Arte-"Tracks" wird eingestellt!
In den "News" können Sie von der Arte-„TRACKS“-Sondersendung „Teure Tickets und Tourabsagen: Live-Branche in der Krise" über die Konzertbranche lesen.
Hier nochmal, falls Sie's noch nicht gesehen haben sollten:
In den "News" können Sie von der Arte-„TRACKS“-Sondersendung „Teure Tickets und Tourabsagen: Live-Branche in der Krise" über die Konzertbranche lesen.
Hier nochmal, falls Sie's noch nicht gesehen haben sollten:
Niemand in der Kulturbranche weiß, was Herbst und Winter bringen werden. Was Corona angeht, sind wir in Maßen optimistisch – es gibt gute Impfstoffe, die meisten Clubs, Venues und Konzertsäle sind sicher mit Belüftungssystemen auf dem neuesten Stand der Technik, nicht zuletzt dank der Förderungen der Bundesregierung.
In München ist gerade ganz schön was los. Die CSU-Fraktion im Rathaus hat sich als Rammstein-Fanclub geoutet:
Wie es dazu kam?
Als ob die Konzert- und Tourneeveranstalter:innen nicht bereits genug Probleme hätten:
Jetzt hat die Bundesregierung beschlossen, dass der Abgabesatz der Künstlersozialkasse (KSK) zum 1.1.2023 von bisher 4,2 auf 5,0 Prozent steigt. Also eine Erhöhung um mehr als 19 Prozent!
Zur Erklärung: Die „Verwerter“ von Kunstwerken, in diesem Fall also die Konzertveranstalter, müssen einen Prozentsatz der Entgeltzahlungen an selbständige Künstler (in dem Fall also der Gage) an die KSK abführen. Seit 2018 lag der Abgabesatz stabil bei 4,2%.
„Kollektive Ansätze, postmigrantische Identitäten, intersektionale Diskurse, inklusive Projekte, diasporische Narrative, queere Positionen und der Bruch mit musikalischen Erwartungen tragen dazu bei, dass ein Raum für gemeinsamen Austausch entsteht.“
Aber im Ernst: Das Berliner “PopKultur“-Festival dürfte das mit Abstand am höchsten subventionierte Popmusik-Festival hierzulande sein. Umso trauriger, mit welcher Selbstverliebtheit große Chancen vergeben werden. Man könnte mit all den „kollektiven Ansätzen“, „postmigrantischen Identitäten“, „intersektionalen Diskursen“, „diasporischen Narrativen“ und „queeren Positionen“ ja in die Stadtviertel ziehen, wo derartige Positionen von einer gewissen Brisanz wären – sagen wir: nach Neukölln, nach Marzahn oder in den Wedding, to name just a few.
Zu den letzten Amtshandlungen der abgewählten Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) gehörte die Gründung einer staatlichen „Akademie für Popmusik“, die sich „nach dem Vorbild der Deutschen Filmakademie für die Branche stark machen soll“. Eine der Aufgaben der Akademie: Einen neuen „Preis für Popmusik“ zu verleihen. Einen Staatspreis für Staatspop gewissermaßen.
In der Konzertbranche gibt es nicht nur Pandemie-Verlierer, es gibt auch Corona-Profiteure. Zu den größten Corona-Profiteuren gehört der deutsche Quasi-Konzert- und Ticketing-Monopolist, die CTS Eventim AG.
Eine ganz spezielle Auffassung von Musiker:innen-Förderung hat die Stadt Meerbusch.
Am 11.Juni 2022 plant die Stadt unter dem sinnigen Titel „MeerMusik – Es werde Licht“ ein „für die Stadt bislang einmaliges Musikfestival“ mit rund 50 Open-Air-Konzerten.
„50 Jahre Staatskino ist gleich Hunderte von stark missbrauchsanfälligen Regisseuren plus ein paar Milliarden verschwendeter Steuergelder. Brav, banal, begütigend, frigide, käuflich und selber schuld. Staatsknete ist ein Tritt in die Kreativität jedes Regisseurs. Das ganze System ist am Arsch.“
Klaus Lemke, Regisseur (Jungle World, 13.8.2020)