Spotify, Spiegel, Daten, Werbung...
Ein recht informativer Artikel über „Spotify“ erschien letzten Monat im „Spiegel“. Markus Böhm und Patrick Stotz nahmen sich vor allem der Datensammelei des Streaming-Konzerns an.
„In der Geschichte der Menschheit gab es noch kein Audio-Unternehmen, das die Hörgewohnheiten von so vielen Menschen so detailliert erfasst hat“, berichten die Autoren. „In der Geschichte der Menschheit“, also seit 80.000 oder mehr Jahren – wow! Wenn man sich dagegen vor Augen führt, dass es die technische Reproduktion von Musik erst seit ungefähr hundert Jahren gibt, und die KI-getriebene Analyse von Hörgewohnheiten vielleicht seit gut zehn Jahren, relativiert sich das „noch nie in der Geschichte der Menschheit“ doch ein wenig…
Immerhin berichten die Autoren, dass Spotify über ein „beeindruckend gutes Empfehlungssystem“ verfügt, das natürlich „genug Ausgangsmaterial benötigt, um zum eigenen Geschmack passende neue Songs oder Mixe zu empfehlen“.
Allerdings sei die ganze Datensammelwut doch ein wenig viel – vor allem, weil Spotify so ein „Musikhören unter ständiger Beobachtung des Anbieters, der die gesammelten Daten für Charts, Empfehlungen, Abrechnungen und zum Aussteuern von Werbung nutzt“ bedeute. Wobei Spotify seinen Abonnent:innen ja gar keine Werbung einspielt…
Die „Spiegel“-Autoren kommen zu dem Schluss: „Musikstreaming ist nicht mehr dasselbe wie das Hören von Kassetten oder CDs.“ Ach.
Ich würde sagen, Zeitschriftenlesen im Netz ist auch nicht mehr dasselbe wie die „Spiegel“-Lektüre in den 70er oder 80er Jahren. Was der „Spiegel“ wohl mit all den Daten macht, die er so sammelt? Auf der Homepage wird den Nutzer:innen jedenfalls regelmäßig eine Zustimmung zur Datensammelei, zu Werbung und „üblichem Tracking“ abverlangt:
Die Kritiker der Elche…