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Blog Archiv - Jahr %1
31.10.2018

Klassik-Industrie: Light and Dark, Memory, Six Evolutions, Life, Nightfall, Blue Notebooks, Himmelsmusik

Wo finden wir diese Titel von aktuellen Alben:

Eine italienische Nacht, Light and Dark, Memory, Six Evolutions, Life, Dolce Vita, Nightfall, Elements, Islands, Bésame Mucho, Bach, Himmelsmusik, Sommernachtskonzert 2018, The Blue Notebooks?

Genau: das sind 14 der Top 20-Alben der aktuellen deutschen Klassik-Charts (ermittelt von GFK Entertainment). Und ich glaube, wenn jemand wie Seeßlen oder Theweleit darüber einen kleinen Aufsatz schreiben würde, gäbe es das einigermaßen hübsche tiefenpsychologische Einblicke in die hiesige Klassik-Tonträgerindustrie...
(in den Verkaufscharts übrigens finden sich gerade zwei dieser Alben, auf hinteren Rängen, was eben auch bedeutet: die Manager der Klassikindustrie können sich noch so hübsche Titel für die neuen Alben ihrer Charts einfallen lassen, es kauft trotzdem praktisch keiner diesen Kram. Oder vielleicht sogar deswegen?)

31.10.2018

Klassik-Industrie: Geballter Hörgenuss zum Sonderpreis!

Und wo wir gerade dabei sind, liebe deutsche Klassik-Industrie: Im jpc-Kurier 11/2018 finde ich eine ganzseitige Anzeige „Geballter Hörgenuss zum Sonderpreis“, in dem du ein bis zwei Jahre alte Alben renommierter Ensembles verschleuderst, zum Beispiel das tolle Vivaldi-Album von Concerto Köln oder das Debussy/Préludes-Album von Friedrich Gulda, zum Preis von jeweils 8,99 €. Wie stellst du dir, liebe deutsche Klassik-Industrie, denn das Geschäft vor? Was denkst du, wer soll denn deine Produkte noch zum vollen Preis von nahezu 20 Euro kaufen, wenn du die gleichen Produkte wenig später zu weniger als dem halben Preis verdaddelst? Fragt ein verwunderter Klassik-CD-Käufer (der u.a. die beiden genannten Alben zum vollen Preis erworben hat).

31.10.2018

In China darf deutsche Ministerin nur vor ausgewählten Hörern sprechen!

Hach, wie sehr ich das allzeit kompetente China-Bashing unserer Qualitätspresse liebe!
Am 23.10.2018 etwa deckt die „FAZ“ einen echten Skandal auf: Unter dem Titel „Kritik nur zwischen den Zeilen“ berichtet die Zeitung, daß Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrem Staatsbesuch in China „nur vor ausgewählten Hörern sprechen durfte“. Ungeheuerlich! Wo doch hierzulande, wenn der chinesische Verteidigungsminister auf Staatsbesuch wäre, jederzeit eine zufällige Menschenmenge Zugang zu dessen Reden auf Veranstaltungen hätte, und alle sich freuen würden, wenn er seine Kritik am deutschen Kapitalismus als volle Breitseite formulieren würde! Wir kennen das ja: jeder kann bei uns jederzeit ins Kanzleramt, und wenn Frau Merkel mal eine Schule oder eine Firma besucht, wird nie nicht die Zuhörerschar handverlesen, sondern es kommt jeder und jede, wie er oder sie eben mag, alle dürfen rein, ganz so wie beim Späti ums Eck, das ist eben unsere Freiheit und unser freier Lebensstil, den wir uns von niemandem usw. usf.

31.10.2018

Grünen-Habeck dagegen, daß man die Unterschicht Unterschicht nennt

Der deutsche Lieblingsschwiegersohn, der Grünen-Politiker Robert Habeck, versucht, uns in einem „Spiegel“-Interview die Welt zu erklären:

„Wenn man von Unterschicht redet, sagt man, daß das keine vollwertigen Bürger sind, sondern irgendwie minderwertige.“

Das Problem ist also nicht, daß es Arme gibt, also das, was die Soziologen als Unterschicht bezeichnen, sondern, daß man die Unterschicht Unterschicht nennt. Dadurch macht man sie zu „minderwertigen Bürgern“. Interessant. Lassen Sie uns also bitte künftig nicht mehr von „Unterschicht“ reden – und, schwupps, gibt es keine Armen mehr hierzulande! Danke, Robert Habeck!

