Ai Weiwei, die Zeit und der Widerstand
Vom Artikel „So geht Widerstand“ von Christoph Amend
in der „Zeit“ vom 20.3.2014 kann man viel und auf vielen Ebenen lernen, jedoch
will ich sie nicht den Details langweilen. Aber zwei Dinge sind doch
interessant bei dieser Stilisierung des chinesischen Künstlers in des deutschen
Studienrats Hauspostille:„In einer
anderen Ecke steht eine Pappfigur von Angela Merkel, Ai Weiwei hat sie aus
Dankbarkeit für sich anfertigen lassen und in seinem Büro aufgestellt. Die
Kanzlerin war eine der wenigen Stimmen der internationalen Politik, die heftig
protestiert hat, als er vor drei Jahren verhaftet und monatelang eingesperrt
wurde.“So geht Widerstand also? Dann lassen Sie uns jetzt
auch alle gleich ne Angela Merkel aus Pappmachee basteln. Und was tun wir dann
mit dieser Pappkameradin? Genau. –Und dann heißt es in dem Artikel an einer anderen Stelle:„Die zwölf
Jahre in Amerika haben Ai Weiwei bis heute geprägt. Er hängt an dem Land,
selbst sein Blaumann, den er als Zeichen seiner Verbundenheit mit den
Handwerkern und Arbeitern Chinas trägt, ist ein amerikanisches Modell, ‚ich
habe ihn bei Gap gekauft’, sagt er und lacht.“Da lach ich doch gerne mit. Ai Weiwei zeigt seine
Solidarität mit den chinesischen Handwerkern und Arbeitern also dadurch, daß er
Design-Klamotten bei Gap kauft? Die fast so viel kosten wie das Monatsgehalt
eines chinesischen Arbeiters?Aber wahrscheinlich fressen die Zeit-Redakteure
auch Kaviar, um ihre Verbundenheit mit den Arbeitern auf der Krim zum Ausdruck
zu bringen...