21.07.2013

Isnogood

Der Kandidat Isnogood von der traurigen Gestalt, der so verzweifelt
nicht Kanzler werden will statt der Kanzlerin, im Fragebogen der „FAS“:

„Welche Fragen bei
‚Wer wird Millionär’ finden Sie schwieriger: die ersten oder die letzten vier?“

Steinbrück: „Ich habe die Sendung
noch nie gesehen.“

„Welches
Orchesterinstrument würden Sie gerne spielen?“

Steinbrück: „Klavier oder
Schlagzeug.“

„Haben Sie etwas
von Rainald Goetz gelesen?“

Steinbrück: „Ich weiß gar nicht,
wer das ist.“

21.07.2013

Rheinischer Kapitalismus

Rheinischer Kapitalismus:

„Germans don’t
work such long hours as you might think. The average German works 1.413 hours a
year – that’s almost 400 hours less than wage earners in the US.“

(in Monocle #61)

21.07.2013

ZMF Berlin

Wieder einmal stirbt ein wichtiger Veranstaltungsort in Berlins Mitte:
das legendäre ZMF („Zur Möbelfabrik“), das nicht nur ein toller Tanzclub,
sondern auch ein Raum für Kunst, Theater und Performance war. Das Kulturzentrum
muß zum 30.Juni schließen, weil der Eigentümer des Gebäudes Eigenanspruch
angemeldet hat und über dem Club sein Penthouse errichten will.

„Es geht um die
Einstellung: Wenn man immer nur das macht, was innerhalb jeder Grenze bleibt,
was legal ist, nicht zu laut, entspannt, nicht zu groß und so weiter: Wie soll
das was...

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30.05.2013

Und Ansonsten 06/2013

Und, haben Sie schon das großartige Album des Rappers Ghostface Killah
gehört? Dessen wie immer hinreißende Musik kann auch zu ganz anderen Gedanken
verleiten, etwa zu denen, die ausgerechnet die konservative „FAS“ so
formulierte: „Wenn man mit diesen samtigen
Aus-einem-Guß-Soulchören auf dem Ohr durch die Stadt läuft, dann überlegt man
sich das doch noch mal ganz genau mit dem gesetzestreuen Leben.“

Ich weiß nicht, wie gesetzestreu Sie Ihr Leben so führen, ich glaube
aber, daß Ghostface Killah sich unter einem nicht gesetzestreuen Leben etwas...

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02.05.2013

Und Ansonsten 05/2013

Eine journalistische Pest sind die plumpen Schubladisierungsversuche
anhand selbst festgelegter, dumpfer Normen. Etwa „der Jimi Hendrix des...“.
Also: der Jimi Hendrix der Harfe, der Jimi Hendrix des Saxophons, der Jimi
Hendrix der Drehleier, was weiß ich.

Artikel, in denen so etwas vorkommt, sollten mit einem Strafhonorar in
doppelter Höhe des Autorenhonorars belegt werden (na gut, also faktisch mit 2 x
praktisch nichts...).

In der Reihe derartiger Einfallslosigkeiten und journalistischer
Offenbarungseide ist auch die Zuschreibung „ist...

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12.04.2013

Und Ansonsten 04/2013

Die Sparauflagen, die Griechenland von der deutschen Regierung
aufgezwungen wurden, verlangen von Griechenland, die öffentlichen
Gesundheitsausgaben bei 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu halten oder noch
weiter zu senken. In Deutschland beträgt der Anteil  der Gesundheitsausgaben dagegen 9 Prozent.
Ist die Gesundheit der Griechen weniger wert? Sind die Griechen Europäer
zweiter Klasse?

Offiziell sind 30 Prozent der griechischen Bevölkerung nicht mehr
krankenversichert, vermutlich ist aber bereits jeder Zweite aus der Absicherung
...

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09.04.2013

Margaret Thatcher

Margaret Thatcher war die europäische Politikerin, die der hemmungslosen neoliberalen Politik die Türen öffnete. Legendär ihre Aussage, in der sie eine gesellschaftliche Verantwortung und Verpflichtung rundheraus verweigerte: "There is no such thing as society."Thatcher sorgte dafür, daß der Londoner Finanzmarkt ungehemmt am Profit arbeiten konnte und zum größten Finanzplatz Europas wurde - ein großer Teil der Bankenkrise, mit der sich Europa heute rumschlagen muß, ist Thatchers Politik zu verundanken.Hemmungslose Privatisierung und Deregulierung, massiver Abbau des Sozialstaats - kein...

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25.03.2013

Steinbrück und LSG

Vor wenigen Wochen, als der Deutsche Bundestag mit einer Mehrheit, die
vornehmlich dem Fehlen prominenter OppositionspolitikerInnen von SPD, Grünen
und „Linken“ zu verundanken war, das von Springer forcierte
Leistungsschutzrecht beschlossen hatte, kündigten SPD und Grüne vollmundig
Widerstand gegen dieses Gesetz an. Jetzt hat der Bundesrat, wo SPD-geführte
Bundesländer eine deutliche Mehrheit haben, mit der sie das Gesetz einstweilen
hätten stoppen können, jedoch mit den Stimmen der beiden SPD- bzw.
SPD-Grünen-Länderregierungen Hamburg und...

