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Blog Archiv - Jahr 2023
03.08.2023

Heino, Nutten und Bier holen

Eigentlich würde bei CDU und Musiker ja eher an Heino denken. Also nicht an den echten Heino, sondern an diesen Schlagertypen, der in der Talkshow eines ARD-Senders mal gesagt hat, er verlange bei seinen Konzerten „Nutten, Koks und Erdbeeren“, und hinzufügte, am schwierigsten seien die Erdbeeren zu besorgen gewesen – woraufhin Interviewer und Schlagerheini sich ekelhaft lachend auf die Schenkel schlugen.
Jedenfalls, das „Musikwoche Bild der Woche“ am 30.4.2023 zeigt Heino. Also den unechten Heino.
 

 
Und im Text zum Bild erfahren wir:
„Heino hat sich auf eine Zusammenarbeit mit dem Telamo-Label 221 Music geeignet. Die Doppel-Single ‚Lieder meiner Heimat‘ mit seinen Interpretationen der Party-Schlager ‚Geh mal Bier holen‘ und ‚Zehn nackte Friseusen‘ ist bereits seit dem 28. April auf dem Markt.“ Und ich hatte immer gedacht, „Lieder von Heinos Heimat“ seien Heino-typische reaktionäre Gesänge wie „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, „Alte Kameraden“ oder „Unter dem Doppeladler“…

 

03.08.2023

Don Wilson, Terry Riley & ich

Unlängst hat ein gewisser Don Wilson einen meiner Tweets geliked.
Und dieser Tage hat sich Terri Riley entschieden, mir auf Twitter zu folgen.

Mehr kann ich in meiner Social Media-Karriere nun auch nicht mehr erreichen…

 

03.08.2023

Die heutigen Grünen sind wie der Prenzlauer Berg...

Die heutigen Grünen sind wie der Prenzlauer Berg:
In Letzterem wurden seit 1990 fast 90 Prozent der Bevölkerung ausgetauscht, von der einstigen DDR-Boheme ist nichts mehr geblieben, alles gentrifiziert und durch Erben mit (das liebgewonnene Vorurteil will es so: vornehmlich schwäbischen…) wohlhabenden Eltern ersetzt.
Und auch die Grünen haben nichts mehr mit dem Personal und den Wähler:innen der 1980er Jahre zu tun…
Insofern sind die journalistischen Überlegungen, wie die Grünen heute wohl angesichts von Waffenlieferungen in die Ukraine, Erdöl aus Saudi-Arabien oder dem Abriss von Lützerath mit dem „Bruch ihrer Traditionen klarkommen“, lediglich Plattitüden – die aktuellen grünen Entscheider:innen haben mit den grünen Inhalten der 80er Jahre so wenig zu tun wie deren Wähler:innen. It’s that simple. Andere Partei it is.

03.08.2023

Gabalier & Red Bull

Und sonst so? Zum Beispiel dies:
„Musiker Andreas Gabalier bringt Ende April 2023 sein eigenes Magazin auf den Markt, wo er auch als Chefredakteur fungieren wird. Das Medium erscheint im Red Bull Media House und soll mit einer Auflage von 140.000 Stück auf den Markt kommen."
Gabalier und Red Bull Media House – na, das passt doch perfekt. Wie Arsch und Eimer, sozusagen, womit ich natürlich nicht gesagt haben will, dass Herr Gabalier… Na, Sie wissen schon.
Aber 140.000 Auflage, mon dieu!
Was ist gleich wieder die verkaufte Auflage zum Beispiel des Rolling Stone oder des Musikexpress? Da können sie glatt eine Stelle streichen…

 

03.08.2023

Rolling Stone, Musikkexpress, Axel Springer, SXSW Berlin...