31.10.2018

Grüne mal für, mal gegen Rodung im Hambacher Forst

Habecks Co-Vorsitzende, Annalena Baerbock, war Anfang Oktober zur Großdemo zum Hambacher Forst geeilt und rief der Menge zu: „Das ist die größte Anti-Braunkohle-Demo, die es je gegeben hat. Das ist ein historischer Tag!“ Und die Anordnung des Oberlandesgerichts Münster, die Rodung des Hambacher Forsts zu stoppen, bejubelte Frau Baerbock mit den Worten, diese Entscheidung sei „Gold wert“. Die Grünen also nicht nur auf der Seite der Insekten („die Bienen würden grün wählen“, meint Frau Baerbock), sondern auch unverbrüchlich auf Seiten der Abholzungsgegner und Waldschützer.

Gut, daß die ein kurzes Gedächtnis zu haben scheinen. 2016 nämlich, als die Grünen in NRW noch zusammen mit der SPD regierten, stimmten sie einem Kompromiss zu, der vorsah, daß der Tagebau Inden und der Tagebau Hambach unverändert bleiben solle (dafür sollte im Tagebau Garzweiler etwas weniger Braunkohle abgebaggert werden als zuvor genehmigt). Die Grünen und die SPD hatten damit „RWE das Recht eingeräumt, in Hambach wie gehabt bis 2045 Braunkohle zu fördern und also auch weitere Teile des Hambacher Forsts zu roden“ („FAZ“).

31.10.2018

Fehlende Zähne, fehlendes Hirn

Es soll ja Menschen geben, die wegen fehlender Zähne nicht gerne den Mund aufmachen.
Was man von Menschen mit fehlendem Hirn leider nicht sagen kann...

31.10.2018

Revolverhelden und Condor: Liebe auf Distanz!

Liebe auf Distanz?

„Jeder achte Deutsche führt nach einer aktuellen Studie eine Fernbeziehung. Auch Johannes Strate, der Frontmann von REVOLVERHELD hat vier Jahre eine Fernbeziehung geführt.
Über die Schwierigkeiten einer solchen Beziehung handelt auch die neue Single Liebe auf Distanz, die die Band zusammen mit Antje Schomaker aufgenommen hat.“

Wenn man die deutsche Sprache beherrschen würde, könnte man vielleicht auch sagen, daß ein Lied von, nicht über die Schwierigkeiten handelt, und noch ein Komma herschenken, aber wollen wir nicht kleinlich sein, wenn die Sony Music Entertainment Germany GmbH ein Gewinnspiel ausrichtet, bei dem die Condor Flugdienst GmbH, die am Condor Platz in Frankfurt zuhause ist, Kooperationspartner ist.

Echte Revolverhelden eben.

31.10.2018

Wer liest deutsche Bücher im Ausland? Und wie sehr sind deutsche Verlage an chinesichen Büchern interessiert?

Eine interessante Statistik namens „Buchwerte – Wie geht es der deutschen Buchbranche wirklich?“ hat die „FAZ“ am 13.10.2018 veröffentlicht.
Darunter zum Beispiel: Wer liest deutsche Bücher im Ausland? Also: in welche Länder wurden 2017 wieviele Übersetzungslizenzen vergeben?
Auf Platz 1, mit gigantischem Vorsprung: China! 1.261 Lizenzen wurden nach China vergeben, weit mehr als doppelt so viele wie an die zweitplatzierte Türkei und fast dreimal so viele wie an Spanien und Rußland auf den Plätzen 3 und 4.
Die Chines*innen sind also extrem interessiert an deutscher Literatur, an deutschen Sach-, Kinder- oder Wissenschaftsbüchern (die Genres werden jeweils einzeln aufgeführt).

