The Walkabouts.
Die Walkabouts haben 1996 - so lange ist
das auch schon wieder her! - ihren Klassiker "Devil's Road"
aufgenommen. Das erste Album, das sie für das damalige Major-Label Virgin (so
lange ist das auch schon wieder her...) eingespielt haben, zu einer Zeit, als die sogenannten Majors begannen, auch mal sogenannte
"Indie"-Bands für gutes Geld (so lange ist das auch schon wieder
her...) unter Vertrag zu nehmen. Das Album enthielt einen der größten
Walkabouts-Hits, "The Light Will
Stay On", was laut Chris Eckman "eher unbeabsichtigt"
geschah - das dürfte allerdings nur ein Teil der Wahrheit sein, denn mir ist
noch genau in Erinnerung, wie die Band mit ihrem neuen Label um diese Single
gekämpft hat - nach Meinung der zuständigen Promotion-Leute bei Virgin war der
Song "zu langsam", "zu lang" und auch sonst nicht als
Single geeignet. Der legendäre damalige Virgin-Chef Udo Lange (so lange ist das
auch schon wieder her...) sprach ein Machtwort, und die Band hatte das Label
sozusagen zu seinem Glück gezwungen, Single und Album wurden ein veritabler
Charts-Erfolg in einer Zeit, da die Charts noch getippt wurden (so lange ist
das auch schon wieder her...).
Jedenfalls: das Album war lange vergriffen, jetzt
wurde es von Glitterhouse, der eigentlichen Heimat der Walkabouts, neu
aufgelegt. Und wie! Auf 2 CDs, mit fünf unveröffentlichten Tracks, mit
erweitertem Artwork, und das Vinyl kommt in audiophilen 180 Gramm... Eine Art
Werkausgabe sozusagen. In gleicher Qualität ist soeben auch das andere Album
der Walkabouts-Virgin-Ära erschienen, "Nighttown". Und klar, „opulente Box-Sets sind Ausdruck eines
High-End-Nischen-Kapitalismus, der Distinktionsgewinn wird als 'Coffee Table
Box' auf die Spitze getrieben", habe ich unlängst in "konkret"
geschrieben, aber nun ja: Es gibt auch ein Walkabouts-Box-Set namens "The Virgin Years", limitiert
auf 500 Exemplare, mit 6 LPs und 5 CDs und der exzellenten
Brüssel-Live-Aufnahme aus der Zeit und allem drum und dran. Was soll man sagen?
„Es war ein weiterer Meilenstein auf dem
Weg der Band zur ewigen Suche nach dem perfekten Song." (Albert Koch, Musikexpress).
YouTube, Indies, Streaming.
YouTube, Indies, Streaming. „Auf
Tauchkurs" heißt der Artikel, den ich für „Jungle World“ über den neuen
Streamingdienst geschrieben habe, den Google an den Start bringen wird und
gegen den die europäischen Indies bzw. ihre Lobbyistenverbände Sturm laufen.
Auch online.
Mythos Vinyl
Auf Einladung des Museum Neukölln in Berlin habe ich für den Katalog zur
Ausstellung „Mythos Vinyl – Die Ära der
Schallplatte“ einen längeren Beitrag über das Musikmagazin „Spex“
geschrieben, Titel: „Sprachrohr der
linken Subkultur – das Magazin für Popkultur SPEX“. Die Ausstellung kann
noch bis zum 28.12.2014 besichtigt werden (Eintritt frei!), den
Ausstellungskatalog kann man im Museum oder online erwerben.http://museum-neukoelln.de/ausstellungen-wechselnde.php
Joe Henry
Endlich konnten wir den genialen und legendären Singer/Songwriter und
Produzenten Joe Henry in Deutschland
präsentieren – das Konzert in Berlin am 1.Juni war exzellent und erzeugte bei
den zahlreichen Fans Gänsehaut. Das soeben erschienene neue Album wurde vom
„Rolling Stone“ bejubelt und mit 4 ½ Sternen ausgezeichnet: „König des Stils
(...) unfassliches Album (...) gehört schon jetzt zu den besten Alben des
Jahres. Man möchte danach 'Days of Heaven' von Terrence Malick sehen. Man
möchte Richard Fords 'Wildlife' lesen. Und immer wieder 'Invisible Hour'
hören." Das Album ist derzeit auf Platz 1 (!) der Autoren-Charts des
Rolling Stone platziert. Wir hoffen, in nächster Zeit weitere Daten mit Joe
Henry präsentieren zu können...
