"Must See": Lobbyverband der Musikindustrie
Ich war ja dieser Tage als Redner zur Berliner „MostWanted:Music“-Konferenz (MW:M19) eingeladen.
Der größte Stand auf dieser Konferenz, zentral postiert, so daß alle, wirklich alle dran vorbei mußten, war interessanterweise vom Lobbyverband der deutschen Musikindustrie, dem BVMI. Indies? Nicht in Sicht. Und logisch, wer bezahlt, der schafft auch an, und so wurde von der MW:M19 in einer Rundmail zum ersten Konferenztag zwar die Session zum Thema „Copyright Law – aktuelle Perspektiven zur Umsetzung der EU-Richtlinie“, auf der der BVMI-Vorstandsvorsitzende Florian Drücke einen zehnminütigen Beitrag leistete, als eine der „Must-See Sessions“ angepriesen, mein 45-minütiger Vortrag zum Thema „Imperiengeschäft vs. kulturelle Vielfalt“ an gleicher Stelle allerdings geflissentlich verschwiegen.
Kein Problem. Bei Drücke saßen vielleicht 20 oder 30 versprengte Hanseln und Greteln im Saal, bei meinem Vortrag wars dagegen knackevoll. So ist das eben, I don’t mind it ;-)
Und jetzt raten Sie mal, worüber das eingebettete Vereinsblättchen der deutschen Musikindustrie, die „Musikwoche“, berichtet, und was es verschwiegen hat? Genau, über meinen Vortrag kein Sterbenswörtchen, Drücke und sein Lobbyistengeschwätz dagegen wurde ausführlichst berichterstattet. Man weiß eben, wem man verpflichtet ist.
(...war übrigens durchaus Klasse auf der MW:M19, gutes, zu weiten Teilen junges Publikum, viele interessante Gespräche. Ich glaube, da geh ich wieder mal hin...)