Bundesregierung betreibt Verbot von Adblockern
Die Bundesregierung betreibt – nicht zuletzt auf Druck der Medienindustrie - ein Verbot von Adblockern.
Wenn es um „Freiheit“ geht, ist eben immer nur die Freiheit der Konzerne gemeint, möglichst ungehindert Profite zu machen, und nie die Freiheit der sogenannten Konsumenten, selbst zu entscheiden, von welcher Werbung sie behelligt werden wollen oder eben nicht.
Dabei ist die Sachlage doch ganz einfach: Die Medienangebote können ja gegen Adblocker geschützt werden. So macht es beispielsweise die „Süddeutsche Zeitung“: „Vielen Dank, daß Sie SZ.de besuchen! ...aber bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker für unsere Seite, damit Sie weiterlesen können“, heißt es, wenn man deren Internetauftritt besucht. Und man entscheidet sich dann dagegen, den Adblocker zu deaktivieren, und verzichtet künftig eben aus freien Stücken auf SZ.de...
Warum diese Entscheidung den User*innen durch ein staatliches Gesetz abgenommen werden soll, ist einer Demokratie, in der Bürger*innen frei entscheiden können, jedenfalls einiger,aßen unwürdig. Denn diese Bürger*innen sind mündig und können sehr gut selbst entscheiden, welche Inhalte sie zu welchen Bedingungen nutzen wollen.
Ich überweise zum Beispiel lieber eine Spende an den Guardian oder an den Perlentaucher (und verzichte u.a. auf SZ.de oder Sport1.de), statt mich von nutzloser Werbung belästigen zu lassen. Andere mögen sich anders entscheiden. Aber ich möchte selbstbestimmt im Netz agieren können. Ein „freies Spiel“ der Kräfte sozusagen – die Regierung ist doch sonst so marktgläubig, warum eigentlich nie, wenn es um die sogenannten Medien geht?
(das war jetzt eine rhetorische Frage...)