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Blog Archiv - Jahr %1
15.09.2019

Wie werde ich Popstar?

Musiker*innen aufgepaßt! Die „FAZ“ verrät euch was, nämlich:
„Wie werde ich Popstar?“
So der Titel eines großen Artikels auf den Seiten „Beruf und Chance“. Und wenn es jemand weiß, wie man Popstar wird, dann ist das natürlich die „FAZ“...
Allerdings, der Untertitel wirkt schon etwas desillusionierend: „Nur von der Musik leben – das klingt traumhaft, es schaffen aber nur wenige“. Nun ja, soo wenige sind es auch wieder nicht, jedenfalls jenseits der Kategorie „Popstar“.
Aber letztlich geht’s darum: „Wer weit kommen will, muss sich gut verkaufen. Künstlerische Kompromisse können helfen.“ Aha, also alles wie im falschen Leben bzw. im richtigen Kapitalismus: Kompromisse und Selbstmarketing. Und am besten lernt ihr all das laut „FAZ“: auf der Pop-Akademie, dem amtlichen Karrieristen- und Kompromiss-Beschleuniger par excellence!

15.09.2019

Bob Geldof hat eine Investmentfirma...

Ein bißchen von seiner Musik leben kann der Popstar Bob Geldof, den die „Süddeutsche Zeitung“ als „Musiker und Philanthrop“ vorstellt. Bekanntlich hat Geldof zusammen mit Sting den Song „Do they know it’s Christmas?“ verbrochen und „Live Aid“ gestartet.
2008 hat Geldof eine Investmentfirma gegründet, um aufstrebende afrikanische Firmen zu unterstützen. Sein Unternehmen allerdings investiert laut „SZ“ auch auf Mauritius – und kann damit von einem Steuermodell profitieren, das den afrikanischen Kontinent immens schädigt.
„Jedes Jahr verlieren Entwicklungsländer mehr Geld durch Steuervermeidung, Geldwäsche und Korruption, als sie im selben Jahr an Hilfsgeldern bekommen. Was die Folgen für den afrikanischen Kontinent angeht, ist Mauritius eine der schädlichsten Steueroasen“, erfahren wir in der „SZ“.
Ein echter Philanthrop, wer sich als Afrika-Helfer feiern läßt und in Wahrheit Afrika durch Steuervermeidung massiv schädigt.

15.09.2019

Autokonzern SEAT versucht den "Walk On The Wild Side"

Eine Unverschämtheit leistet sich SEAT, die ihre neuesten SUV-Panzer in einer Fernsehkampagne mit dem Velvet Underground-Song „Walk On The Wild Side“ bewerben.
„Mittendrin bei den #Seatsounds Kiosk Konzerten“, schleimt sich der Automobilkonzern in mehrseitigen Anzeigen zum Beispiel im „Musikexpress“ bei den Fans ein. Das dürfte nach hinten losgehen. Da könnt ihr noch so sehr eure Marketingtricks bejubeln („Gemeinsam mit SEAT feierten wir zum ersten Mal die #SEATsounds Kiosk Konzerte presented by MUSIKEXPRESS“...), wer eine derartige Geschmacklosigkeit begeht, erhält die rote Karte. Und tschüss.

15.09.2019

Senatspopfestival, Subventionen, Transparenz...

