Honorare für TV-Fußballexperten
Die ARD- und ZDF-Fußball-„Experten“ sollen laut „kress pro“ gigantische Honorare bei der Fußball-EM kassieren. Scholl komme demzufolge auf bis zu 1,6 Millionen Euro jährlich.
Angeblich verdienen Scholl und Kahn bis zu 50.000 Euro pro Tag, also so viel wie ein erfahrener Fernsehredakteur auch bekommt – nur erhalten die einen die Kohle eben pro Jahr, die anderen pro Tag, was ja wirklich nur ein klitzekleiner Unterschied ist.
Die ARD ist „ausgesprochen verärgert“ – nicht darüber, daß so viel Geld für sogenannte Fußball-Experten zum Fenster rausgeworfen ist, das ist der ARD bekanntlich egal, das Geld ist ja da und wird per Zwangsabgabe allen Bürger*innen aus der Tasche gezogen. Nein, man ist verärgert, daß diese Zahlen rausgekommen sind. Und angeblich stimmen sie nicht. Die Blödzeitung jedenfalls berichtet, daß Mehmet Scholl bei der ARD „nur“ auf etwa 800.000 Euro jährlich kommt...
Allerdings gibt die ARD natürlich keine Zahlen der tatsächlichen Honorare bekannt, denn Transparenz ist ja bekanntlich das Geschäft des deutschen Staatsfernsehens nicht. Wir finanzieren mit unseren Zwangsabgaben den Laden, aber wir erfahren nicht, wofür das Geld ausgegeben wird. Aus jedem Kuhdorf wissen wir mehr über das, was mit unseren Geldern passiert, als bei ARD und ZDF. Und die nächste Frage ist natürlich: Warum benötigt man überhaupt all die sogenannten Experten? Warum können Sportjournalist*innen nicht selbst die Spiele erklären, die taktischen Fragen, die Spielauffassung, das Drumherum? Dazu werden sie ja schließlich ausgebildet, dafür bekommen sie ihr beträchtliches öffentlich-rechtliches Gehalt. Oder hat man einen Politikjournalisten erlebt, der die aktuellen politischen Entwicklungen erklären soll, und der, statt selbst einen Leitartikel zu schreiben, den Raum bereitwillig an Politiker*innen abgibt – damit alles „authentischer“ wird?!?
Der Chefredakteur von „kress pro“, Markus Wiegand, merkt an: „Allein für den Sportrechte-Etat eines Jahres (rund 182 Millionen Euro) könnte das ZDF mehr als 2.000 Journalisten (!) beschäftigen, die statt Halligalli beim Sport-Ballaballa für den Informationsauftrag und damit den Kernauftrag der Öffentlich-Rechtlichen arbeiten würden."
Aber was wäre dann mit der durchaus so gewollten Zwangssedierung der Gesellschaft, lieber Markus Wiegand, wenn das Staatsfernsehen plötzlich den Gesetzesauftrag ernstnehmen würde, statt zig Millionen für den Sport auszugeben?