Lebkuchen, Stollen, Nougat und der Popjournalismus
Wir haben seit ein paar Monaten Weihnachten, das Jahr geht seinem Ende entgegen. Die einen merken es daran, daß es in den Geschäften seit September Lebkuchen und Christstollen und Weihnachtsnougat zu kaufen gibt, die anderen merken es daran, daß in ihren Regionalzeitungen Besinnungsaufsätze darüber stehen, daß es in den Geschäften seit September Lebkuchen und Christstollen und Weihnachtsnougat zu kaufen gibt. Wieder andere merken es daran, daß der Popjournalismus seit Monaten nicht mehr ohne die schöne Floskel „nun geht das Jahr seinem Ende entgegen, und wir fragen uns, was das Album des Jahres sein mag“ oder „ganz sicher das Album des Jahres“ usw. auskommt.
Was für eine öde Vorstellung, man könne ein Popjahr auf ein Album herunterdeklinieren. Und erst recht solch ein aufregendes Popjahr wie 2016, mit all den wunderbaren Veröffentlichungen von Anderson.Paak, Beyoncé, James Blake, Bonnie „Prince“ Billy, Chance The Rapper, Shirley Collins, Drake, Mark Ernestus’ Ndagga Rhythm Force, Hochzeitskapelle, Bennie Ill, Alicia Keys, Kendrick Lamar, Moor Mother, Xenia Rubinos, Solange, Schwabinggrad Ballett, Tortoise, A Tribe Called Quest und Kanye West, um nur mal ein paar der wichtigsten zu nennen.
Leute: Vielfalt is it! Diversity! Es gibt nicht das Eine, es gibt nur das Viele. Laßt uns darin baden.