Ach ja, und das Berliner Senatspop-Festival, die sogenannte „Pop-Kultur“?
Alles wie immer, nur schlimmer. Dieses Jahr haben sie für Konzerte von „Lieblingen der mittelständischen Musikpresse“ („Junge Welt“) etwa 1,2 Millionen Euro Subventionen verbraten. Bei etwa 10.000 Besucher*innen bedeutet das, daß jede Eintrittskarte mit 120 Euro subventioniert wurde (dazu kommt dann noch der Eintrittspreis). 120 Euro pro Ticket – ganz schön sportlich, fast so hoch wie die Subventionen von Opern und Klassikkonzerten... Und wofür? Für altbekannte Gesichter und Bands, die sowieso praktisch jedes Jahr in Berlin spielen, nur eben von freien Konzertveranstaltern ohne Subventionen finanziert. Und für das eine oder andere „Kommissions“-Konzert, denn man will ja unbedingt Pop als Hochkultur präsentieren, da muß alles kuratiert und nicht einfach so gebucht werden.
Und allüberall in der Kulturbrauerei sind wie jedes Jahr bei der von Berliner Spöttern längst „Pups-Kultur“ genannten Veranstaltung Sponsorenlogos angebracht, ganz wie bei jedem altbackenen Kommerzfestival. Und warum? Damit die „Happy Few“ aus Musikindustrie, Journalismus und Politik umsonst und abgetrennt vom normalen Pop-Völkchen kostenlos Bier und Aperol Spritz süffeln dürfen (denn: die Gesetze verbieten es Senats-Institutionen, Freigetränke auszuschenken). Als ob die Pop-Funktionäre nicht genug verdienen würden, um sich ihre Getränke selbst kaufen zu können.
Das ganze Konzept ist erbärmlich. Pop-Berlin darbt, die Proberäume und Mieten werden kontinuierlich teurer (auch wenn der Kultursenator die Proberäume des Pop-Hauses in letzter Sekunde retten konnte), die musische Bildung darbt, die Lehrer*innen an den Musikschulen werden prekär bezahlt – aber man wirft 1,2 Millionen Steuergelder raus für etwas, was die erfahrenen und geviewten freien Veranstalter*innen Berlins für ein Viertel des Geldes besser veranstalten könnten. Ein Trauerspiel, das sich nächstes Jahr mit der Gewißheit einer tibetanischen Gebetsmühle fortsetzen wird...
Interessant wäre übrigens auch hier eine Transparenz der Ausgaben. Wieviele Mittel werden für Gagen ausgegeben (wie zu hören war, sind die nämlich alles andere als üppig), wieviel für Werbung und Gehälter usw. Das ist doch das Mindeste, was man von einem üppigst mit Steuermitteln gepamperten Senatspop-Festival erwarten darf. Prost!

15.09.2019

Sonny Terry & Brownie McGee spielen nur im Ghetto

Der Musiker Penny Rimbaud erzählt in „The Wire“ von einem großen Folk-Festival, das 1972 in Washington stattgefunden hat. Dort waren auch Sonny Terry und Brownie McGee gebucht (wer mehr über diese beiden Ausnahmemusiker erfahren bzw. von ihnen hören will, sei auf die großartige CD „Conversation with The River“ aus der 49-CD-„World Network“-Reihe hingewiesen, die einen WDR-Mitschnitt von 1980 enthält). Doch Sonny Terry und Brownie McGee weigerten sich, auf dem Festival vorm Weißen Haus aufzutreten, sie würden in Washington ausschließlich im Ghetto spielen. Sie nahmen die Gage, verkündeten all den weißen Folk-Fans: „If you want to see us...“, und spielten ihren Blues im Ghetto, wo die afro-amerikanischen Armen lebten.
„I thought this was a fantastic statement“, merkt Penny Rimbaud an. In der Tat!
Gut, ich weiß, die Zeiten sind heute andere, und in Berlin gibt es keine Ghettos, die mit denen des schwarzen Amerika Anfang der 70er Jahre vergleichbar sind. Aber wäre es nicht ein „fantastisches Statement“ zumindest von sich als politisch verstehenden Bands wie zum Beispiel den Goldenen Zitronen gewesen, wenn sie einfach gesagt hätten: „Hey Leute, danke schön für Einladung und Gage, aber wir spielen heute nicht am Prenzlauer Berg, sondern im Wedding oder in Neukölln.“ Wenn schon die Veranstalter*innen des Pop-Kultur-Festivals nicht auf derartige Gedanken kommen...

15.09.2019

Ideologische Entkrampfung und Richard Strauss

Er hat es wieder getan: Jan Brachmann, der eingefleischte Cordhosen-Neokon im Klassik-Feuilleton der „FAZ“, betreibt Ehrenrettung für Richard Strauss: „Dank einer ideologischen Entkrampfung erfährt Strauss’ Werk eine neue Bewertung“, behauptet Brachmann. Mal jenseits der Tatsache, daß die Werke von Richard Strauss, seit ich die Szene verfolge (also seit mehr als vier Jahrzehnten) allüberall und rauf und runter gespielt werden, und die Behauptung daher eo ipso schon ein ziemlicher Schmarrn ist – aber worin soll denn nun die „ideologische Entkrampfung“ bestehen?

