In welchem Land sitzen die meisten Musiker*innen im Gefängnis?
Wenn Sie gefragt werden würden, in welchem Land die meisten Musiker*innen wegen ihrer Musik im Gefängnis sitzen – welche Antwort würden Sie geben?
Wahrscheinlich nicht diese: Das Land, in dem die meisten Musiker*innen weltweit aus politischen Gründen im Knast sitzen, ist nämlich – Spanien! Nicht weniger als 14 Musiker*innen sitzen in Spanien im Gefängnis, mehr als in China, der Türkei und dem Iran zusammen!
Die 14 spanischen Musiker*innen – allesamt linke Rapper*innen – wanderten wegen der „Verherrlichung von Terrorismus“ ins Gefängnis, wie die Freemuse-Organisation laut „IQ Magazine“ mitteilte. Ihr Report „The State of Artistic Freedom 2019: Whose Narrative Count?“ analysiert 270 Verletzungen der künstlerischen Freiheit in 55 Ländern. Freemuse berichtet, daß 1.807 Musiker*innen von staatlichen Zensurmaßnahmen betroffen waren.
Derartige Zensurmaßnahmen kann man übrigens auch in Frankreich erleben: Dort wurde ein Auftritt von Aziza Brahim beim Pariser Festival „Arabofolies“ ohne Angabe von Gründen abgesagt; allerdings wurde eine Intervention der marokkanischen Regierung gegen den Auftritt bekannt. Angeblich soll Aziza Brahim, die in einem Sahrawi-Flüchtlingscamp in West-Sahara geboren wurde, Verbindungen zu der Rebellenorganisation Polisario haben.
Oder denken wir an Deutschland in der Nacht: Hierzulande werden immer wieder die Auftritte kurdischer Musikgruppen wie etwa der Grup Yorum verboten. Und die Bundesregierung hat sogar einen Musikverlag mit kurdischem Musikprogramm verboten, der unter anderem CDs von Sivan Perwer herausgegeben hat (siehe SWR2 hier). Das Reich der Freiheit...