.2013

Reinhard Jellen über Narzissmus

Der
Narzissmus, einstmals die schärfste Waffe gegen Friedensirre und
Ölologie-Idioten, ist im Stefan-Raab-Zeitalter zur gelebten Visitenkarte und
Volkskrankheit degeneriert.“

Reinhard Jellen

15.09.2013

Reichtumsforschung: Klima zwischen Reichen und Armen

„Die französischen Reichtumsforscher
Michel und Monique Pinçon-Charlot beobachten eine Politik der Gewalt gegenüber
den Ärmeren, die zunehmend als Staatsfeinde geschildert würden. Das Klima
zwischen den Reichen und den ärmeren Schichten in Frankreich wird aggressiver.
(...) Die Herrschaftssystem
der reichen Oligarchen ist in der Auffassung von Michel und Monique
Pinçon-Charlot deutlich mehr von Gewalt geprägt, ökonomischer und ideologischer
Art. Die ökonomische Gewalt ist nach den Anschauungen der Soziologen ein
Instrument geworden, das, wie...

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15.09.2013

Edgar Reitz über Film und Fernsehen in Deutschland

„Das Problem
des deutschen Films ist das deutsche Fernsehen. Weil Fernsehgremien entscheiden,
was produziert wird und was nicht, auch fürs Kino. Nur wenn Sender
mitproduzieren, wird es auch gefördert. Das ist ein Filz und eine Bevormundung
ohnegleichen. Gibt es so nirgends auf der Welt. Man sieht es den Filmen leider
an. (...)

Diese
Unterwanderung aller Fördersysteme durch das Fernsehen muß entflochten werden.
Dagegen können nur die Jungen rebellieren, was ich mir sehr wünschen würde.“

Edgar Reitz im „SZ-Magazin“

12.09.2013

Ylvis - The Fox

Schauen Sie sich doch mal dieses schöne Video an – keine Angst vor
jungen Menschen, die Tierkostüme tragen, klar, das ist per se lächerlich und
verhöhnenswürdig, hier aber geht es ganz woanders lang – und wenn die Welt eine
gerechte wäre, dann würde das hier einer der Songs des Frühherbstes sein, und
nicht der Song, den die sich nackig machende amerikanische Teenagerin ins Netz
gestellt hat...

12.09.2013

iRights freie Lizenz für staatlich geförderte Inhalte

Philipp Otto von irights.info stellt in seinem
Eröffnungstext zum Urheberrechts-Kongreß eine Kleinigkeit klar (ich zitiere aus
dem „Perlentaucher“): „Es sollte eine Selbstverständlichkeit
sein, daß jeder Euro aus öffentlichen Kassen, der in die Erstellung von Werken
in Wissenschaft und Forschung fließt, in die Produktion von Inhalten -
etwa bei der staatlichen Filmförderung oder im öffentlich-rechtlichen
Rundfunks - zwangsläufig eine freie Lizenz zur Folge hat."

Eigentlich selbstverständlich und logisch, oder? Wer die
Öffentlichkeit das, was...

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03.09.2013

Und Ansonsten 09/2013

Sie erinnern sich: Die Presseverlage, Axel Springer allen voran, haben
jahrelang Lobbyarbeit betrieben, um der Bundesregierung das sogenannte
„Anti-Google-Gesetz“ abzupressen, ein Gesetz, das fast alle Experten, die große
Mehrheit aller unabhängigen Juristen und ihre Fachverbände wie auch die meisten
namhaften Wissenschaftler abgelehnt haben. Während vernünftige Menschen das
Gesetz für das halten, was es ist, nämlich „eine
Katastrophe für die deutsche Öffentlichkeit“ (Marcel Weiß, „Neunetz.de“),
beharrt der „Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger...

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01.09.2013

Tote Hosen im Wahlkampf

Die „Toten Hosen“ sind beleidigt, weil sowohl CDU als auch SPD sich
einfach ihres Rock-Schlagers namens „Tage wie diese“ für Wahlkampfzwecke
bedienen.

Bemerkenswert finde ich daran nicht, daß die “Toten Hosen“, die 2010 für
zwei Auftritte im usbekischen Taschkent und im kasachischen Almaty vom
Auswärtigen Amt insgesamt 68.793 Euro Staatsförderung erhalten haben, sich nun darüber
aufregen, daß es „unanständig und
unkorrekt“ sei, daß ihre Musik bei Wahlkampfveranstaltungen „mißbraucht“ werde.

