"listen to Berlin" - Von CDs, die die Welt nicht braucht, und warum sie doch erscheinen
Liebe Berlin Music Commission!
Unbeirrt gebt ihr Jahr für Jahr eine CD namens „listen to Berlin“ heraus, die niemand anhört, die niemanden interessiert, die einfach völliger Mumpitz ist. Nun gut, ich verstehe, ihr zockt dafür jedes Jahr ein paar tausend Euro bei irgendwelchen Institutionen ab, denen ihr erzählt, daß das eine ganz fabelhafte musikalische Visitenkarte der ach so hippen deutschen Metropole sei. Und ihr verteilt das so sinnfreie wie überflüssige Dingens dann bei Stadtmarketing-Events, Messen und „Branchenevents“ weltweit, wo es dann einsam und verlassen auf irgendwelchen Grabbeltischen herumliegt, gegen die die Angebote von Wolle oder Kick wie ein Premiumsegment daherkommen. Mitgenommen werden eure CDs nur von Zauseln, die alles grabschen, was umsonst ist. Oder denkt ihr wirklich, irgendeine Berliner Band hätte durch die bloße Anwesenheit auf eurem „listen to Berlin“-Sampler eine wie auch immer geartete, gar eine internationale Karriere erspielt? Awcmon. Sowas glauben nur Politiker*innen. Ach so, ich vergaß, ist ja klar: das genau ist ja eure eigentliche Zielgruppe. Die finanzieren euch ja solche CDs und eure Reisen zu all den weltweiten Branchen- und Stadtmarketing-Events. Na, denn macht mal hübsch weiter mit euren Berlin-Samplern, und pusht sounds forward oder wie ihr halt gerade so daherplappert in eurer wichtigtuerischen Bedeutungslosigkeit. Nix für ungut.