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25.03.2013

Sklaverei, Milliardäre und Textilindustrie

Jaja, ich weiß, Amazon zahlt Minilöhne für Leiharbeiter. Und auf dem
SPD-Landesparteitag in Mecklenburg-Vorpommern bedienten KellnerInnen, die nur
6,62 Euro pro Stunde verdienten, obwohl die Sozialdemokraten doch einen
Mindestlohn von 8,50 Euro fordern. Und wenn sich die Parteitagsdelegierten
gleich welcher Coleur in den 4- und 5-Sterne-Hotels zur Ruhe betten, wurden
zuvor Zimmermädchen ausgebeutet, die die Zimmer auf Vordermann gebracht haben.
In Berlin etwa „schuften Zimmermädchen“
in den Luxushotels laut einer Recherche des RBB „für drei bis...

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25.03.2013

Echo 2013

Nun haben wir also auch den Echo 2013 überlebt. Ich hatte Grippe und
habe mir in meiner Verzweiflung einen Teil der Fernsehübertrag angetan, worauf
sich mein Gesundheitszustand spürbar verschlechtert hat.

Daß diese erbärmliche, dumpfe, selbstreferentielle Veranstaltung der
deutschen Musikindustrie live im Staatsfernsehen übertragen wird, ist traurig
genug. Sie vermissen Herz und Seele? Die Musikindustrie hat so etwas nicht, da,
wo gewöhnliche Menschen ein Herz haben, haben die Manager der Musikindustrie
einen Zähler für verkaufte Alben eingebaut...

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25.03.2013

Spareinlagen werden enteignet

Und, trauen Sie den Beteuerungen von Frau Merkel und Herrn Steinbrück
noch, die Einlagen der Sparer seien sicher? Den Sparern in Zypern dürfte die
Garantie von Merkel und Steinbrück 2008, niemand müsse befürchten, „einen Euro seiner Anlagen zu verlieren“,
zynisch vorkommen. Galt aber ja auch nur, von wegen vereintes Europa, für die
deutschen Sparer, versteht sich.

Doch aktuell drängen Merkel und Schäuble darauf, erstmals Sparer an der
Sanierung insolventer Banken zu beteiligen, bevor
Aktionäre und Besitzer von Anleihen zur Kasse gebeten werden....

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25.03.2013

Musikexpress und Berichterstattung

Im aktuellen Heft des „Musikexpress“ klagt der sehr geschätzte Albert
Koch über die „Geheimhaltungsstrategien“
der Musikindustrie, in diesem Fall eines bestimmten Großkonzerns, der den
Journalisten keine Besprechungsexemplare der neuen Veröffentlichungen zur
Verfügung stellt, sondern schlecht funktionierende Streaming-Links oder nur das
Anhören neuer Alben bei sogenannten „Listening Sessions“ unter Bewachung von
Mitarbeitern der Plattenfirmen erlaubt.

All dies ist längst nicht mehr Ausnahme, sondern die Regel. Was mich
jedoch immer wieder...

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25.03.2013

Hofberichterstattung Initiative Musik

Eine ganz andere, dem eigentlichen Begriff noch näher kommende Spielart
des „embedded journalism“ betreibt die staatliche „Initiative Musik“, die drei
deutschen Musikjournalisten gleich den Besuch der Musikmesse SXSW inklusive
Reise und Hotels finanzierte. Journalisten, die auf Staatskosten die Maßnahmen
der staatlichen Popexportförderung journalistisch „begleiten“ – klassische Hofberichterstattung.
Und genau so kam es, in den entsprechenden Berichten der staatlich
eingebundenen Journalisten ist kein kritisches Wort zur Arbeit der staatlichen
...

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25.03.2013

Grüne Plastiktüten

Zahnlose Grüne.

Die Ökopartei hat jetzt eine Steuer in Höhe von 22 Cent auf Plastiktüten
vorgeschlagen. Nicht einmal eine Abgabe, die zweckgebunden einzusetzen wäre,
sondern eine Steuer. Zu mehr hat es bei den alternden Grünen, deren
Plastiktüten-Konzept merkwürdig „zahnluckert“ daher kommt, wie man in
Oberbayern sagt, anscheinend nicht gereicht.

Wie wäre es, wenn man Plastiktüten einfach verbieten würde, statt sie zu
besteuern?

Vor der spanischen Küste verendete unlängst ein Pottwal, der obduziert
wurde. Laut „Berliner Zeitung“...

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25.03.2013

Brooklyn Frozen Zone

Aus den Nachrichten (auf Telepolis):

„Wegen der
anhaltenden Proteste und Unruhen hat die Polizei den Stadtteil East Flatbush zu
einer "eingefrorenen Zone" ("Frozen Zone") erklärt, was de
facto heißt, dass der Ausnahmezustand verhängt wurde. (...) Konkret bedeutet
der Ausnahmezustand derzeit, dass es Reportern und Journalisten nicht möglich
ist, sich in der Zone frei zu bewegen und zu recherchieren oder zu berichten.
Außerdem ist es den Beamten gestattet, die Anwohner und Passanten daran zu
hindern, frei auf den Straßen umherzulaufen.“

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