Was Filmemacher Robert Rodriguez sagt - "Kreatives Problemlösen"...
Der Filmemacher Robert Rodriguez über seine Zeit an der Filmhochschule der Universität von Texas (lässt sich auch über praktisch jedes Popmusik-Studium sagen…), in einem tollen Interview mit Maria Wiesner im „FAZ“-Feuilleton:
„Das ist eine große Uni, und das Filmdepartment war damals klein, die haben nur 30 Leute angenommen, und es ging nach Notenschnitt. Nur sind diese Leute nicht zwangsläufig die besten Filmemacher. Die hatten zwar gute Noten, wollten aber nur aus Spaß ein bisschen Film studieren, ohne Ambitionen in dem Fach. Und ich kam mit meinem Schnitt nicht rein, habe aber in einem Kurzfilmwettbewerb gegen diese Studenten gewonnen. Also bin ich mit meinem Gewinnerfilm zum Professor gegangen, und er hat mich dann zugelassen. Ich wollte eigentlich nur hinein, um deren Filmkameras zu benutzen. Das war dann aber eine große Enttäuschung, sie hatten total altes Material, als stamme es noch aus dem Zweiten Weltkrieg. Das hätte ich auch mit 50 Dollar zusammenbekommen. In dem Sommer habe ich dann den Film „El Mariachi“ gemacht und bin gar nicht mehr in die Filmschule gegangen, weil ich festgestellt hatte, dass sie mir eigentlich nichts mehr beibringen können.“
Aber woher kam das Geld für seinen ersten Film?
„Ich bin eines von zehn Kindern, von meinen Eltern konnte ich keine Zuschüsse erwarten. Um für die Filmschule und mein Apartment aufkommen zu können, hatte ich schon zwei Jobs angenommen. Da blieb aber nichts für das Filmen übrig, also habe ich Medikamententests gemacht. Ich habe mir Löcher in die Arme schneiden lassen, um ein Mittel zur schnellen Wundheilung zu testen. Dafür lag ich sieben Tage im Krankenhaus, habe Untersuchungen an diesen Stellen über mich ergehen lassen und dafür 2000 Dollar bekommen. Damals war das viel Geld. Mit ein paar solcher Tests hatte ich die Mittel für den Film zusammen.“
Und sein Ratschlag für junge Filmemacher:innen:
„Kreatives Problemlösen ist die Kernfähigkeit, die man lernen muss. Dann gelingt das.“
Guter Mann!