Ezra Furman und die Kultur der gegenseitigen Fürsorge
Ezra Furman im Interview mit Maximilian Schäffer und Benjamin Fischer, in „Junge Welt“:
„Es gibt da ein Aufbegehren in der amerikanischen Gesellschaft, und viele sehen sicher, dass viele Leute verwundbar sind und leiden. Doch es scheint mir so, als gäbe es keine Kultur der gegenseitigen Fürsorge mehr. Ich setze Trump-Wähler mit den Immigranten gleich, deren Aufenthaltsstatus in den Vereinigten Staaten gefährdet ist. Das sind eben Menschen, die von der Politik verletzt werden. Es ist so verrückt, dass genau diese Leute gegeneinander sind. Nicht nur die Politik, die ganze Kultur wiegelt die Menschen gegeneinander auf. Alles ist nur ein großes, wechselseitiges ›Fuck You!‹. Verwundbare Menschen sollten zusammenhalten, sich vereinigen, sich organisieren. (...) Da sollte ein revolutionärer Gedanke sein, aber diese Energie, diese Wut der Leute hat sich dahin verlagert, dass man einen milliardenschweren TV-Star zum Präsidenten gemacht hat.“
Das Porträt des großen Ezra Furman von Maximilian Schäffer, in das die Interviewteile eingewebt sind, ist eine Perle im an solchen wahrlich nicht reichen deutschen Popjournalismus.