13.08.2018

Aufstehen? Nicht mit Sahra, Oskar, Antje & Larryn!

Es gibt wahrlich eine Menge Gründe, warum man die von Sahra Wagenknecht, Antje Vollmer, Oskar Lafontaine und anderen propagierte „Aufstehen“-Bewegung ablehnen bzw. ignorieren sollte. Man liest zum Beispiel den Aufsatz des „Aufstehen“-Propagandisten Wolfgang Streeck in der „FAZ“, stimmt den ersten zwei Dritteln weitgehend zu, einer durchaus o.k.en Analyse des deutschen Wirtschaftsimperialismus gegen Griechenland et al, der „Subventionierung von Lohndrückerei in der gewerkschaftsfreien Zone des Dienstleistungssektors“ oder der Entstehung eines Subproletariats. Gut gebrüllt, soweit. Das letzte Drittel ist allerdings nicht aushaltbar – Streeck nennt es „pragmatische Gerechtigkeitspolitik“, wenn er fordert, „daß nicht jeder jederzeit unbesehen in Deutschland einreisen und dort Unterstützung beanspruchen kann“. Er fragt: „Wen wollen wir nicht einreisen lassen, und wie setzen wir das durch?“ Hier entpuppt sich die „Aufstehen“-Bewegung als das, was sie ist: als eine national-sozialistische Bewegung.

Kein Zufall, daß ausgerechnet Monika Maron ausgerechnet in Springers „Welt am Sonntag“ das Hohe Lied auf Sahra Wagenknecht anstimmt. Spätestens dann sollte jedem und jeder klar sein, welches Lied hier gespielt wird. Und dieses Lied ist in der Tat eines der schauderhaftesten, das je geschrieben und aufgeführt wurde, nämlich eine neue Version des furchtbaren „Bots“-Klassikers „Aufstehen“, das schon in den 1980er Jahren bewiesen hat, daß die damalige Friedensbewegung kulturell unterirdisch war. Diether Dehm hat den Song damals verbrochen, und er arbeitet an einer Aktualisierung für die „Aufstehen“-Bewegung. Zu erwarten ist: nicht weniger als das totale Grauen.

Wenn Wolfgang Pohrt nicht sehr bedauerlicherweise das Schreiben eingestellt hätte, würde man sich einen Aufsatz von ihm zu diesem Thema wünschen. Wobei: das würde die „Aufstehen“-Bewegung und den dumpfen, biederen Song dann schon wieder vollkommen unverdient adeln...