Speaking of Stone und ME:
Dieser Tage meldete die “Musikwoche”, dass der Axel Springer-Konzern sich von 80 Prozent seiner Anteile am „Axel Springer Mediahouse Berlin“ (ASM) getrennt habe und diese Anteile an Petra Kalb, der bisherigen Geschäftsführerin der Springer-Tochter, übertragen hat. Dem Axel Springer-Konzern gehören jetzt nur noch 20 Prozent am ASM, also an dem Verlag, in dem „Rolling Stone“, „Musikexpress“ und „Metal Hammer“ erscheinen.
Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt – also, ich meine echte Gründe, nicht das Papperlapapp, das Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, abgesondert hat, wonach „die neue Eigenständigkeit des Mediahouse Berlin dem konzernweiten Ansatz zu mehr Unternehmertum“ folge („Musikwoche“). Lag es am Auflagentief, von dem die meisten Musikzeitschriften betroffen sind (und ich sage das ohne Häme, ganz im Gegenteil: wir brauchen guten Musikjournalismus! ist doch klar…)?
Ein „wesentlicher Fokus des unternehmerischen Zukunftskonzepts für das Mediahouse Berlin“ liegt laut „Musikwoche“ zudem „auf der Erschließung neuer Geschäftsfelder im Kreativbereich“, heißt es aus Berlin. Sowas hört sich ja immer dufte an. So soll unter anderem ein 360-Grad-Agentur-Angebot in Berlin für „exklusive, hochkarätige Events" entwickelt werden.
Sie erinnern sich vielleicht: Unlängst habe ich berichtet, wie die US-Firma Penske Media Group (die zu 50 Prozent an der SXSW beteiligt ist) und der Axel Springer Konzern eine „SXSW Berlin“ initiieren wollten, mit CTS Eventim „als Partner mit im Boot“, wie die „taz“ letztes Jahr berichtete. Der Wirtschaftssenator war seinerzeit auch gleich Feuer und Flamme und hatte 14 Millionen Euro Unterstützung in den Haushalt eingesetzt – bis der Plan dann gescheitert ist und die pfiffigen Initiatoren eine brachiale Bauchlandung hinlegten.
Aber jetzt – das ASM als „360-Grad-Agentur“ für „exklusive, hochkarätige Events“?
SXSW Berlin, ick hör dir trapsen…

 

03.08.2023

Rudi Völler mag nicht gendern

Rudi Völler will, dass im Fußball weniger Politik ist. Der Kapitän der DFB-Elf zum Beispiel soll eine Armbinde aus schwarz-rot-gold tragen, was die AfD prompt bejubelt hat.
Auch Rudi Völler:
„Ich werde übrigens auch nicht gendern. Gendern ist nicht mein Ding. Also, ich habe da meine klare Meinung. Ich komme aus der Brüder-Grimm-Stadt. Es ist ja bekannt, dass Wilhelm und Jacob Grimm nicht nur Märchen gesammelt und erzählt, sondern die deutsche Sprache mitgestaltet haben und sogar noch geschliffen. Deshalb kann ich als Hanauer mit voller Überzeugung sagen, dass ich an der alten Schreibweise festhalten werde.“
Denn: „Irgendwann ist es dann auch mal gut.“

03.08.2023

Der deutsche Bob Dylan und Leonard Cohen in einer Person

Wenn Sie einen deutschen Singer/Songwriter oder Popstar auf einem Level mit Leonard Cohen und Bob Dylan sehen würden, an wen würden Sie da denken?
Natürlich, Sie denken an den großen, einzigartigen, sensationellen Heinz Rudolf Kunze, der ja seit jeher vor allem ein Held der versammelten Peinlichkeiten ist.
Kürzlich verglich sich Heinz Rudolf Kunze in einem Interview der „Rheinischen Post“ mit… ach, lesen Sie selbst:
„Die Arbeit, die Bob oder Leonard Cohen in Amerika machen, mache ich hier – wir sind schon vom gleichen Schlag.“

 

09.01.2023

Arte-"Tracks" wird eingestellt! (Update)

Weiter unten können Sie die Exklusiv-Meldung lesen, dass der französisch-deutsche Fernsehkanal Arte das erfolgreiche Popkultur-Magazin "Tracks" in seiner jetzigen Form einstellt.
Dazu ein Update - denn jetzt hat das Medienmagazin "Altpapier" (MDR) über den Fall berichtet, über den es „im deutschsprachigen Raum meiner Wahrnehmung nach bisher nur einen halböffentlichen Hinweis gibt, und zwar im Newsletter des Konzertveranstalters Berthold Seliger".

