Jahrescharts 2018, Spotify-Playlist 2018
Berthold Seliger macht bekanntlich so einigen Schmarrn mit. So das typisch männliche Erstellen von irgendwelchen Listen... Meine „Jahrescharts 2018“ mit meinen persönlichen Hör-Favoriten des vergangenen Jahres finden Sie hier.
Außerdem habe ich eine Spotify-Playlist mit Tracks aus dem Jahr 2018 zusammengestellt, die ich gerne gehört habe und/oder für relevant halte. Ganz oben natürlich Swamp Dogg, Noname, serpentwithfeet, und ansonsten u.a. Jon Dixon, Prince, Bach, Xylouris White, Leonie Klein (das Thunder Solo müssen Sie sich unbedingt anhören!), Aretha Franklin, Jens Friebe, Nas, Les Filles de Illighadad, Holger Czukay, G. Rag, Cardi B, Pusha T, Norma Waterson, Los Lobos, Cat Power, Julia Holter, Gazelle Twin, Earl Sweatshirt, Anderson.Paak, Lambchop und natürlich Schubert und Mahler. Anders als die „Jahrescharts“ sind in dieser Playlist nur Tracks aus dem abgelaufenen Jahr und solche, die mit diesem Jahr zu tun haben (Aretha Franklin, Charles Aznavour...) zu hören. Viel Vergnügen!
Hardy Fox R.I.P.!
Hardy Fox R.I.P.!
Wir trauern um einen der beiden Gründer und Masterminds der legendären Band The Residents, der nur wenige Wochen, nachdem bei ihm ein Gehirntumor entdeckt wurde, gestorben ist.
Hardy Fox war nicht nur ein großartiger Musiker und Künstler voller Ideen, sondern auch ein wunderbarer Mensch. Humorvoll, vielseitig interessiert, großer Weintrinker auch (mit besonderem Faible für Rotweine aus dem Burgund und dem sonstigen Frankreich). Und der einzige Mensch, den ich kenne, der im Berliner Austria sowohl Vorsuppe als auch Schnitzel und noch eine Portion Kaiserschmarrn verdrücken konnte. Ist vielleicht ein bißchen merkwürdig, jetzt solche Sachen zu schreiben, aber mit Tränen im Auge und schwerem Herzen möchte ich trotzdem den sympathischen und herzlichen Hardy Fox im Gedächtnis behalten, mit dem ich über zwei Jahrzehnte zusammengearbeitet habe und der mehr wurde als nur ein Künstler, den ich als Agent vertreten habe...
Und die Art, wie er vor ein paar Wochen sein Schicksal kommentiert hat, nämlich mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und mit einer melancholisch grundierten Ironie, war beeindruckend.
Have a good & save trip, dear Hardy! Miss you. Very.
Master Drummers of Burundi in Berlin
Das für den 24.10.2018 geplante Berliner Konzert der Master Drummers of Burundi mußte leider abgesagt werden. Wir könnten ja jetzt die in der Konzertbranche gängigen Lügengeschichten in die Welt setzen: aus „technischen“ oder aus „organisatorischen Gründen“, oder was der Ausreden sonst noch gern verwendet wird. Aber das wäre eine Verhohnepiepelung des Publikums, daher bleiben wir einfach bei der Wahrheit: Es wurden schlicht nicht genug Tickets verkauft. Also, nicht im entferntesten genug. Die Multikulti-Hauptstadt hatte ganz einfach kein Interesse an afrikanischen Trommlern. Wirklich schade.
Das Konzert in Dreieich bei Frankfurt am 15.11.2018 ist davon unberührt und findet wie geplant statt.
"Aufstand der Bildungswilligen" - MICA-Interview
Die MICA (music austria) hat ein langes Interview mit mir geführt.
Es geht um musische Bildung, um zeitgenössische und "klassische" Musik, um neoliberale Gehirnwäsche, Singer/Songwriter einst und jetzt und um etliches mehr.
