21.02.2024

Plattenfirmen: Rekordgewinne, Massenentlassungen...

7.2.2024
Die Warner Music Group (WMG), eine der drei größten „Majors“ weltweit, meldet den höchsten Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte. Zwischen Oktober und Dezember 2023 konnte WMG durch einen 17-prozentigen Anstieg einen Umsatzrekord von 1,75 Milliarden Dollar erzielen. Der Nettogewinn des Konzerns allein im vierten Quartal 2023 betrug 193 Mio. US-$, das operative Ergebnis stieg um 34 Prozent auf 354 Mio. US-$.
 
Ebenfalls 7.2.2024
Die Warner Music Group entlässt 600 Mitarbeiter:innen, rund zehn Prozent ihrer Beschäftigten. WMG erwartet sich durch diese Massenentlassungen Einsparungen in einer Größenordnung von 200 Mio. US-$ bis September 2025. Das eingesparte Geld will der Konzern laut CEO Robert Kynci vor allem „in die Musik stecken“, es gehe um Musikrechte und darum, „das Potential der Kataloge zu maximieren“. Dabei will sich WMG vermehrt auf „wachstumsstarke Regionen und lebendige Genres konzentrieren“:
 
“We’ll turbocharge our efforts and investments, with additional focus on high growth geographies and vibrant genres, as well as using our data and insights to help original talents cut through the increasing noise, and taking a holistic global approach to maximizing the potential of their catalogs.”
 
Und wo es vornehmlich um die Monetarisierung der bestehenden und neu zu erwerbenden Rechtekataloge geht, sind Daten und KI nun mal wichtiger und effektiver als Manpower. Dem Arschtritt für die gefeuerten Mitarbeiter:innen wirft der WMG-Boss neoliberale Gutmenschenprosa hinterher:
 
“To the people who will be leaving us: you deserve a heartfelt thank you for your hard work and dedication. We’re fortunate that you’ve been part of the team.“
 
Die Warner Music Group ist nicht der einzige Konzern, der All-Time-Rekordgewinne mit Massenentlassungen orchestriert: Auch die Musikfirma des deutschen Bertelsmann-Konzerns, BMG, hat letzten Monat bereits die Entlassung von rund zehn Prozent der Belegschaft sowie die noch stärkere Konzentration auf Musikrechte bekanntgegeben.
 
(Alle Zahlen und Zitate laut „Music Business International“ und „Musikwoche.de“)