„Altpapier" berichtet:
„Der Sender selbst betont auf Anfrage, dass davon, dass "Tracks" eingestellt werde, nicht die Rede sein könne. Der Grund: Den Ableger "Tracks East", der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entwickelt wurde und für den "Dialog mit dem Osten" steht bzw. "osteuropäischen JournalistInnen und Kulturschaffenden das Wort überlässt" (Senderdarstellung), gibt es weiterhin. Diese "dringend empfehlenswerte Serie von Reportagen aus Osteuropa" ("Süddeutsce Zeitung" im September) habe für einen "erhebliche(n) Zuwachs an Relevanz" für die Marke "Tracks" gesorgt, sagt Wolfgang Bergmann, der für die Sendung(en) zuständige Arte-Koordinator, im ZDF auf Anfrage. Ausdruck dieser Relevanz dürfte auch eine Nominierung für den diesjährigen Deutschen Fernsehpreis gewesen sein. "Tracks East" hat viel Lob verdient, allerdings mit der "klassischen" Magazinsendung "Tracks" eher wenig gemein.
Mindestens "ein halbes Jahr" werde es "Tracks East" noch geben, sagt Bergmann, und auch danach will man auf ähnliche Weise kurzfristig mit ähnlichen Konzepten auf aktuelle weltpolitische Entwicklungen reagieren, die jetzt noch gar nicht absehbar sind."

In Frankreich ist kurz nach Weihnachten beim Medienkritikportal "Arrêt sur images" ein Artikel zu "Tracks" erschienen. Darin erklärt Gianni Collot, ein Regisseur, der zeitweise für die Sendung arbeitete:

Es ist eine Fernsehsendung, es ist keine Shampooflasche (…) 'Tracks' ist nicht nur ein Name".
Es entstehe, so Collot weiter, ein großes Loch. Kulturell und kreativ (…) Die neuen Künstler von heute, wer wird darüber sprechen? (…) Der kleine Raum, den Kunst und Gegenkultur hatten, ist tot. Und natürlich bietet Arte nichts, um ihn zu ersetzen."

 

09.01.2023

Klasse Satz: Stereolab

Ist natürlich eine LIedzeile, aber gut:
„Solidarity can bring sense in this world – La Resistance!”
(Stereolab, French Disco)

 

09.01.2023

Kulturpass für 18-Jährige: Wie eine gute Idee in der grünen Kontrollgesellschaft torpediert wird

Die Idee stammt aus Frankreich (mit einer Vorgängerin in Italien) und ist nicht völlig schlecht: In Frankreich steht allen jungen Menschen mit ihrem 18. Geburtstag ein Kultur-Guthaben in Höhe von 500 Euro zur Verfügung, über das sie relativ frei verfügen können. Auf reinen Verkaufsplattformen wie Amazon oder bei Streamingdiensten wie Spotify oder Netflix darf njr begrenzt Bonusguthaben ausgegeben werden. Die sogenannte „private Wirtschaft“ trägt, darunter Firmen wie Apple, Facebook oder Google, trägt etwa 80 Prozent der Kosten.
 
Die von der grünen Staatsministerin für Kultur stolz präsentierte Kopie des französischen „pass Culture“ dagegen hat viele Schwächen. Mal abgesehen davon, dass nur 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen, im ersten Jahr (ab dem 2. Quartal 2023) aber 750.000 Bürger:innen 18 Jahre alt werden, die den deutschen „Kulturpass“ von jeweils 200 Euro erhalten sollen – wer im Matheunterricht nicht aufgepasst hat, kann seinen Taschenrechner rauskramen und wird feststellen, dass 750.000 mal 200 nicht 100 Millionen, sondern 150 Millionen Euro ergibt – das wäre der Betrag, den die Regierung im Haushalt veranschlagen müsste, wenn sie wirklich alles dafür tun wollte, dass tatsächlich alle 18-Jährigen eines Jahrgangs von den Segnungen des Kulturpasses profitieren.
 
Noch problematischer aber sind die Einschränkungen in dem Konzept, dass von Claudia Roth (Grüne) und Christian Lindner (FDP) präsentiert wurde: Auf keinen Fall sollen die Gelder dort ankommen, wo junge Menschen gemeinhin kulturell aktiv sind, nämlich bei Streaming-Plattformen. Toll, wie gut sich die grüne „Kulturbevormundungsministerin“ (Martin Hufner in der „nmz“) in die digitale Lebensrealität junger Menschen einfühlt! Kultur ist, so wollen es die Kulturnation Deutschland und ihre oberste Vertreterin, nur dann Kultur, wenn sie in regionalen Kultureinrichtungen wie „Kinos, Theatern, Konzerthäusern, Museen, Gedenkstätten, Kulturzentren, Parks und Schlössern oder Clubs“ genossen wird (wie schön, dass sie am Ende ihrer Aufzählung noch die Kurve gekriegt hat, nach all den Theatern und Schlössern…). Soi wie hierzulande bis vor kurzem Literatur nur als Kulturgut galt, wenn sie ordentlich in gedruckten Büchern daherkam statt in digitalen E-Books – die ersteren wurden als Kulturgüter mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7%, die letzteren – weil Goethe oder Thomas Mann digital nun mal kein Kulturgut darstellt – mit 19%.
 
