Clubsterben, Gentrifizierung und "Eigentum verpflichtet"
Das britische (!) Parlament hat in Sachen Gentrifizierung ein interessantes Gesetz verabschiedet, an dem sich hiesige Bundes-, Landes- und Stadtregierungen ein Beispiel nehmen können und sollten: Durch das Gesetzpaket namens „National Planning Policy Framework“ werden Clubs künftig vor Sanierungsarbeiten in ihrer Nachbarschaft und mithin vor der Gentrifizierung geschützt. Das Gesetz sieht vor, „daß Haussanierer sich selbst um den Lärmschutz kümmern müssen, anstatt bereits bestehenden Clubs in der Nachbarschaft nachträglich Auflagen zum Schutz neuer Anwohner aufzudrücken“ („Musikwoche.de“).
„Eigentum verpflichtet“ also. Nicht die Clubs müssen Lärmschutzmaßnahmen finanzieren, wenn Investoren in ihrer Nachbarschaft Profite machen, sondern diejenigen, die in ihrer Nachbarschaft bauen oder umbauen. Bravo! Und so naheliegend eigentlich.
Aber hierzulande ist so ein Gesetz zugunsten der Clubs in weiter Ferne, lediglich einzelne Stadtverwaltungen wurden bislang initiativ, konnten aber zum Beispiel in Berlin das Clubsterben durch Gentrifizierung kaum aufhalten. In den vergangenen zehn Jahren haben in Großbritannien 35 Prozent der Clubs schließen müssen, hierzulande dürfte in den Großstädten die Zahl ähnlich hoch sein.
Die LiveKomm fordert seit langem ähnliche Maßnahmen. Wann wacht die Politik endlich auf?