28.03.2017

Erdogan, Nazis und Tamagotchis

Mein Freund Wiglaf Droste versteht es wie kaum ein anderer, die Dinge kunstvoll geschliffen und ebenso vergnüglich auf den Punkt zu bringen. Zum Thema „Erdogan und die Nazis“ beginnt seine aktuelle Kolumne so:
„Wenn führende Repräsentanten einer Kultur, zu deren Lieblingsbeleidigungen ein ödes »Mutterficker!« genauso gehört wie das immerhin etwas originellere »Sohn eines ungewaschenen Eselspimmels!« die Vertreter einer Gesellschaftsform, die in der Kunst der Beleidigung selten über »Arschloch!«, »Wichser!«, »Hurensohn!« oder »Schweinehund!« hinauskommt, als »Nazis!« beschimpft oder ihnen »Nazimethoden!« vorwirft, hat das die Relevanz eines Tamagotchi-Kläffens.“
Aber natürlich kann kein erbärmliches Tamagotchi-Kläffen weit genug entfernt sein, als daß nicht die hiesige Politik endlos darüber schwadronieren und die hiesigen Medien ausführlichst darüber berichten würden. Man könnte sagen: sie haben nichts anderes zu tun, oder: ihnen fällt sonst nichts ein. Wahrscheinlicher aber ist, daß sie so von all den wahren Problemen und Skandalen dieser Gesellschaft abzulenken suchen, mit denen sich auseinanderzusetzen ihnen wenig wünschenswert erscheint.
(den kompletten Erdogan/Nazi-Text von Wiglaf Droste vom 18.3.2017 finden Sie hier)