13.06.2018

Konzerne & Bundeswehr im Berliner Schwuzz

Aber käuflich sind sie halt alle, das ist der allgegenwärtige Zustand der Verkommenheit nicht nur der Musikindustrie.
Das in den späten 1970er Jahren in Westberlin gegründete Schwulenzentrum „Schwuz“ galt lange als alternativer Leuchtturm in einer homophoben Gesellschaft. Es ging um emanzipatorische oder doch zumindest irgendwie alternative Lebensentwürfe.

Mittlerweile begrüßt das Schwuzz in seinen Hallen bei einer „Sticks and Stones“ genannten Veranstaltung, laut Eigenwerbung des Veranstalters „Uhlala“ „Europas größte Job- und Karrieremesse“ für LGTB, internationale Großkonzerne und die Bundeswehr. Zu den „80 stolzen Arbeitgebern“, die sich Anfang Juni im Schwuzz präsentieren durften, gehören die üblichen Verdächtigen: Bayer, Coca Cola, Google, McKinsey, Pfizer, SAP oder Thyssen-Krupp, aber auch der Axel Springer-Konzern, dessen Blödzeitung bekanntlich seit jeher eine Kampfschrift gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist. Und neben all den Rüstungs- oder Pharmakonzernen ist auch die deutsche Bundeswehr mit von der Partie, bestens bekannt für ihre stets praktizierten flachen Hierarchien.

Es ist alles wie immer, nur schlimmer.