Und alles soll, so will es Frau Roth, unbedingt „bio“, ach nein, Quatsch, nicht bio, sondern „regional“ daherkommen. Die jungen Menschen auf dem Land wird’s freuen – sie bekommen 200 Euro geschenkt, die sie aber nur in Kinos, Theater, Konzerthäusern, Schlössern oder Clubs ausgeben dürfen, die es aber auf dem Land dummerweise häufig gar nicht gibt – während digitaler Musik- oder Filmgenuss, der allüberall abzurufen wäre, verpönt bleibt, da sei grüne Kulturpolitik vor. Pro forma sagt man den jungen Menschen, dass sie frei wählen können, welche Kulturangebote sie mit dem neuen Kulturpass nutzen wollen. In der Praxis sind es aber die Ministerin, Ministerialbeamte und Kulturbürokraten, die in der grünen Kontrollgesellschaft entscheiden, welche Angebote überhaupt zum Kulturpass gehören: Streaming: nein, Vinyl (das ausdrücklich erwähnt wird) oder Kino: ja. Teure Konzertkarten: nein, die Tickets werden mit einer Preisobergrenze versehen (adieu Beyoncé…). Und welche Buchhandlung, welches Multiplexkino, welcher Konzertveranstalter darf denn nun als „regional“ gelten? Wer bekommt letztlich das Claudia Roth-Gängelungs-Siegel „lokale Kulturanbieter“ verliehen?
 
Wie gesagt, die Idee ist grundsätzlich gut. Und man könnte ja auch dafür sorgen, dass die 200 Euro auf verschiedene Kulturformen aufgeteilt werden müssen, damit die jungen Bürger:innen auch die Vielfalt der Kultur kennenlernen können. Etwa, indem sie jeweils sagen wir mindestens 20 Euro für Konzerte, Theater/Opern, Museumsbesuche, Bücher/Comics/Graphic Novels und Filme ausgeben müssen – der Rest steht zur freien Verfügung, und alle Beträge sind ohne irgendwelche Einschränkungen, können also auch für Streaming oder zum Beispiel für die Konzerte bundes- oder weltweit agierender Konzertveranstalter ausgegeben werden. Oder für Musikunterricht…
 
(und dass die Bundesregierung erst eine App konstruieren will, die ihr Kultur-Bevormundungssystem in die digitale Praxis umsetzen soll, macht zusätzlich Sorge: man weiß ja leider nur zu gut, wieviel hierzulande die Programmierung einer brauchbaren App kostet – die „Corona-Warn-App“ hat bislang mehr als 220 Millionen Euro gekostet…)

 

09.01.2023

Finanzkapitalismus: Neil Young-Song in Werbespot!

Was ist noch trauriger, als all die alten Musiker:innen, die für zig Millionen und für noch ein paar Millionen mehr die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben?
Genau, es sind die alten Musiker, die die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben, und die dann rumjammern, dass diese Konzerne ihre Musik für beliebige Werbespots nutzen.
Zum Beispiel der von mir als Musiker und Songwriter wirklich über allen Maßen geschätzte Neil Young. Er hat einen Fünfzig-Prozent-Anteil an 1.180 seiner Songs für einen irrsinnigen Betrag an den von Merck Mercuriadis in einer Steueroase betriebenen „Hipgnosis Song Fund“ verkauft, und nun barmt Neil Young, dass Hipgnosis seinen Song „Old Man“ für ein Commercial an die NFL verdaddelt hat. Mit Verlaub, was hat der Meister denn erwartet? Dass der nette Herr Mercuriadis die 1.180 Songs wie seinen Augapfel hütet und sie nur teuer erworben hat, um sie sich und seinen Lieben im Vinylformat zuhause vorzuspielen, während es aus dem Kamin knistert?