Bonnie "Prince" Billy
Für den „Musikexpress“ hat Albert Koch zwischen den beiden
Berlin-Konzerten im März ein langes Gespräch mit Bonnie ‚Prince’ Billy geführt, Ausschnitte sind auf sieben Seiten
im aktuellen Juni-Heft zu lesen – sehr interessant! Der Künstler gibt u.a.
Auskunft über Tourneen („Der Ort ist
nicht die Stadt, in der man auf Tour ist, der Ort ist die Tour an sich. Die
Tour ist der Schauplatz.“), über Abspielorte von Musik, über Smartphones,
sein Publikum („ich mag es, wenn mein
Publikum herumgrölt“) und Produktionsprozesse und Verwertungszyklen in der
Musikindustrie. Pflichtlektüre! (paar Seiten weiter im gleichen Heft wird man
dann wiederum, wie auch schon im Mai-Heft des im gleichen Konzern erscheinenden
Rolling Stone, an die Niederungen und die Scheißigkeit des Popjournalismus
erinnert, wenn auf zwei Seiten „Das war
die Citroen DS Clubtour 2014“ zu lesen ist...)
Daniel Kahn
Derzeit steht Daniel Kahn im
Berliner Maxim Gorki-Theater in der Produktion „Angst essen Seele auf“ (nach
Rainer Werner Fassbinder) auf der Bühne; er hat einige neue Songs zu dem Stück
komponiert. Der „Spiegel“ meinte: „Der tolle Live-Musiker Daniel Kahn, der das
Geschehen wie ein Brechtscher Moritatensänger mit einem
deutsch-russisch-arabischen Soundmix nebst Klezmer-Einschlägen kommentiert,
erinnert uns indes leitmotivisch immer mal wieder daran, dass ‚das Glück nicht
immer lustig’ ist.“ Und die „Berliner Zeitung“ stellte fest: „Dazu singt ganz großartig Daniel Kahn seine
Lieder.“ Das Stück läuft noch bis in den Juli.
Der eindimensionale Mensch wird 50
In Kürze in diesem Theater: Eine großartige und vielversprechende
Konzert-Theater-Produktion mit dem schönen Titel „Der eindimensionale Mensch wird 50“. Was soll denn das, werden Sie
sich fragen, und die Älteren unter uns werden vielleicht wissend lächeln und
sich an ein Buch erinnern, das sie in den 60er oder 70er Jahren gelesen und
größtenteils nicht verstanden haben (wie, ähem, der Autor dieser Zeilen... den
das Buch jedoch seitdem nicht mehr losließ). Eine
facettenreiche Geburtstagsfeier für eine trostlose Gestalt, die sich auch noch
treu geblieben ist, seit Herbert Marcuse ihr glückliches Bewusstsein und ihre
versklavte Zufriedenheit erforschte. Die Geburtstagsfeier wird von einigen der
spannendsten deutschsprachigen Intellektuellen, Musiker und Schauspieler dieser
Tage ausgerichtet, nämlich von Thomas
Ebermann, Kristof Schreuf, Andreas Spechtl und Robert Stadlober. Bleiben Sie
gespannt – mehr Infos zu diesem spektakulären Projekt demnächst in diesem
Rundbrief (und auf unserer Website)!
Eine Arbeitswelt inszenieren...
