Rolling Stone, Musikkexpress, Axel Springer, SXSW Berlin...
Speaking of Stone und ME:
Dieser Tage meldete die “Musikwoche”, dass der Axel Springer-Konzern sich von 80 Prozent seiner Anteile am „Axel Springer Mediahouse Berlin“ (ASM) getrennt habe und diese Anteile an Petra Kalb, der bisherigen Geschäftsführerin der Springer-Tochter, übertragen hat. Dem Axel Springer-Konzern gehören jetzt nur noch 20 Prozent am ASM, also an dem Verlag, in dem „Rolling Stone“, „Musikexpress“ und „Metal Hammer“ erscheinen.
Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt – also, ich meine echte Gründe, nicht das Papperlapapp, das Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, abgesondert hat, wonach „die neue Eigenständigkeit des Mediahouse Berlin dem konzernweiten Ansatz zu mehr Unternehmertum“ folge („Musikwoche“). Lag es am Auflagentief, von dem die meisten Musikzeitschriften betroffen sind (und ich sage das ohne Häme, ganz im Gegenteil: wir brauchen guten Musikjournalismus! ist doch klar…)?
Ein „wesentlicher Fokus des unternehmerischen Zukunftskonzepts für das Mediahouse Berlin“ liegt laut „Musikwoche“ zudem „auf der Erschließung neuer Geschäftsfelder im Kreativbereich“, heißt es aus Berlin. Sowas hört sich ja immer dufte an. So soll unter anderem ein 360-Grad-Agentur-Angebot in Berlin für „exklusive, hochkarätige Events" entwickelt werden.
Sie erinnern sich vielleicht: Unlängst habe ich berichtet, wie die US-Firma Penske Media Group (die zu 50 Prozent an der SXSW beteiligt ist) und der Axel Springer Konzern eine „SXSW Berlin“ initiieren wollten, mit CTS Eventim „als Partner mit im Boot“, wie die „taz“ letztes Jahr berichtete. Der Wirtschaftssenator war seinerzeit auch gleich Feuer und Flamme und hatte 14 Millionen Euro Unterstützung in den Haushalt eingesetzt – bis der Plan dann gescheitert ist und die pfiffigen Initiatoren eine brachiale Bauchlandung hinlegten.
Aber jetzt – das ASM als „360-Grad-Agentur“ für „exklusive, hochkarätige Events“?
SXSW Berlin, ick hör dir trapsen…