Und im Umkehrschluß – wie sehr sind deutsche Leser*innen und Verlage an China interessiert? Schlicht gar nicht. Übersetzungen aus dem Chinesischen sind so marginal, daß sie in der „FAZ“-Statistik gar nicht auftauchen (also geringer als die 0,7% aus dem Dänischen).
Das bedeutet im Klartext: Hierzulande ist man am vermutlich wichtigsten und ziemlich sicher spannendsten und interessantesten Land des 21.Jahrhunderts und an den dortigen Entwicklungen und Diskussionen schlicht nicht interessiert. Und wir werden die Bücher zum Beispiel von Wang Hui, laut „Time“ einer der 100 wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit, weiter auf englisch lesen müssen. Sie erscheinen bei Harvard Press, nicht aber bei irgendeinem deutschen Verlag. Hierzulande ist man sich selbst und seiner saturierten, selbstgefälligen Blase genug...

31.10.2018

Marx über Seehofer und Söder

Karl Marx übrigens schrieb bereits im Jahr 1853 hellsichtig über Herrn Söder und Herrn Seehofer, jeweils CSU (nämlich in seiner Artikelserie „Lord Palmerston“ in der „New York Daily Tribune“):

„Ist er auch als Staatsmann nicht jeder Aufgabe gewachsen, so doch als Schauspieler jeder Rolle. Das komische wie das heroische Fach, das Pathos und der familiäre Ton, die Tragödie wie die Farce liegen ihm gleich gut; die letztere mag seinem Gefühl allerdings besser entsprechen. (...) Er besitzt große Erfahrung, feinsten Takt, nie versagende Présence d'esprit, vornehme Schmiegsamkeit und ist der genaueste Kenner aller parlamentarischen Tricks, Intrigen, Parteien und Männer, so dass er die schwierigsten Fälle auf höchst elegante Art mit angenehmer Nonchalance zu behandeln versteht, indem er dabei auf die Vorurteile und die Empfänglichkeit seines Publikums spekuliert.

Seine zynische Frechheit schützt ihn vor jeder Überrumplung, seine selbstsüchtige Geschicklichkeit vor jedem Selbstverrat, seine große Frivolität, seine vollkommene Gleichgültigkeit, seine aristokratische Geringschätzung vor der Gefahr, jemals heftig zu werden. (...) Wenn er einen Gegenstand nicht beherrscht, so versteht er doch, mit ihm zu spielen. Und wenn ihm allgemeine Gesichtspunkte fehlen, so besitzt er dafür die nie versagende Fertigkeit, ein ganzes Gewebe aus eleganten Gemeinplätzen herzustellen.

Er ist nicht der Mann für großangelegte Pläne, weitschauende Entwürfe, er verfolgt keine großen Ziele, sondern verwickelt sich nur in Schwierigkeiten, um sich effektvoll wieder aus ihnen herauswinden zu können. Er braucht Komplikationen, um nicht untätig zu sein, und findet er sie nicht vor, so schafft er sie sich künstlich. Er schwelgt in Scheinkonflikten, in Scheinkämpfen mit Scheingegnern, in diplomatischen Notenwechseln, (...) bis sich endlich das ganze Getriebe in heftige Parlamentsdebatten auflöst, die ihm einen Eintagsruhm einbringen, der für ihn das ständige und einzige Ziel seiner Bestrebungen bildet.“

02.10.2018

Dynamo Dresden - finden Sie den Fehler!

Finden Sie den Fehler in der Unter-Überschrift der „Jungle World“:

„Seit dem 18- September heißt die Spielstätte von Dynamo Dresden wieder Rudolf-Harbig-Stadion. Die Mehrheit der Fans wollte es so, obwohl Harbig Mitglied von NSDAP und SA gewesen war.“

Genau, dieser Satz ist zweifelsohne wishful thinking – es muß „weil“ heißen, nicht „obwohl“...

29.09.2018

Wie viele Kuratoren werden fürs schnarchnasige Einheitskonzert benötigt?

Kennen Sie den? Wie viele Ostfriesen benötigt man, um eine Glühbirne in eine Deckenlampe einzusetzen? Genau.