„Eine Arbeitswelt inszenieren, in der sich
Sklaverei wie Freiheit anfühlt“ war der schöne Titel
eines Gesprächs, das Reinhard Jellen mit mir für „Telepolis“ geführt hat und
das im März ebenda veröffentlicht wurde und seitdem ein wenig Furore gemacht
hat, wenn dies zu behaupten dem „bescheidenen Verfasser dieser Zeilen“ (schönen
Gruß JB!) gestattet sei. Es geht u.a. um die soziale
Situation von KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen, um die Rolle der
sogenannten Kreativwirtschaft bei neoliberalen Arbeits- und
Wirtschaftsverhältnissen, um Popmusik
und Mittelschicht, Glücksversprechen der kreativen Klasse, die besänftigende
Wirkung von Popmusik, Neo-Biedermeier,
Selbstoptimierungsideologie, Afterworkparties
und Solidarität. Also: es geht
sozusagen „um alles“. „Linken“-Parteichefin Katja Kipping schrieb auf der
Fressenkladde dazu: „Zum Wochenende ein
etwas längerer Text, der sich mit den Arbeitsbedingungen in der
‚Kreativwirtschaft’ befasst. Sehr lesenswert!“ Sie sehen: nicht alles, was
die „Linken“ sagen und tun, ist schlecht ;-) Doch lesen Sie selbst: http://www.heise.de/tp/artikel/41/41080/1.html
Bonnie 'Prince' Billy, The Residents
Ein Triumph auf allen
Ebenen war nicht nur die erste und fast komplett ausverkaufte
Deutschland-Tournee von Bonnie ‚Prince’
Billy seit Ewigkeiten im März, sondern auch die kurze Europa-Tournee der Residents im Mai mit ihrem neuen
Programm „Shadowland“, das sich mit „birth, rebirth, reincarnation and NDEs (near death experiences)“ beschäftigt hat. Mit
solchen Künstlern und Bands arbeiten zu dürfen, ist eine sehr, sehr große
Freude und Ehre und ein unglaubliches Vergnügen, glauben Sie mir...
News 04/2013
The Residents Die Residents feiern 2013 ihr sage und schreibe 40jähriges Bühnenjubiläum - was für eine Bandgeschichte! Sie haben das erste Musikvideo der Geschichte hergestellt (dieses und andere Werke findet man in der ständigen Sammlung des MoMa New York), sie haben die berühmten und viel zitierten (und plagiierten) "Eyeballs" erfunden und zum Funkeln gebracht, sie haben legendäre Filme gedreht, Videospiele und Comics erfunden und in Museen gespielt. Und bis heute weiß niemand, wer sich hinter den Masken der Residents verbirgt, der Band ist es gelungen, die Identität ihrer Bandmitglieder über vier Jahrzehnte geheim zu halten. Zu ihrem 40jährigen Jubiläum haben die Residents ein spektakuläres neues Programm einstudiert, das die Vielfalt ihrer gesamten Karriere wiederspiegeln wird: THE RESIDENTS' WONDER OF WEIRD. Sex, shrugs and anti-rock'n roll - it's all there in The Residents' "Wonder of Weird." Eigens für ihre europäischen Fans haben die Residents ein Video zusammengestellt, das Sie hier sehen können – mit aktuellem Livematerial von der jüngsten US-Tournee: "Wonder Of Weird" - das große kleine Rock'n'Roll-Welttheater der Residents - auf ihrer möglicherweise letzten Europatour im Frühjahr 2013 noch einmal zu bestaunen an vielen besonderen Spielorten in ganz Europa: Die Daten Chuck Prophet Sie wissen: Der 1963 geborene Sänger, Gitarrist und Songwriter aus Kalifornien war in den 80er Jahren als Frontmann der legendären Rockband Green On Red (ich würde sagen: bis heute eine der besten Bands dieses Genres aller Zeiten, Wort!) bekannt geworden. Endlich kommt Chuck Prophet mit einer formidablen fünfköpfigfen Band auf Europatournee und spielt auch zwei Konzerte in Deutschland. "Seit zwei Jahrzehnten liefert Chuck Prophet ein tolles Soloalbum nach dem anderen ab" (Piranha), so auch "Temple