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Berthold Seeliger - Blog abonnieren
09.01.2023

Arte-"Tracks" wird eingestellt! (Update)

Weiter unten können Sie die Exklusiv-Meldung lesen, dass der französisch-deutsche Fernsehkanal Arte das erfolgreiche Popkultur-Magazin "Tracks" in seiner jetzigen Form einstellt.
Dazu ein Update - denn jetzt hat das Medienmagazin "Altpapier" (MDR) über den Fall berichtet, über den es „im deutschsprachigen Raum meiner Wahrnehmung nach bisher nur einen halböffentlichen Hinweis gibt, und zwar im Newsletter des Konzertveranstalters Berthold Seliger".

„Altpapier" berichtet:
„Der Sender selbst betont auf...

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09.01.2023

Klasse Satz: Stereolab

Ist natürlich eine LIedzeile, aber gut:
„Solidarity can bring sense in this world – La Resistance!”
(Stereolab, French Disco)

 

09.01.2023

Kulturpass für 18-Jährige: Wie eine gute Idee in der grünen Kontrollgesellschaft torpediert wird

Die Idee stammt aus Frankreich (mit einer Vorgängerin in Italien) und ist nicht völlig schlecht: In Frankreich steht allen jungen Menschen mit ihrem 18. Geburtstag ein Kultur-Guthaben in Höhe von 500 Euro zur Verfügung, über das sie relativ frei verfügen können. Auf reinen Verkaufsplattformen wie Amazon oder bei Streamingdiensten wie Spotify oder Netflix darf njr begrenzt Bonusguthaben ausgegeben werden. Die sogenannte „private Wirtschaft“ trägt, darunter Firmen wie Apple, Facebook oder Google, trägt etwa 80 Prozent der Kosten.
 
Die von der grünen Staatsministerin für Kultur...

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09.01.2023

Finanzkapitalismus: Neil Young-Song in Werbespot!

Was ist noch trauriger, als all die alten Musiker:innen, die für zig Millionen und für noch ein paar Millionen mehr die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben?
Genau, es sind die alten Musiker, die die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben, und die dann rumjammern, dass diese Konzerne ihre Musik für beliebige Werbespots nutzen.
Zum Beispiel der von mir als Musiker und Songwriter wirklich über allen Maßen geschätzte Neil...

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09.01.2023

Streaming, Aktionäre, Musiker:innen

Der Musik-Streamingdienst Apple Music hat erstmals seit seiner Gründung die Abonnements-Preise erhöht, und zwar um etwas mehr als zehn Prozent, nämlich um einen Dollar, einen Euro oder ein Pfund auf nunmehr $ 10,99, GBP 10,99 bzw. € 10,99. Laut Apple Music war die Preiserhöhung notwendig, weil die Lizensierungskosten gestiegen seien. Außerdem würden Künstler:innen und Songwriter:innen so künftig mehr beim Streamen ihrer Musik verdienen (MBW).
Und was ist sofort passiert? Genau: Die Aktien der Musikrechtehändler sind gestiegen!
Die Aktie der Universal Music Group (UMG), des...

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09.01.2023

Zur sozialen Situation der Beschäftigten in der Musikindustrie, hier: Der Boss der Warner Music Group

Apropos: Die Warner Music Group (WMG) legte laut „Musikwoche.de” per Pflichtmitteilung Gehalt und Bonuszahlungen ihres neuen CEO Robert Kyncl offen: Der Warner Music-Boss erhält ein jährliches Basisgehalt von zwei Millionen US-$. Hinzu kommt ein an das Erreichen bestimmter Unternehmensziele gebundener Bonus von über drei Millionen Dollar. Außerdem erhält Kyncl ab dem ersten vollen Jahr in Diensten des Konzerns ein Paket an Aktienoptionen mit einem Volumen von zehn Millionen Dollar. Macht gut 15 Millionen Dollar im Jahr. Nice. Wollen Sie mal ausrechnen, wie viele CDs des Warner Music-...

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09.01.2023

Jodie Foster sagt ja zur modernen Welt

„Und wir sagen ja zur modernen Welt“ (F.S.K.):
In einem Interview mit dem französischen Rundfunk anlässlich des Filmfestivals von Cannes wurde Jodie Foster gefragt, ob sie der großen Epoche der Filmpaläste nicht nachtrauere. Sie lachte und sagte, sie würde notfalls auf der Apple Watch Filme schauen. Keine Nostalgie, kein Verzagen, sondern gleich an den nächsten Film.
(laut „Süddeutsche Zeitung“)
 

09.01.2023

Rekord! Kunze schreibt über 460 Songs in einem Jahr!