 

09.01.2023

Streaming, Aktionäre, Musiker:innen

Der Musik-Streamingdienst Apple Music hat erstmals seit seiner Gründung die Abonnements-Preise erhöht, und zwar um etwas mehr als zehn Prozent, nämlich um einen Dollar, einen Euro oder ein Pfund auf nunmehr $ 10,99, GBP 10,99 bzw. € 10,99. Laut Apple Music war die Preiserhöhung notwendig, weil die Lizensierungskosten gestiegen seien. Außerdem würden Künstler:innen und Songwriter:innen so künftig mehr beim Streamen ihrer Musik verdienen (MBW).
Und was ist sofort passiert? Genau: Die Aktien der Musikrechtehändler sind gestiegen!
Die Aktie der Universal Music Group (UMG), des weltgrößten Musikkonzerns, legte beispielsweise gleich nach der Bekanntgabe der Gebührenerhöhung um 11,4 Prozent zu, der Hipgnosis Songs Fund, einer der großen Player im Geschacher um Musikrechte, konnte ein Plus von 7,8 Prozent verzeichnen. Die Musikindustrie kann sich die Hände reiben – ob wenigstens ein paar Brösel vom großen Extraprofit auch bei den Musiker:innen ankommen werden, darf bezweifelt werden.
Gut jedenfalls, wenn Sie Aktien von Musikkonzernen besitzen!
Schlecht, wenn Sie einfach nur Musikhörer:in sind. Dann zahlen Sie künftig drauf…

 

09.01.2023

Zur sozialen Situation der Beschäftigten in der Musikindustrie, hier: Der Boss der Warner Music Group

Apropos: Die Warner Music Group (WMG) legte laut „Musikwoche.de” per Pflichtmitteilung Gehalt und Bonuszahlungen ihres neuen CEO Robert Kyncl offen: Der Warner Music-Boss erhält ein jährliches Basisgehalt von zwei Millionen US-$. Hinzu kommt ein an das Erreichen bestimmter Unternehmensziele gebundener Bonus von über drei Millionen Dollar. Außerdem erhält Kyncl ab dem ersten vollen Jahr in Diensten des Konzerns ein Paket an Aktienoptionen mit einem Volumen von zehn Millionen Dollar. Macht gut 15 Millionen Dollar im Jahr. Nice. Wollen Sie mal ausrechnen, wie viele CDs des Warner Music-Konzerns wir kaufen oder wie viele Streams der WMG-Künstler:innen wir abspielen müssen, um allein diesen Betrag einzuspielen?
Aber das ist noch nicht alles: „Zusätzlich erhält der neuen CEO nach seinem ersten Jahr bei der WMG im Januar 2024 einmalig Optionen im Wert von noch einmal zehn Millionen Dollar“, weiß die „Musikwoche“ – diese Optionen können über vier Jahre verteilt gezogen werden und sind ebenfalls ans Erreichen bestimmter Unternehmensziele geknüpft.
Ach ja: Weil Herr Kyncl für seinen neuen Job umziehen muss, nämlich nach New York, erhält er auch eine kleine Umzugshilfe von seinem neuen Arbeitgeber: Er kann Umzugskosten bis zur Höhe von, ähem, 500.000 Dollar zur Erstattung bei seinem neuen Arbeitgeber einreichen.
Soll nochmal einer sagen, die Musikindustrie darbe…

 

09.01.2023

Jodie Foster sagt ja zur modernen Welt

„Und wir sagen ja zur modernen Welt“ (F.S.K.):
In einem Interview mit dem französischen Rundfunk anlässlich des Filmfestivals von Cannes wurde Jodie Foster gefragt, ob sie der großen Epoche der Filmpaläste nicht nachtrauere. Sie lachte und sagte, sie würde notfalls auf der Apple Watch Filme schauen. Keine Nostalgie, kein Verzagen, sondern gleich an den nächsten Film.
(laut „Süddeutsche Zeitung“)
 

09.01.2023

Rekord! Kunze schreibt über 460 Songs in einem Jahr!

Der Dauerschwurbler, Gender-Verächter und Studienrätinnen-Liebling Heinz Rudolf Kunze („Gendern ist eine Form von Tollwut“) ist auch nicht ganz ohne Schaden aus der CoronÄra herausgekommen:
„Ich habe in jedem der beiden Corona-Jahre mehr Songtexte geschrieben als ich je im Leben veröffentlicht habe. 2021 waren es über 460.“
Ach, wenn doch nur ein einziger guter oder doch wenigstens okayer Song dabei wäre…

 

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