Beautiful", die aktuelle Hommage an San Francisco: "Nuancenreich, unsentimental (...) funkelt und rumpelt vielmehr als lässiger, staunender Streifzug an der Schnittstelle von Mythos und Mumpitz, Fakt und Fiktion (...) Natürlich spielt Prophet seine Telecaster immer noch wie ein im Gitarren-Himmel gezeugter Bastard aus James Burton und Richard Thompson - und hat, wenn's richtig brennen soll, auch mal flugs eine Twin-Attacke à la Lizzy in den Händen." (Jörg Feyer im "Rolling Stone", 4 Sterne). "Einer der wertbeständigsten, zuverlässigsten Rock'n'Roller, der keine Gefangenen macht. Bei ihm sitzt wirklich jedes Riff, seine Musik ist druckvoll, pointiert und treibend, sein Gesang ungefähr so vermurmelt und phlegmatisch wie der Tom Pettys (...) ausgezeichnete Platte." (Edo Reents, FAZ) Und "live" sowieso eine Wucht und in der Extraklasse: "Man könnte sein Foto zu Erläuterungszwecken im Lexikon neben dem Begriff "Rampensau" abdrucken (...) mit funkensprühenden Songs, die klingen, als hätte ihr Autor das Genre Gitarrenrock eben erst eigenhändig erfunden. In seinem Genre ist der Mann ein Genie: Der Achtundvierzigjährige verfügt über die seltene Gabe, große Songs voller cleverer Pop-Haken zu komponieren, diese aufregend zu arrangieren und mittels seines Gitarrenspiels in höhere Dimensionen zu überführen. Ein unvergeßlicher Abend, und man geht mit dem Gefühl, einem Ausnahmeauftritt beigewohnt zu haben." (Eric Pfeil in der "FAZ"). Auch Chuck Prophet hat für seine europäischen Fans ein Video für diese Tour zusammengestellt: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=bHO97S8VM8Y Und wenn dieser Link hierzulande wieder einmal nicht funktionieren sollte, weil die GEMA eine Künstler- und Kunst-feindliche Institution ist, und Sie vor Ärger am liebsten Bomben schmeißen wöllten - trösten Sie sich hiermit, Chuck Prophet & The Spanish Bombs mit einer Coverversion von The Guns of Brixton: Camper Van Beethoven Hurra! Eine der großartigsten Bands des Indie-Zirkus, eine Legende, mit hervorragendem neuen Album auf Tournee im Frühjahr (werden wir demnächst ausführlicher vorstellen): Die Daten Van der Graaf Generator Die legendären Van der Graaf Generator werden im Juni fünf Deutschlandkonzerte spielen. Dabei stehen zwei lange Stücke im Mittelpunkt: Die Show wird "Flight" beinhalten, ihr Cover des ursprünglichen Peter Hammill-Solo-Stücks, das sie bisher nur in den USA und Japan aufgeführt haben, sowie eine neue Version von "A Plague of Lighthouse Keepers" von "Pawn Hearts". Zwei Kernstücke der Bandgeschichte, die die Herzen der Fans höher schlagen lassen dürften! Die Daten Calexico Auf drei Tourneen 2012 und Anfang 2013 haben Calexico bewiesen, warum sie von Fans und Presse zu den besten Live-Bands überhaupt gezählt werden. Nachdem sie im Herbst mit ihrem neuen Album „Algiers“ Toppositionen der Album-Charts in ganz Europa erobert hatten, wählten die Leser des "Rolling Stone" die besten Calexico aller Zeiten auf Platz 4 der "Live-Acts des Jahres" (vor u.a. Coldplay, Bob Dylan, Muse, Jack White und den Beach Boys). Und ebenfalls auf Platz 4 der "Bands des Jahres" (vor u.a. The XX, Muse, den Toten Hosen, Coldplay, Radiohead, Led Zeppelin, Pearl Jam oder den Pet Shop Boys – sogar vor, mon dieu, vor Neil Young & Crazy Horse...). Wir gratulieren Calexico, wir gratulieren den "Rolling Stone"-Lesern zu ihrem guten Geschmack, und wir freuen uns auf die großen Sommer-Tourneen von Calexico im Juli und August 2013. Endlich können ihre europäischen Fans Calexico auch wieder auf Open-Airs und Sommer-Festivals erleben. Und Calexico bereiten gerade etwas ganz Besonderes vor: im Mai nämlich wird eine kleine EP erscheinen mit bisher unveröffentlichtem Material, und: mit einigen Coverversionen. Wir können jetzt schon verraten: Mit einigen sehr überraschenden Coverversionen! Und weil wir diesen Sommer Geburtstag feiern, laden wir Sie wieder mal zu einem Gewinnspiel ein: Tippen Sie eine Band, von der Calexico im Frühjahr eine Coverversion veröffentlichen werden! Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 10 Jubiläumsgeschenke – Freitickets für die Calexico-Konzerte im Sommer und CDs. Senden Sie Ihre Mail mit dem Namen einer (!) Band bzw. eines Künstlers an info@bseliger.de. Einsendeschluß 22.4.2013. Die Daten (einige weitere Daten sind bestätigt, dürfen aber noch nicht veröffentlicht werden) 25 Jahre Konzertagentur Berthold Seliger Jubiläumsfestival: Patti Smith and her band - Calexico - Bratsch - Depedro 2013 feiern wir das 25jährige Bestehen der Konzertagentur. Zum 25. Geburtstag bereichert die Konzertagentur Berthold Seliger in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Veranstalter Trinity Music GmbH das Berliner Konzertgeschehen mit einem eigenen Festival – vier Bands spiegeln die musikalische Bandbreite der Agentur wider: Patti Smith and her band, Calexico, Bratsch und Depedro. Patti Smith und ihre Band sowie Calexico werden volle Sets spielen (Bratsch 45, Depedro 30 Minuten). Sozusagen ein Geburtstagsfeuerwerk anspruchsvoller und spannender Musik. Ort: Citadel Music Festival, Berlin, Zitadelle Datum: Dienstag, 2.Juli 2013 - Einlaß: 17.00 Uhr - Beginn: 18.00 Uhr News Amparo Sánchez wird mit ihrer (zum Teil neu besetzten) Band zum ersten Mal das Material ihres neuen, von der britischen, französischen und spanischen Presse bereits gefeierten Albums "Alma de Cantaora" am 10.5. bei einem exklusiven kleinen Club-Konzert in Berlin vorstellen; weitere Daten im Sommer, eine Tournee wird für Oktober/November vorbereitet.
BPB Zusatzshow
Bonnie 'Prince' Billy: Wegen der großen
Nachfrage gibt es eine Zusatzshow in Berlin, am Mittwoch, 5.3.2014,
ebenfalls in der Apostel-Paulus-Kirche. Tickets ab sofort im Vorverkauf,
die günstigsten (ohne Internet-Gebühr) wie immer auf unserer Website.
Für die Konzerte in Dresden, Hamburg und Frankfurt sind im Moment noch
Tickets verfügbar. Das Berlin-Konzert am 4.3.2014 ist praktisch
ausverkauft.
BS auf Arte
"Gegen den Kommerz in der Musik" war der Titel eines Beitrages von Romy Sydow über "Das
Geschäft mit der Musik" und über Berthold Seliger am 3.1.2014 im "Arte Journal",
der "Tagesschau" des deutsch-französischen Kultursenders (mit Ausschnitten von Patti Smith und Daniel Kahn). Kann man noch sieben Tage auf "Arte +7" im Internet betrachten:http://www.arte.tv/de/7753050.html
News 12/2013
Bratsch
Lassen Sie uns
nicht drumrumreden: Bratsch sind eine der besten Bands, die überhaupt live zu
sehen sind, was sie zuletzt auch bei großen Festivals (wie bei unserem Berliner
Jubiläumsfestival zusammen mit Patti Smith und Calexico, die sich als große
Fans der Band outeten, oder beim Frankfurter Palmengarten Open Air vor gut
1.000 zahlenden Zuschauern, oder beim Montreal Jazz Festival vor
Zentausenden...) nachdrücklich bewiesen.
40 Jahre - was
für eine einmalige Reise! Wie wenige Bands können auf vier Jahrzehnte
Bandgeschichte zurückblicken wie die französischen Superstars, diese "ausgefuchsten
Akustiker" (FAZ), die "Balkan Blues Brothers" (SZ).
