Superstars und Musikjournalist:innen
Musikpresse und Relevanz – der „Economist” beschreibt eine wichtige Facette des Superstar-Geschäfts, und wie Journalist:innen zu Teilen dieses Systems degradiert werden:
„Many superstars enjoy unquestioning critical veneration. This is driven by a number of factors—chief among them journalists’ fear of a social-media backlash. There is also the fact that the biggest stars rarely let their records go to reviewers before release, resulting in articles written on the fly, in which no one wants to be the person out of step.”
(The Economist)
Bei der Gelegenheit: Ich freue mich ja schon seit Monaten darüber, dass bei “Zeit Online” eine Art “Spex”-Schattenredaktion installiert wurde, mit einigen der besten Redakteur:innen der alten „Spex“, aber zudem kommen auch geschätzte Autor:innen aus dem „Spex“-Umfeld dort regelmäßig zu Wort.
Das Problem ist nur: „Zeit Online“ ist, wie viele ähnliche Formate, mittlerweile praktisch komplett hinter einer Abo-Schranke verschwunden. Es ist nicht etwa, wie häufig falsch behauptet wird, eine „Bezahl“schranke – denn man kann die einzelnen Artikel, die man lesen will, ja keinesfalls bezahlen, also einzeln kaufen – nein, den interessierten Leser:innen wird ein „Zeit“-Abo aufgedrängt, das erstens alles andere als preiswert und zweitens in weiten Teilen ja eher von fragwürdiger Qualität ist. Ich will da wahrlich niemanden kritisieren oder dissen – nur die Überlegung zu Protokoll geben, dass vieles, was in der alten „Spex“ – John Peel hab sie selig – so wunderbar und wichtig (und regelmäßig natürlich auch ärgerlich…) war, heute eben zum popkulturellen Beiwerk des Zentralorgans bildungsbürgerlicher Muffigkeit degradiert wurde. Was mehr über die scheißigen Zeiten aussagt als über die guten Autor:innen dort…