Jede Niederlage ein Sieg! Wie die Deutsche Grammophon mit Pippi Langstrumpf rechnet
Der „Klassik“-Tonträgermarkt liegt am Boden – aber die Plattenfirmen posaunen Erfolgsmeldungen. Zwar weist der Bundesverband Musikindustrie für das Klassik-Repertoiresegment für 2018 nur noch einen Umsatzanteil von gerade mal 2,5 Prozent aus. Das sind noch einmal 0,6 Prozentpunkte weniger als noch 2017; in den vergangenen fünf Jahren hat sich der Marktanteil der Klassik mehr als halbiert.
Doch in diesem zumindest anspruchsvollen Marktumfeld hat die Deutsche Grammophon ihre Position offenbar festigen können: Der Marktanteil der Deutschen Grammophon sei im vergangenen Jahr, in dem das renommierte Klassik-Label seinen 120. Geburtstag feierte, weiter gewachsen, teilen die Klassikspezialisten aus dem Hause Universal Music mit.
„Nach den Jahrescharts 2018 lag er bei 29,3 Prozent und damit um 3,2 Prozentpunkte über dem Vorjahr", heißt es laut „Musikwoche“ aus Berlin mit Verweis auf Zahlen von GfK Entertainment. „Der Abstand zum nächstgrößeren Mitbewerber konnte auf elf Prozentpunkte ausgebaut werden."
Dummerweise sind 26,1% von 3,1% aber 0,8091%, während 29,3% von 2,5% nur 0,7325% sind – der Anteil der Deutsche Grammophon am gesamten deutschen Tonträger-Umsatz ist also binnen Jahresfrist um fast zehn Prozent gesunken. Aber es kann natürlich nicht sein, was nicht sein darf, also verbreitet man unverdrossen Erfolgsmeldungen:
Jede Niederlage ein Sieg!
Und Max Richter soll, wie von Insidern zu hören ist, für die Deutsche Grammophon bereits an einer Re-Composed-Version des Pippi-Langstrumpf-Lieds arbeiten: „2 mal 3 macht 4 – widdewiddewitt – und 3 macht Neune! Ich mach mir die Welt – widdewidde – wie sie mir gefällt“...