Maurice & die Familie Summen
Neu in meiner Agentur: Maurice & die Familie Summen! Eine zehnköpfige deutsche All-Star-Band, die Soul-Funk-Jazz-Whatever auf einem Niveau spielt, das wirklich an Sly erinnert und das man hierzulande nicht ohne Weiteres erwarten würde. Im ersten Quartal 2019 wird eine neue EP erscheinen, auf Tour Ende März/Anfang April und im Sommer 2019. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Bonnie 'Prince' Billy mit neuen Werken
Bonnie ‚Prince’ Billy
hat endlich ein neues Album veröffentlicht (wie üblich ohne Pressekampagne, Vorab-Promos und ähnlichem Musikindustrie-Quatsch). Es heißt „Wild Is The Will“ und ist, natürlich, großartig.
Darüber hinaus war Will Oldham in den letzten Monaten auf vielen Ebenen aktiv, wie eh und je: Für den Sampler „Hummingbirds & Helicopters: A Benefit for South Texas“ hat er mit Joan Shelley, Elsa Hansen Oldham und Nathan Salsburg Mickey Newbury’s Klassiker „If You Ever Get To Houston“ eingespielt. Die Erlöse des von Jolie Holland organisierten Benefiz-Albums geht an Schulkinder, die Opfer des Hurrikans Harvey wurden. Der Titel des Albums spielt darauf an, daß die einzigen Vögel, die die Bewohner von Südtexas in den Tages des Unwetters zu sehen bekamen, Kolibris waren, die auf den Feldern verzweifelt nach Nahrung suchten.
Für Joan Shelley’s Cover-EP „Rivers and Wessels“ hat Bonnie ‚Prince’ Billy ein Duett von „The Bridge“ aufgenommen (100% der Einnahmen der Bandcamp-Verkäufe dieser EP gehen an die Kentucky Waterways Alliance!), und mit Kira Skov hat Oldham zwei Songs für ihr aktuelles Album „The Echo Of You“ eingespielt. „Lilac Sky“ ist ein Traum!
Und der Film „White Fang“, eine Neuverfilmung von Jack Londons „Wolfsblut“, endet mit Bonnie ‚Prince’ Billy’s „You Will Find A Home“. Speaking of Filmmusik, wenn auch schon von 2015: Auf dem Soundtrack von „True Detective“ ist Bonnie ‚Prince’ Billy mit „Intentional Injury“ zu hören.
Ich habe eine kleine Playlist mit diesen aktuellen Bonnie ‚Prince’ Billy-Songs auf Spotify zusammengestellt, die ihr hier findet. Und bevor ihr jetzt wieder alle fragt: Niemand weiß, wann Bonnie ‚Prince’ Billy wieder auf Deutschland-Tournee gehen wird. Er ist ein Mann eigener Regeln und Gesetze, und ganz ehrlich: Das mag ich sehr... Aber ihr werdet es erfahren. Hier.
Rebeca Lane: Neues Video "Alma mestiza"!
"Alma mestiza" ist das aktuelle Video von Rebeca Lane, der feministischen Rapperin aus Guatemala.
Im Mai mit neuem Album auf Tournee in D-A-CH.
Patti Smith & Arthur Rimbaud
Nach langem Unterwegsein ließ sich Arthur Rimbaud 1881 am Horn von Afrika nieder. Bis zu seinem Tod schrieb er kein einziges Gedicht mehr. In diese Stille hinein imaginiert das Soundwalk Collective einen künstlerischen Dialog zwischen den Ideen der europäischen Moderne und der Kultur des Sufismus.
Ein sufistisches Zikri-Ritual, Field Recordings aus Rimbauds letzter Heimat u.a.m.
Mit Patti Smith, Hanns Zischler, Mulatu Astatke, Gudrun Gut, Charlotte Rampling. Anzuhören hier.
"I wish to discover all sacred, the mysteries of religion, nature, death and birth, the future and the past, the formation of the universe, non-existence. I am a teacher in creating the extraordinary."
Übrigens: letzten Herbst ist erstmals Rimbauds vollständige Korrespondenz auf Deutsch erschienen, bei Matthes & Seitz Berlin - ein Meer von einem Buch!
Die Gesellschaft komponiert immer mit. "Klassikkampf" im großen Interview mit Reinhard Jellen
Die Gesellschaft komponiert immer mit!
