BREAKING: Wird Florian Drücke künftig Lobbyarbeit für YouTube machen?
ABER:
Wer weiß, was sich da noch tut in der nahen Zukunft.
Seit Monaten versucht der Mischkonzern Vivendi, mindestens 50 Prozent seiner Universal Music Group (UMG), dem weltgrößten Besitzer von Musikrechten, zu verkaufen. Lustig ist dabei, wie bestimmte Banken wie JPMorgan das Bietergeschäft zu befeuern suchen, indem sie immer neue und immer absurdere „Analysen“ auffahren, die den Wert der UMG belegen sollen – im Februar diesen Jahres hat JPMorgan zum Beispiel den Wert von UMG mit 50 Milliarden US$ veranschlagt – der Kaufpreis für den halben Konzern müßte demzufolge 25 Milliarden betragen... Amüsant.
Die Frage ist allerdings: Wer kommt denn für den Kauf der Hälfte von Universal Music überhaupt in Frage? Selbst wenn die Angebote eher bei 20 Milliarden Euro liegen – so viel Geld kann ja auch nicht jeder mal so eben auf den Tresen von Vivendi legen.
Derzeit schälen sich als ernsthafte Interessenten der chinesische Tencent-Konzern (Internet, Spiele, Streaming... u.a. betreibt Tencent den weltgrößten Chat-Dienst WeChat, der allerdings weit mehr ist als das, sondern auch z.B. als Bezahldienst funktioniert) sowie die Private Equity-Gesellschaft KKR heraus (zu derartigen Beteiligungsgesellschaften, die ich lieber „Kapitalorganisatoren“ nenne, und deren Einfluß auf die Musikindustrie siehe „Vom Imperiengeschäft“...).
Und dann wird da immer wieder von einem anderen Konzern gemunkelt, der Interesse an einem Mehrheitsanteil an Universal haben soll – eine Firma namens Alphabet (die Mutterfirma von Google). Alphabet verfügte Ende 2018 über Barreserven (und ähnliche, schnell zu realisierende Rücklagen) in Höhe von 109 Mrd. US$ - Alphabet könnte UMG sozusagen aus der Portokasse kaufen. Natürlich würde es kartellrechtliche Probleme ohne Ende geben, was der Hauptgrund sein dürfte, warum Alphabet zögert, die UMG-Anteile zu erwerben.
Aber eine pikante Vorstellung wäre es schon – dann würde der weltgrößte Musikkonzern plötzlich zu Google/Alphabet gehören. Und der Lobbyverband der deutschen Musikindustrie würde zum größten Teil von Google/Alphabet finanziert, und Florian Drücke müßte plötzlich Lobbyarbeit zugunsten von YouTube betreiben...