Wenn die „Toten Hosen“ das ernsthaft vermeiden...

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01.09.2013

Kanzlerduell im TV

„Kanzlerduell“ im Fernsehen?

Sie haben sicher etwas Besseres zu tun, als den Abend mit dieser Ödnis
zu verbringen.

Und Stefan Raab? Was dazu zu sagen ist, hat Gerhard Henschel in
„Konkret“ erledigt:

„Zotenreißer
Stefan Raab beweist, daß man es auch als cleverer Vollidiot zum Moderator des
‚Kanzlerduells’ bringen kann.“

01.09.2013

Rassismus in Berlin

Dieser Tage konnte man auf Arte den Dokumentarfilm „Soundtrack for a
Revolution“ sehen. Es geht um die schwarze Bürgerrechtsbewegung und ihren Kampf
gegen Rassismus in den USA in den 60er Jahren. Es ist eindrucksvolle Musik zu
hören (ungeheuer groß: Richie Havens, The Roots!), man lernt, welche Bedeutung
Gospel für die Afroamerikaner in der Zeit hatte oder Lieder wie „Which Side Are
You On“ oder eben „We Shall Overcome“ (den Film kann man wohl noch ein paar
Tage bei Arte im Netz sehen, und die DVD kostet auch nicht die Welt). Bürgerrechtler
...

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01.09.2013

Apple Überwachungssoftware

Apple hat ein Patent auf eine Technologie angemeldet, mit der
Regierungen und Polizei die Übertragung von Informationen, inklusive Videos und
Fotos, von jedem öffentlichen Ort, etwa Demonstrationen, blockieren kann, den
sie als „sensitiv“ bezeichnet oder für „schützenswert“ hält.

Im Klartext bedeutet das: Wer immer über diese Technologie verfügt, hat
die komplette Kontrolle darüber, was von jedem öffentlichen Event mit Mobilgeräten
dokumentiert werden kann.

Apple Inc. macht diese Technologie hauptsächlich Kinos, Theatern oder
...

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01.09.2013

Georg Seeßlen über italienische Filme

„Sie machen diese
Art von Filmen nicht mehr, die Europäer im Allgemeinen (...) – heftig, direkt,
persönlich und politisch. Mit der Frage, was man zu sagen hat, nicht mit der
Frage, was gesehen werden will. Aber mit allen Sinnen und mit aller Sinnlichkeit.
Wenn da Lust ist, dann ist da Lust, und wenn da Verzweiflung ist, dann ist da
Verzweiflung, und wenn da Sarkasmus ist, dann ist da Sarkasmus. Und jeder Film
ist ein Risiko. (...) Jeder Film von Elio Petri war ein Fall für den Zweifel.“

Georg Seeßlen erinnert uns, die wir in einem Land leben,...

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01.09.2013

Spex

Es ist schon ein armselig Ding um die Presselandschaft hierzulande. Da
entwickelt sich „Spex“ nach dem Tiefpunkt vergangener Jahre zuletzt
einigermaßen, das Sommerheft ist sogar ausgesprochen toll: Klar, die Rezensionen
kann man vernachlässigen, sie sind größtenteils unbrauchbar (sieht man von den
Kolumnen z.B. von Diedrich Diederichsen oder Klaus Walter ab) und zeigen nur,
daß es problematisch ist, heutzutage einen Gatekeeper-Journalismus alter Tage
aufrechtzuerhalten. Aber der Titel „Weh ad a dream“ über Kanye West, Martin
Luther King und „Die...

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01.09.2013

Spiegel & BILD-Blohme

Allerdings ist natürlich nicht nur der Musikjournalismus in der Krise,
wir wollen nicht betriebsblind sein. Der „Spiegel“ hat sich jetzt die Dienste
des stellvertretenden „Bild“-Chefredakteurs Nikolaus Blome gesichert, der beim
„Spiegel“ als ebenfalls stellvertretender Chefredakteur (mittlerweile, nach
Protesten der Redaktion: „einfaches“ Mitglied der Chefredaktion) das
Hauptstadtbüro leiten soll.

Halten Sie für einen schlechten Scherz? Ist aber leider die Wahrheit.

Es gab Zeiten, vor sagen wir zehn oder zwanzig Jahren, da wäre so eine
...

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