Richard Strauss war ein nazifreundlicher und nazinaher Komponist: Er war als Präsident der Reichsmusikkammer ein hoher Funktionär des NS-Staats, und er war seit jeher ein veritabler Antisemit und Rassist, der (im Briefwechsel mit Cosima Wagner beispielsweise) u.a. äußerte: „Bayreuth und Jerusalem (und alles, was von des letzteren Geiste durchtränkt und zerfressen ist) sind Pole, die sich wohl nie berühren werden“, oder „...die ekelhaften, dummen, albernen, faulen, schmutzigen Araber (...) Das Volk ist so widerlich...“ (weitere Äußerungen dieser Art kann man auf Seite 458 f. meines „Klassikkampf“ nachlesen).

Und in einem Brief vom Mai 1947 schreibt er aus der Schweiz über das amerikanische Konzentrationslager Deutschland“ – einmal Nazi, unbeirrt immer Nazi.

Entweder findet Bayreuth-Fan Brachmann derartige Äußerungen nicht allzu schlimm, im Sinne von „wird man ja noch sagen dürfen, daß Araber ekelhaft, dumm, faul und schmutzig sind“. Oder er will diese Äußerungen ebenso bewußt verdrängen wie die Tätigkeit von Richard Strauss als hoher Nazi-Funktionär.
Wie Brachmann sich dann allerdings in die Bresche wirft, ist selbst eines konservativen Feuilletons unwürdig: „Die Diffamierungen von Strauss traten als das zutage, was sie sind: taub, blind und dumm.“ Die Wahrheit wird zur Diffamierung. Es kann und darf eben keinesfalls sein, was ist. Richard Strauss wird dank „ideologischer Entkrampfung“ entnazifiziert und entrassisiert, und die Erde ist endlich wieder eine Scheibe: Man kann so schön drüber schauen, wenn alles flach ist.

15.09.2019

Michael Madsen sagt...

„The oddest thing is when children recognize me from Free Willy and their parents recognize me from Reservoir Dogs. The kids are, like, ‘There’s Glen!’ and the parents are, like, ‘Don’t go near that guy!’”
(Michael Madsen, Schauspieler und Lyriker)

15.09.2019

Wir müssen einen Kredit aufnehmen, um Wissenschaftsbücher lesen zu können

Ein wirklich interessantes Buch mit vielen Insiderinformationen aus der Musikindustrie ist Daniel Nordgards „The Music Business and Digital Impacts: Innovations and Disruptions in the Music Industries“. Es erscheint beim Springer Wissenschaftsverlag (der nichts mit Axel Springer zu tun hat), hat 129 Seiten und kostet – 99,18 Euro!
Sagt mal, ihr Leute beim Springer Verlag – habt ihr sie eigentlich noch alle am Christbaum?!? Was soll das? O.k., ihr wollt nicht, daß das Buch wirklich gelesen wird, das habe ich verstanden, es soll von Bibliotheken und von den Konzernen der Musikindustrie gekauft und ins Regal gestellt werden. Aber was war gleich nochmal die Aufgabe des Buchdrucks? Daß wissenschaftliche Erkenntnisse unter die Leute gelangen. Ihr aber betreibt das Gegenteil!
(und das ist jetzt nur ein Beispiel für astronomische Preise für Wissenschaftsbücher)

