China: Das Gute siegt doch! oder: Wie der Bauer Wang Enlin einmal einen staatlichen Chemiekonzern erfolgreich verklagt hat
Das ist bisher meine Lieblings-Meldung des Jahres:
Ein Bauer in China hat sich 16 Jahre lang Jura beigebracht, um einen Chemiekonzern zu verklagen, der die Felder der Bauern im Dorf Yushutun bei Qiqihar im Nordosten Chinas vergiftet hat. Der Bauer Wang Enlin hat jetzt seine Klage gegen den staatlichen Chemiekonzern Qihua gewonnen, das Gericht sprach den Bauern Schadensersatz in Höhe von umgerechnet 110.000 Euro zu.
Seit 2001 las der 65jährige Wang Enlin, der nur drei Jahre zur Schule gegangen war, laut der Meldung in der „taz“ in einem Buchladen Gesetze, um seine Klage voranzutreiben. Mit Erfolg.
Diese Meldung hat viel Schönes in sich: Sie zeigt, daß sich Widerstand gegen staatliche Willkür und gegen Willkür von Konzernen lohnt – wo Unrecht Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
Sie zeigt aber auch, daß sich Bildung lohnt – lernen, lernen, lernen!
Und last but not least ist die Nachricht eins in die Fresse der hierzulande gängigen Propaganda, wonach China kein Rechtsstaat sei – ganz offensichtlich ist es aber in China einem kleinen Bauern möglich, einen staatlichen (!) Chemiekonzert zu verklagen und vor Gericht Recht zu bekommen.
Wunderbar.