04.04.2017

"Soldaten sind Mörder" (Kurt Tucholsky)

Im syrischen Dorf Al-Mansura haben US-Kampfbomber am 20.März 2017 eine Schule bombardiert und mindestens 33 Zivilisten getötet, darunter 30 Frauen und Kinder.
Involviert in den „verheerenden Luftschlag“ („FAZ“) ist die deutsche Bundeswehr: Deutsche Tornado-Jets haben das Ziel vor dem Angriff ausgespäht und die Fotos an die von den USA geführte „Anti-IS-Koalition“ geliefert.
„Soldaten sind Mörder“, schrieb Kurt Tucholsky 1931. Und dieser Satz ist so gültig und so aktuell wie eh und je. Und er gilt nicht nur für diejenigen, die mit einer Waffe an irgendeiner Front stehen, sondern auch für all diejenigen, die Bomben auf Schulen werfen, und für all diejenigen, die irgendwelche Knöpfe betätigen, mit denen ferngelenkte Waffen abgeschossen werden, und auch für all diejenigen, die mit ihren Tornado-Jets Ziele ausspähen, damit diese dann mit Bomben zerstört werden können. Und der Satz gilt vor allem auch für all diejenigen, die die dazugehörigen Befehle erteilen: Also für die Offiziere und Generäle wie für die Politiker*innen, die die entsprechenden Einsätze ermöglichen. Im Fall des syrischen Dorfes Al-Mansura also für CDU/CSU und SPD sowie drei Abgeordnete der Grünen, die im Dezember 2015 den Einsatz der Bundeswehr-Tornados in Syrien beschlossen haben.