Arte-"Tracks" wird eingestellt! (Update)
Weiter unten können Sie die Exklusiv-Meldung lesen, dass der französisch-deutsche Fernsehkanal Arte das erfolgreiche Popkultur-Magazin "Tracks" in seiner jetzigen Form einstellt.
Dazu ein Update - denn jetzt hat das Medienmagazin "Altpapier" (MDR) über den Fall berichtet, über den es „im deutschsprachigen Raum meiner Wahrnehmung nach bisher nur einen halböffentlichen Hinweis gibt, und zwar im Newsletter des Konzertveranstalters Berthold Seliger".
„Altpapier" berichtet:
„Der Sender selbst betont auf Anfrage, dass davon, dass "Tracks" eingestellt werde, nicht die Rede sein könne. Der Grund: Den Ableger "Tracks East", der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entwickelt wurde und für den "Dialog mit dem Osten" steht bzw. "osteuropäischen JournalistInnen und Kulturschaffenden das Wort überlässt" (Senderdarstellung), gibt es weiterhin. Diese "dringend empfehlenswerte Serie von Reportagen aus Osteuropa" ("Süddeutsce Zeitung" im September) habe für einen "erhebliche(n) Zuwachs an Relevanz" für die Marke "Tracks" gesorgt, sagt Wolfgang Bergmann, der für die Sendung(en) zuständige Arte-Koordinator, im ZDF auf Anfrage. Ausdruck dieser Relevanz dürfte auch eine Nominierung für den diesjährigen Deutschen Fernsehpreis gewesen sein. "Tracks East" hat viel Lob verdient, allerdings mit der "klassischen" Magazinsendung "Tracks" eher wenig gemein.
Mindestens "ein halbes Jahr" werde es "Tracks East" noch geben, sagt Bergmann, und auch danach will man auf ähnliche Weise kurzfristig mit ähnlichen Konzepten auf aktuelle weltpolitische Entwicklungen reagieren, die jetzt noch gar nicht absehbar sind."
In Frankreich ist kurz nach Weihnachten beim Medienkritikportal "Arrêt sur images" ein Artikel zu "Tracks" erschienen. Darin erklärt Gianni Collot, ein Regisseur, der zeitweise für die Sendung arbeitete:
„Es ist eine Fernsehsendung, es ist keine Shampooflasche (…) 'Tracks' ist nicht nur ein Name".
Es entstehe, so Collot weiter, „ein großes Loch. Kulturell und kreativ (…) Die neuen Künstler von heute, wer wird darüber sprechen? (…) Der kleine Raum, den Kunst und Gegenkultur hatten, ist tot. Und natürlich bietet Arte nichts, um ihn zu ersetzen."