Anläßlich ihres sage und schreibe 40jährigen Band-Jubiläums
erscheint im November 2013 eine fantastische Anthologie mit dem schönen und
sehr französischen Titel "Brut de Bratsch" (Harmonia Mundi) - es ist
eben wie bei alten Weinen und Jahrgangs-Champagnern: je älter, desto toller,
und genauso treibens auch Bratsch.
"Nie wieder Einfalt!", titelte Wiglaf
Droste mal über ein Konzert von Bratsch.
Diese Woche ist das neue Album von Bratsch erschienen - eine
große Anthologie aus vierzig Jahren Bandgeschichte, aus Altem und Neuem und
Wiedergehörtem und "Unerhörtem" - "Brut De Bratsch 1976 ->
2013". Drei CDs, eine DVD und ein 142seitiges (!) Booklet mit vielen
Schätzen und Fundstücken aus dem Bandarchiv. Das Jubiläumsprogramm hat im
Februar 2014 im Rahmen einer einwöchigen Residenz im Pariser Theater l'Européen
Premiere; im März/April 2014 stellen Bratsch das Programm auch live in D-A-CH
vor.
„Das Quintett der Individualisten scheint Synonym für
Kontinuität, vermittelt zeigt aber auch stilistische Offenheit und einen wachen
Geist. Von je her schlägt das Herz der Bratsch-Mitglieder für musikalische
Nomaden, insbesondere die Leidenschaft der Sinti und Roma. Traditionen aus
Osteuropa oder Armenien und die Freiheitsliebe des Jazz inspirieren ebenfalls
die von Bratsch meist selbst komponierten Stücke. So kreiert das Quintett eine
sehr persönliche, imaginäre Folklore, die im besten Sinne Weltmusik ist:
grenzenlos und integrativ, gleichzeitig respektvoll gegenüber den jeweiligen
Wurzeln. In den letzten Jahren, insbesondere auf dem jüngsten Album „Urban
Bratsch“, offenbart die Band auch in Songtexten politische Haltung. Gekleidet
in Poesie oder Sarkasmus thematisieren Bratsch die Ungleichheit von Arm und
Reich, die Vernachlässigung der Vorstädte und Steuerungerechtigkeit. (...) Das
sprichwörtliche Feuer, das mündliche Überlieferung bisweilen lebendiger
erscheinen lässt als akademische Forschung, lodert auch in Bratsch.“
(Norbert Krampf in FAZ, 2013)
„Melancholische Balladen,
herzzerreißende Liebeslieder und dann wieder ein abrupter Ausbruch der
Heiterkeit.“ (SZ)
„Bratsch sind die wohl beste Band, die je Jazz, Klezmer,
südosteuropäische und Romamusik vermischte.“ (Concerto)
16.3. A-Wien, Akkordeonfestival25.3. Helmbrechts, Oberfränkisches Textilmuseum26.3.
Regensburg, Alte Mälzerei27.3. Frankfurt, Brotfabrik28.3. Reutlingen, Franz.k 29.3. Leipzig, Nato30.3. Berlin, Grüner Salon (Volksbühne) 31.3. Dresden,
Dreikönigskirche 01.4. Hamburg, Fabrik 02.4. Worpswede, Music Hall03.4.