Aber wie viele (übrigens ausschließlich männliche) Kuratoren benötigt die Senats-eigene Kulturprojekte Berlin GmbH für das Buchen eines an bräsiger Schnarchnasigkeit nur schwerlich zu unterbietenden Konzerts zum Tag der Deutschen Einheit „#1heit“ vor dem Brandenburger Tor mit Nena, Samy Deluxe, Patrice, Philipp Poisel, Namika u.a.?

Es sind, wie bei den Ostfriesen: ganze drei.

29.09.2018

Wenn dieser Herr Dr. Markus Söder Recht haben sollte...

Wenn, also wenn dieser Herr Dr. Markus Söder Recht haben sollte und „Bayern das Rückgrat Deutschlands ist“, dann ist Deutschland ein Land aus lauter Weichteilen.
Wie gesagt: wenn...

29.09.2018

Helmut-Schmidt-Journalistenpreis: "Das hier ist eine PR-Veranstaltung!"

Es ist kein Naturgesetz, daß man sich als Künstler*in, als Musiker*in oder beispielsweise als Mensch aus dem Mediengeschäft den Konsumkonzernen und Banken und Versicherungen und Autokonzernen und wie sie alle heißen bedingungslos unterwirft.

Nehmen wir beispielsweise die junge Autorin des „Süddeutsche Zeitung-Magazins“, Laura Meschede, die beim von der ING-Diba-Bank ausgerichteten und finanzierten „Helmut Schmidt Journalistenpreis“ für ihre Geschichte „Die Mensch-Maschine“ ausgezeichnet wurde. Dafür hatte sie mehrere Wochen bei „Amazon Mechanical Turk“ gearbeitet und die schlechte Bezahlung, den hohen Druck und die Einsamkeit der dort Beschäftigen aufgedeckt.
Mechanical Turk ist eine Crowdsourcing-Plattform und ein Tochterunternehmen des Tech-Konzerns, bei dem Menschen kleinteiligste Aufgaben übernehmen, die für Maschinen zu kompliziert sind. Es ist eine Geschichte, die die Zukunft der Arbeit skizziert und vor den negativen Seiten der zunehmenden Digitalisierung und künstlicher Intelligenz warnt – ein Thema, das Meschede intensiv verfolgt.“ („Meedia“)

Diese Recherche war der Jury des Schmidt-Preises eine Auszeichnung wert. Doch statt den Preis dankend anzunehmen, lehnte ihn die Journalistin ab. Aus Gründen der Glaubwürdigkeit: „Das hier ist eine PR-Veranstaltung, so viel ist klar”, stellte Meschede in ihrer „Dankes“-Rede fest. „Und deswegen stehe ich auch hier, um PR zu machen. Aber nicht für die ING Diba. Sondern für den Gedanken, dass es eine Alternative gibt, dazu, wie die Welt jetzt ist.”
„Wenn ich darüber schreibe, dass die Zukunft der Arbeit für tausende Menschen bedeuten wird, dass ihr Leben noch schlechter werden wird, als es sowieso schon ist, wenn wir dieses Wirtschaftssystem erhalten, dann kann ich nicht danach auf einer Veranstaltung mit den Vertretern ebendieser Politik und ebendieses Systems nett darüber plauschen. Sonst spiele ich genau dieses Spiel mit”,
so Meschede. Und: „Wenn ich das glaubwürdig tun will, dann kann ich mich nicht auf einer solchen Veranstaltung gemein machen mit der Politik und dann kann ich auch keinen Preis annehmen von einer Bank.”

Respekt, Laura Meschede!
Weniger kleinlich dürfte Peer „hätte hätte Fahrradkette“ Steinbrück (SPD) gewesen sein, der bei dieser Veranstaltung der ING-Diba eine vermutlich wie üblich üppig honorierte Rede hielt.
Die eine weiß, wie man das Wörtchen „Haltung“ buchstabiert, der andere hat davon noch nie etwas gehört.

21.09.2018

Wie gewinnt man die Indieaxt des VUT?