"Klassische Musik ist ein Fake" ist der Titel eines langen Gesprächs, das Reinhard Jellen mit mir für die heutige Wochenendbeilage der "Jungen Welt" geführt hat.
Es geht um Beethoven, Händel, Schubert, Kendrick Lamar, die Sinnsuche der Oberschicht, um Ästhetik, Form und Gesellschaft.
Daniel Kahn & The Painted Bird im ZDF-Morgenmagazin
Freedom is a verb! Daniel Kahn & The Painted Bird waren mit ihrem Verfremdungsklezmer heute früh
im ZDF Morgenmagazin.
Tourdaten (und "Freedom is a verb"-Video in besserer Soundqualität...) hier. Weitere Tourdaten und Zusatztournee im Oktober in Vorbereitung.
Interview auf SRF Kultur
Selbsterwähnungsbusiness:
SRF Kultur hat am 8.3.2018 ein Gespräch zum Klassikkampf ausgestrahlt, das Benjamin Herzog mit mir geführt hat.
Es ging um Leuchttürme vs. Möglichkeitsräume, um Schubert, Schönberg und Prokofieff, um die Frage, ob man Beethovens Neunte heute einfach noch mit dem Schlußsatz aufführen darf (nein! aber es gibt eine Möglichkeit, wie doch...), um Bildung und Humanities, um die Sinnlichkeit von Musik und um die Steinzeitmenschen, die in Höhlen der Schwäbischen Alb Flöten gebaut haben - und das alles in 15 Minuten!
Hier zum Nachhören.
Das linke Ohr. Jacques Wildberger
"Das linke Ohr"
ist der Titel eines Artikels über den fast vergessenen Schweizer Komponisten Jacques Wildberger, den ich für das sowieso fabelhafte österreichische Magazin "Versorgerin" geschrieben habe. Ein Komponist, mit dem die Auseinandersetzung lohnt und der uns Heutigen gerade heute viel zu sagen hat.
Online auch mit einigen Hörbeispielen.
The Residents: 80 Aching Orphans
„There is no end. There is no beginning. There is only the passion of life.“
Dieses Zitat von Federico Fellini findet sich in etwas, was andere Bands „Greatest Hits“ oder einen Karriereüberblick nennen würden. Aber The Residents waren solche Kriterien schon immer reichlich egal. Nach über 45 Jahren Bandgeschichte nennen die Residents ihr tolles 4 CD-Package einfach „80 Aching Orphans“ (via Cherry Red Records) – eben, weil es nur um die „passion of life“ geht, nicht um Anfang oder Ende. Aber die 4 CDs haben es in sich – von „Fire“ (1972, „where it all began“) über die geniale Version von „This Is A Man’s Man’s Man’s World“ (1984, auch live ein Highlight ihrer letzten Europatournee im November 2017), über „Rushing Like A Banshee“ (2016; tolle Selbstironie im ohnedies großartigen Booklet: „2016 marked the 30th anniversary of The Residents’ 13th anniversary tour“...), Jailhouse Rock feat. Snakefinger (1986), „Migration“ (1982), „Satisfaction“ (1976), „The Aging Musician“ (1994) bis hin zu „Mr Wonderful“ (einer Live-Version der Europatour 2003) reiht sich ein toller Track an den nächsten. Eine äußerst vergnügliche Reise in die Welt der Residents, mit tollen Fotos und Kommentaren im Booklet. Tip!
Jambinai go Winter Olympics!
Jambinai hatten einen spektakulären Auftritt im Rahmen der Schlußfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchnag. Ausschnitte hier. Auf Tour mit neuem Album in 2019!
Selbsterwähnungsbusiness: Album-Rezensionen in "Publik Forum"
Selbsterwähnungsbusiness: Mit der 14tägig erscheinenden Zeitschrift „Publik-Forum“ habe ich eine Zusammenarbeit vereinbart: Ich werde dort in unregelmäßigen Abständen Album-Rezensionen quer durch die Genres publizieren. Premiere war eine Kritik der Einspielung von Tschaikowskys 6. Sinfonie durch Teodor Currentzis und MusicAeterna.