15.09.2019

Festivals go Private Equity

Es ist ein armselig Ding um das – Festivalgeschäft!
Immer mehr renommierte Festivals werfen sich Private Equity-Konzernen und Hedge Fonds an den Hals, den sogenannten Kapitalorganisatoren. Ganz besonders tut sich dabei ein Konzern namens Superstruct Entertainment hervor, der zu Providence Equity Partners gehört und in den letzten Jahren auf Beutezug durch die europäische Festivallandschaft gegangen ist und Mehrheitsbeteiligungen u.a. an Sziget (Ungarn), Sónar (Spanien und weltweite Tochterfestivals), Øya (Norwegen) und Flow (Finnland) erworben hat. Diesen Sommer hat Superstruct auch in Deutschland zugeschlagen und Mehrheitsbeteiligungen an Parookaville und am legendären Wacken Festival erworben.
Warum die Festivals sich vom Finanzkapital kaufen lassen? Ganz ehrlich: ich weiß es nicht. Zum einen sicher, um etwaigen finanziellen Unwägbarkeiten aus dem Weg zu gehen, schließlich ist mit dem Festivageschäft ein hohes wirtschaftliches Risiko verbunden, und jedes Jahr gehen etliche Festivals pleite. Warum aber ein Festival wie Wacken, das Jahr für Jahr und ein Jahr im Voraus ausverkauft ist, einen Private Equity-Investor an Bord holt, ist ein Rätsel.
Jedenfalls: aus Sex & Drugs & Rock’n’Roll ist längst Private Equity & Hedgefonds & Brands’n’Sponsoring geworden. Und der Musik dient es am allerwenigsten, wenn das Finanzkapital die Kontrolle über die Festivals übernimmt.

15.09.2019

Dieter Bohlen

„Dieter Bohlen – Oh nein, das Grauen ist zurück!“
(Schlagzeile in „Das neue Blatt“, via FAS)

15.09.2019

Noch ein Musikpreis!

Was braucht die Musikwelt am wenigsten? Noch einen Musikpreis.
Das haben sich auch die Macher im „Axel Springer Mediahouse Berlin“, dem Konzern, der u.a. den „Rolling Stone“ und den „Musikexpress“ herausgibt, gesagt, und konsequent, wie sie sind, haben sie ... genau: einen weiteren Musikpreis begründet! Nicht Echo, nicht Hype-Awards, nein, gleich „International Music Awards“ sollen es sein, die im Herbst vom deutschen „Rolling Stone“ vergeben werden. Ort des Geschehens: die inmitten städtebaulicher Ödnis vom AEG-Konzern in die Nähe des Ostbahnhofs implantierte kleine Mehrzweckhalle mit dem Namen eines Versicherungskonzerns, also die Verti Music Hall. Topf und Eimer, oder wie sagt man?
Man kann gar nicht so viel gähnen, wie man sich langweilt.

23.08.2019

The Meditations vs. Meditationen - Entspannungsmusik und Plattformbusiness

Musikalische Realität im Zeitalter des Plattform-Business:

Wenn man bei Amazon „The Meditations“ unter „Musik-CDs & Vinyl“ eingibt, erhält man seitenlang Vorschläge wie „Wind of the North: Irisch-keltische Musik – GEMA-frei. Belebend, für eine positive, optimistische Stimmung“ (also eine Art neoliberale Propagandamusik), oder „An Open Sky – beruhigende Gitarre und Cello-Musik für Entspannung, Meditation und Wohlbefinden“, oder „Relaxing Nature Sounds 4 CD Set – für Meditation, Entspannung und Schlaf“, oder „Fantasiereisen und Meditationen für Kinder“, oder auch „Meditationen zur Engel-Therapie“ (Engel-Therapie?!? im Ernst jetzt? Schlimm genug, daß sogar Mafia-Boss Soprano eine Therapie begonnen hatte, aber seit wann müssen auch Engel therapiert werden?) oder „Wellnessmusik und Entspannungsmusik instrumental“, „Innere Mitte Atemreise – Schnell Meditation“, „Ambient Drone Meditation Music“ und „Tibetan Singing Bowl & Om Chanting Meditation“, und nicht zuletzt eine CD mit dem vielversprechenden Titel „Glücklich & Frei – in 12 Minuten“ – also, wenn man glücklich und frei, jeweils groß geschrieben, in nur 12 Minuten werden kann, scheinen mir schlappe 14,90 Euro zu diesem Zweck denkbar gut angelegt. Ein bisserl teurer wird’s dann mit „Chakra Balancing Solfeggio Frequencies – 528 Hz Sound Healing & Meditation Music“, die kostet 120,12 Euro plus 3 Euro Versand. Was es wohl mit „Solfeggio Frequencies“ auf sich haben mag? Auch das Klassik-Label Deutsche Grammophon ist übrigens kräftig im Meditations-Business tätig und bietet unter anderem eine gleichnamige CD von Elina Garanca für 7,99 Euro sowie eine CD „Meditation – Klassik zum Entspannen“ („von Mischa Maisky, Rudolf Serkin, Patrik Gallois, Bach, et al“ – wer ist wohl dieser „Bach“?) für günstige 4,99 Euro an – Meditation zum Wegwerfpreis also.

