17.12.2017

Ausnahmezustand in Hamburg! Karl Lagerfeld in der Elbphilharmonie!

Und wozu dient die Elbphilharmonie in Wirklichkeit? Diese Kathedrale der Hamburgischen Gesinnung, in der sich Event und Kaufmannschaft zur Investorenarchitektur vereinigen?
Genau: Dazu, daß ein Karl Lagerfeld an diesem Ort eine Chanel-Kollektion präsentieren darf. Dafür wurde das Ding gebaut! Darüber freuen sich die Eigentümer der Luxuswohnungen in den oberen Stockwerken der Elphi, die schlappe 35.000 Euro pro Quadratmeter ausgegeben  haben, sicher ebenso wie die Mitglieder des „Elbphilharmonie Circle“, des „Unternehmerkreises der Elbphilharmonie“, denen im 13.Stock des Gebäudes eine exklusive Circle Lounge eingerichtet wurde – nun müssen die Superreichen nicht immer nur Klassik und Einstürzende Neubauten sehen, wenn sie paar Stockwerke tiefer in die großen Säle fahren, sondern können das erleben, worauf es wirklich ankommt: Eine Chanel-Modenschau! Karl Lagerfeld! Models!
„Das Orchester spielt ‚La Paloma’, die ersten Models zeigen sich ganz oben auf Stockwerk 16 (...) Das Chanel-Defilee in der Elbphilharmonie hat Dimensionen erreicht, die eine ganze Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Organisatorisch und mental.“ (FAZ)
Das mit dem „Ausnahmezustand“ glaube ich sofort (das mit der „ganzen Stadt“ weniger). Eine Stadt kommt zu sich, am dafür vorgesehenen Ort.