Der Dauerschwurbler, Gender-Verächter und Studienrätinnen-Liebling Heinz Rudolf Kunze („Gendern ist eine Form von Tollwut“) ist auch nicht ganz ohne Schaden aus der CoronÄra herausgekommen:
„Ich habe in jedem der beiden Corona-Jahre mehr Songtexte geschrieben als ich je im Leben veröffentlicht habe. 2021 waren es über 460.“
Ach, wenn doch nur ein einziger guter oder doch wenigstens okayer Song dabei wäre…

 

09.01.2023

From Dope to Rassism

Nicht wenige Musiker:innen sind ja nicht wenig durcheinander.
Da gibt es die NewAgeigen (mir ist gerade aufgefallen, welch schöne Abkürzung es ergibt, wenn man das „Age“ von „New Age“ zu age-igen adjektiviert…) wie Nena, der wohl nicht zu helfen sein dürfte. Aber es gibt auch die reaktionären Altstars wie den veritablen Rassisten und Faschisten-Freund Eric Clapton (der schon 1976 bekannte: „I used to be into dope, now I’m into rassism“ – ach, wenn er doch beim Kiffen geblieben wäre…) oder den ebenso veritablen Antisemiten und Israelfeind Roger Waters – niedlich, wie seine...

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09.01.2023

SXSW, Berlin und der Axel Springer-Konzern

Im März werden wieder weite Teile der Musikindustrie nach Austin/Texas zu den „South By Southwest-Conference and Festivals“ (SXSW) pilgern, der längst weltgrößten Messe für die Musik-, Film- und Tech-Industrien. Seit 1987 findet die SXSW statt, zunächst von unabhängigen örtlichen Initiativen als Musikfestival mit den Schwerpunkten Rootsrock und Alternative Country gegründet, das sich immer weiter ausweitete, von der Stadt Austin und dem Bundesstaat Texas schon bald als ideale Möglichkeit des Stadtmarketing und Nation Building begriffen wurde und sich über die Jahre eben zur riesigen...

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09.01.2023

Klasse Satz: Christian Geissler

„Der Krieg wird nicht von denen abgeschafft, für die er auf die eine oder andere Weise ein Gewinn ist, ein Gewinn entweder im Bereich wirtschaftlicher Macht oder ein Gewinn im Bereich geistiger und geistlicher Macht. Der Krieg wird abgeschafft werden von denen, für die er einfach nur der gemeine Tod ist. Von uns. Oder von niemandem.“
(Christian Geissler am Antikriegstag 1965)

 

09.01.2023

Printverächter schalten subventionierte Touranzeigen im Print

Lustig, wie die Kolleg:innen des Tourveranstalters der Band Die Nerven in einer taz-Anzeige verlautbaren lassen, dass die Band auf Tour gehen und dabei „so viele Termine“ spielen werde, „dass sie niemals hier Platz finden würden. Deswegen raten wir, sich im Internet dazu zu informieren.“
Soweit so gut, Anzeigenplatz so so teuer, Tourveranstalter so so arm, fair enough, I don’t blame them.
Aber dann fügt der Tourneeveranstalter noch diesen rätselhaften Satz hinzu:
„Seltsam, dass ihr immer noch Print lest.“
Kann man so sehen – dann ist es...

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09.01.2023

Letzte Generation klebt sich in der Elbphilharmonie an

Ein Gruß geht raus an die beiden Aktivist:innen der „Letzten Generation“, die sich am Geländer des Dirigentenpults der Elbphilharmonie Hamburg angeklebt hatten, aber nicht bedacht haben, dass das Geländer nur eingesteckt ist – so hat man sie einfach irgendwo im Flur der Elphi abgestellt…

09.01.2023

Max Mordhorst barmt: Bürger:innen sprechen Bundestagsabgeordneten an!

Max Mordhorst (Name nicht erfunden, Namenskalauer verboten!) barmt am 15.12.2022 auf Twitter, dass er von Bürger:innen angesprochen wird – was er als „Belästigung“ empfindet:
„Am Eingang ins Reichstagsgebäude werden Abgeordnete mutmaßlich von Mitgliedern der Letzten Generation belästigt, angesprochen und behindert.“
„Mutmaßliche“ Bürger:innen, die ihre Abgeordneten ansprechen – was für ein Skandal!

 

09.01.2023

Martin-Büsser-Straße

Es ist ja nicht alles schlecht. Manchmal gibt es einen kleinen Hoffnungsschweif am Horizont der Ödnis. Dieser hier schien über dem Mainzer Himmel auf:
Dort hat der Ortsbeirat Mainz-Neustadt auf Antrag der Fraktion der Grünen und der Linken die Pfitznerstraße in Martin-Büsser-Straße umbenannt.
Dies ist nicht nur ein überfälliger, symbolischer Schritt hin zur Anerkennung der „populären Kultur“, sondern eben auch ein Politikum: Statt des ollen Nazi-Komponisten Hans Pfitzner der große Musikkritiker und Pop-Theoretiker Martin Büsser, der übrigens in einem seiner letzten Texte (...

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