Düsseldorf, ZAKK01.6. CH-Zürich, El Lokal(weitere Daten in Vorbereitung)
Ausmitteilung II
Wer meine „Ausmitteilung“ Anfang Oktober aufmerksam gelesen hat, weiß, daß zwar die Konzertagentur Berthold Seliger nach 25 ½ Jahren zum Jahresende geschlossen wird, daß jedoch ein kleines, feines neues Büro zum 1.1.2014 öffnet: Berthold Seliger – Büro für Musik, Texte und Strategien. Dieses Büro wird ein paar andere Aufgaben haben als die bisherige Konzertagentur, ist aber andrerseits Rechtsnachfolgerin der bisherigen Firma und wird nicht nur die in 2014 bereits von KBS gebuchten Tourneen durchführen, sondern auch weiter einige wenige, ausgewählte Künstler betreuen: So werde ich in meinem neuen Büro weiter als Europaagent für Künstler wie Tortoise, The Residents, The Walkabouts, Big Harp oder Ben Zabo arbeiten, und für Künstler wie Bratsch, Patti Smith, Bonnie „Prince“ Billy oder Mamar Kassey werde ich auch in Zukunft die Tourneen in D oder D-A-CH veranstalten. Und Townes Van Zandt und Lou Reed werden für immer zum Künstlerstamm dieser Agentur gehören! Und sonst: lassen Sie sich überraschen...In meinem neuen Büro werde ich nach einigen alten Kriterien weiterarbeiten – z.B. generell nur mit Künstlern, deren Musik ich liebe, und generell ohne Sponsoring – aber auch einige neue Kriterien entwickeln. Zum Beispiel gibt es künftig grundsätzlich keine Zusammenarbeit mehr mit Managern, dafür ist mir meine Lebenszeit sozusagen zu kurz und meine Lebensqualität zu wichtig. Es gibt ausschließlich direkte Zusammenarbeit mit den Künstlern.Und: Mein neues Büro, das in Neukölln seine Anschrift hat, manchmal aber auch z.B. in Beijing oder in New York oder in der Auvergne oder in den Alpen IP-Adressen nutzen wird, ist nicht mehr telefonisch, sondern nur noch per Email erreichbar, und manchmal ist es auch ein oder zwei Wochen geschlossen, und zwar konsequent: Entschleunigung! Und wenn Tourneen zu organisieren sind oder meine Künstler Beratung brauchen, wird wie bisher hart und konsequent gearbeitet – ganz, wie es gerade nötig ist. Wir werden sehen, wo all das noch hinführt... Eine Frage, die mir in den letzten Wochen – und ich danke sehr für Hunderte von freundlichen und herzlichen Zuschriften! – sehr häufig gestellt wurde, ist die nach der Fortsetzung dieses preisgekrönten Rundbriefs – Sie wissen schon, „bester Newsletter der Musikbranche“ (laut Mersha-Award des Musikexpress/Rolling Stone) und so... Offensichtlich gibt es bei manchen Leuten den Wunsch, auch weiterhin einen Rundbrief aus meinem Haus zu beziehen – daher habe ich mich für eine Art „Opt-in“ entschieden: wenn mehr als die Hälfte der bisherigen AbonnentInnen des Newsletters den Rundbrief neu bestellt, wird er fortgesetzt. Sie haben es also selbst in der Hand – es braucht nur etwas mehr als dreieinhalbtausend Neu-AbonnentInnen. Es ist allein schon rechtlich notwendig, daß Sie sich neu bei unserem Newsletter-System eintragen und den Rundbrief bestellen. Wenn Sie also weiter den Rundbrief beziehen wollen (der künftig etwas unregelmäßiger, aber wahrscheinlich alle sechs bis acht Wochen, manchmal auch monatlich wie bisher erscheinen wird), darf ich Sie bitten, sich auf unserer Homepage entsprechend einzutragen – es hat zusätzlich den Vorteil, daß der Rundbrief künftig in anderem Layout via MailChimp verschickt werden wird, was die Lesbarkeit auf allen Systemen deutlich verbessern wird. Sie haben es also selbst in der Hand – ich freue mich auf Sie!
Songs: Ohia, Magnolia Electroc Co.
Das Album Songs: Ohia - Magnolia Electric Co. des im März verstorbenen Jason Molina, mit dem wir lange zusammengearbeitet haben, ist gerade in einer Jubiläumsedition anläßlich des Erscheinens vor 10 Jahren neu aufgelegt worden. Wir schreiben das Jahr 2003 und beobachten den Übergang von dem einen zum anderen Projekt, das letzte Album von Songs: Ohia, aber eigentlich schon das erste Magnolia Electric-Album. Sicher eine würdige Art, an diesen einzigartigen Künstler zu erinnern. Auf Soundcloud kann man direkt die Demo- als auch die Albumversion von "Farewell Transmission" studieren: https://soundcloud.com/secretlycanadian/songs-ohia-farewell/s-ff8qN .