Und wie qualifiziert man sich zum Gewinn der „VIA Indieaxt“ des VUT, des Verbandes der unabhängigen deutschen Musikfirmen, für „besondere Verdienste für die unabhängige Musikbranche“?

Es geht so:

Nehmen wir an, Sie sind Religionspädagogin und sitzen für die Grünen im Europaparlament. Sie sind wegen homophober Äußerungen gegenüber einem CDU-Politiker unangenehm aufgefallen und müssen daher ihre Parteimitgliedschaft ruhen lassen. Aber so etwas stört den VUT nicht, die sind da nicht kleinlich.

Nun schreiben Sie in der „FAZ“ einen leidenschaftlichen Artikel zugunsten der Freiheit des Axel-Springer-Konzerns, zulasten der Journalist*innen und der Internet-Nutzer*innen möglichst große Profite machen zu können. In diesem Beitrag bezichtigen Sie die Gegner des EU-Urheberrechts eines „falschen Freiheitsbegriffs“. Denn Freiheit ist immer die Freiheit der Großkonzerne, so ungefähr haben Sie das von Rosa Luxemburg in Erinnerung.

Dann geben Sie der „taz“ ein Interview, aus dem deutlich wird, daß Sie vom Urheberrecht keine, aber auch wirklich gar keine Ahnung haben. Sie behaupten frank und frei, „daß rund die Hälfte der Europäer die Nachrichten des Tages bei Google News liest, also dort durch die Textanrisse scrollt, aber nicht auf die Links klickt. Dann ist doch klar, daß Anzeigenkunden eher bei Google werben, als auf Verlagsseiten.“ Unklar bleibt, ob Sie wissen, daß auf Google News gar keine Werbung geschaltet werden kann, oder ob Sie einfach lustige Fake News in die Welt setzen.

Damit der Eindruck der Ahnungslosigkeit vertieft wird, twittern Sie ein Foto Ihres FAZ-Gastbeitrags – denn daß so etwas illegal ist, falls das von Ihnen propagierte EU-Urheberrechtsgesetz Realität wird, weil Sie selbst als Autorin nicht die Leistungsschutzrechte an diesem Inhalt und Twitter wiederum diese Rechte nicht geklärt haben, das können Sie ja nicht wissen, Sie sind ja komplett ahnungslos.

Und schließlich stimmen Sie im EU-Parlament Hand in Hand mit der CDU, mit dem Front National-Nachfolger und einigen versprengten Abgeordneten von SPD und einigen anderen Alt-Grünen für die EU-Urheberrechtsreform.

Und schwupps, schon wird Ihnen in Anerkennung Ihrer nachweislichen Inkompetenz die „Indieaxt“ des VUT verliehen, Teil des „ersten und einzigen Kritikerpreis der unabhängigen Musikbranche“.

So einfach ist das.

Und was ist der Unterschied zwischen dem VUT, dem Lobbyverband der sogenannten unabhängigen Musikfirmen, und dem BVMI, dem Lobbyverband der deutschen Musikindustrie, also der Großkonzerne der Branche?
Es gibt natürlich keinen. Alle pfeifen sie munter das nämliche Liedchen.
Es ist nur profitabler und wirkungsvoller, getrennt zu marschieren, wenn man vereint siegen will.

21.09.2018

Autoren werden ausgebeutet und Verlage ruiniert, und um das zu ändern, werden Autoren noch mehr ausgebeutet

Mit einer besonders dreisten und frechen Lüge in Sachen Urheberrecht machte das „FAZ“-Feuilleton am 11.9.2018 auf:

„Woher der Hass auf geistiges Eigentum? Das EU-Parlament darf nicht zulassen, dass Autoren ausgebeutet und Verlage ruiniert werden.“

Und damit Autoren nicht ausgebeutet werden sollen, möge das EU-Parlament bitte ein Gesetz beschließen, in dessen Artikel 12 den Autoren nennenswerte Teile ihrer Tantiemen weggenommen und den Verlagen zugeschustert werden.

Sie geben vor, Ausbeutung zu bekämpfen, und das vorgeschlagene bzw. geforderte Mittel lautet: Ausbeutung! Verquere Logik

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