Pop-White-Washing von Saudi-Arabien
Zuletzt, siehe den Blogeintrag weiter unten, hatte ich mich darüber lustig gemacht, dass Guns N’Roses in der Münchner Allianz-Arena „in Bestbesetzung“ auftreten werden. Die Band kommt also mit ihren Musikern, toll!
Jens Balzer hat mich sehr zurecht darauf aufmerksam gemacht, dass Guns N‘Roses, bevor sie in München auftreten werden, ein Konzert in Riad spielen. Tourauftakt der Welt-Tournee im Scharia-Staat Saudi-Arabien!
Im Vorprogramm bringen Guns N’Roses die Sex Pistols, die Rival Sons und Public Enemy mit. Ob Public Enemy im Wüsten-Königreich ihr „Fight The Power“ spielen werden, und Guns N’Roses in Riad ihr kryptisches „Riad N‘ The Bedouins“? Und die Sex Pistols ihr „Anarchy in the UK“ oder ihr einstmals zynisches „God Save The Queen“ in ein „God Save The King“ in einer Weise ummodeln, die auch Kronprinz Mohammed bin Salman und seiner „Vision 2030“ (mit allerlei kostspieligen Kunst-Projekten und Vorzeige-Museumsbauten, mit Formel 1 und Fußball-WM) gefallen wird?
Längst beteiligen sich etliche Superstars der Popkultur am Pop-White-Washing Saudi-Arabiens: Rihanna, Metallica, Mariah Carey, OneRepublic, The Black Eyed Peas, BTS, David Guetta, Jeff Mills, das Berliner DJ-Kollektiv „Keine Musik“, um nur einige zu nennen.
Die Dollars können noch so sehr stinken, wenn Supergagen locken, geben viele Pop-, Rock- und HipHop-Stars bereitwillig ihre Haltung auf.
Während ein Kultur-Boykott Israels vielen natürlich weiter wohlfeil ist…