Igor Levit und jüdische Witze im DLF: "Das müssen Sie uns erklären!"
Igor Levit ist nicht nur einer der wichtigsten jüngeren Pianisten unserer Zeit, sondern auch ein Künstler mit Haltung, der sich in politische und gesellschaftliche Konflikte einmischt. So hat Levit natürlich seinen Echo zurückgegeben, weil durch die Vergabe des Preises an Kollegah und Farid Bang unter anderem „auf unerträgliche Weise antisemitische Verschwörungstheorien legitimiert“ wurden.
Nun hat in der Deutschlandfunk-Sendung „Kultur heute“ eine Moderatorin Igor Levit allen Ernstes befragt, wie seine Kritik am Antisemitismus, seine Kritik an der Verleihung eines Preises der deutschen Musikindustrie für die Verächtlichmachung von Auschwitz-Häftlingen damit zusammen passe, daß Levit neuerdings jeden Tag einen jüdischen Witz twittere. „Das müssen Sie uns mal erklären, wie das zusammenpaßt“, hat die Moderatorin laut „Perlentaucher“ gefragt. Denn in Deutschland steht immer noch jemand an der Rampe und entscheidet, was ihr Juden tun dürft, und wenn es der staatlich finanzierte Deutschlandfunk ist. Und wehe, ihr Juden macht jüdische Witze! So haben wir nicht gewettet. Das „müßt“ ihr uns gefälligst erklären.
Man ist fassungslos. Es ist alles wie immer, nur noch schlimmer.