So geht das sage und schreibe 400 Seiten lang – wer wissen will, wie unsere Gesellschaft auf den Entspannungs-Hund gekommen ist, möge bei Amazon nachschlagen. Was man dort jedoch nicht findet (jedenfalls nicht auf den ersten zwölf Seiten, dann habe ich aufgegeben), ist Musik der jamaikanischen Band The Meditations, nach der man eigentlich gesucht hat – der Band also, die zum Beispiel den Song „Running From Jamaica“ geschrieben hat, in dem sie ihre Mitbürger*innen dazu aufruft, im Land zu bleiben.

(inspiriert von Maximilian Schäffers Artikel „Youtube in Babylon“ in der jw vom 23.8.2019)

19.08.2019

Die spektakulärste Kooperation seit den 90ern

Sagen Sie mal ganz ehrlich:
Wenn jemand von „der spektakulärsten (musikalischen) Kooperation seit den 90ern“ mit großem Ausrufezeichen redet – an welche Musiker*innen-Kombination denken Sie dann unweigerlich als erstes?
Na?!?
Jack White & Alicia Keys vielleicht? Metallica & Lou Reed? Limp Bizkit & Method Man? Shakira & Wyclef Jean? Udo Lindenberg & Jan Delay? Tom Jones & The Cardigans? Ozzy Osbourne & Miss Piggy? Weit gefehlt!
Oder denken Sie eher an Heidi Klum & Tom Kaulitz? Oder an Nena & Kim Wilde? Es wird wärmer...
Oder doch eher an Sony Music & Jägermeister? Kleiner Scherz (gibt’s aber wirklich).
Nein, „die spektakulärste Kooperation seit den 90ern“ ist natürlich, so verrät es uns ungefragt eine „MPM Music Group“, tusch: David Hasselhoff & Blümchen! The Hoff & The Blümchen!
„Sie sind die angesagtesten Live-Künstler der 90er. Jetzt liefern sie DEN NEUEN SOMMERHIT mit ihrer gemeinsamen Hit-Single ‚You Made The Summer Go Away’. Aktuell GIGANTISCHE Medien- & TV-Präsenz!“

19.08.2019

Karl Marx über Social Media und Qualitätsjournalismus

„Man hat bisher geglaubt, die christliche Mythenbildung unter dem römischen Kaiserreich sei nur möglich gewesen, weil die Druckerei noch nicht erfunden war. Grade umgekehrt. Die Tagespresse und der Telegraph, der ihre Erfindungen im Nu über den ganzen Erdboden ausstreut, sowie die sogenannten ‚Social Media’ fabrizieren mehr Mythen (und das Bourgeoisrind glaubt und verbreitet sie) in einem Tag, als früher in einem Jahrhundert fertiggebracht werden konnten.“
(Marx an Kugelmann, 27.Juli 1871, MEW 33, S. 252, geringfügig ergänzt)

19.08.2019

Ticket-Zweitmarkt: Wie Live Nation Bands wie Metallica hilft, Fans Geld aus der Tasche zu ziehen...

Zum Secondary Ticketing, also dem Ticket-Zweitmarkt, den die Großkonzerne des Konzert- und Ticketgeschäfts so eifrig zu bekämpfen vorgeben:

Wer immer noch glaubt, daß die Konzert- und Ticketing-Großkonzerne gegen den skandalösen TIcketing-Zweitmarkt kämpfen, wie sie gerne behaupten und wie uns das Münchner Vereinsblättchen der Musikindustrie so gern glauben macht (wer also auch an Christkind & Osterhasen glaubt...), der lese diesen Artikel im Branchenmagazin Billboard: Wie Live Nation Bands wie Metallica geholfen hat, Tickets direkt auf den teuren Ticketbörsen einzustellen, um den Fans mit heillos überteuerten Tickets das Geld aus der Tasche zu ziehen...

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