Popkultur-Festival bleibt in Wohlfühlblase
Aber im Ernst: Das Berliner “PopKultur“-Festival dürfte das mit Abstand am höchsten subventionierte Popmusik-Festival hierzulande sein. Umso trauriger, mit welcher Selbstverliebtheit große Chancen vergeben werden. Man könnte mit all den „kollektiven Ansätzen“, „postmigrantischen Identitäten“, „intersektionalen Diskursen“, „diasporischen Narrativen“ und „queeren Positionen“ ja in die Stadtviertel ziehen, wo derartige Positionen von einer gewissen Brisanz wären – sagen wir: nach Neukölln, nach Marzahn oder in den Wedding, to name just a few. Stattdessen macht man es sich mit seinen Positionen bequem und veranstaltet das hochsubventionierte Festival am Hort der spießbürgerlichen Gemütlichkeit, also mitten am Prenzlauer Berg. Man will eben lieber unter sich bleiben in seiner mittelständischen popkulturellen Blase.
Was für eine vergebene Chance!