News Archiv - Jahr
01.12.2013

Jungle World Interview

Selbsterwähnungsbusiness II: Unter all den vielen Interviews, die ich in den letzten Wochen zum Erscheinen meines Buches gegeben habe, war mir das mit dem ohnedies sehr geschätzten Maurice Summen (Staatsakt) für „Jungle World“ eines der liebsten; Titel: „Die Künstler müssen wieder lernen, ihre Macht zu nutzen!“ Es kann auch im Netz gelesen werden: http://jungle-world.com/artikel/2013/43/48701.html .

01.12.2013

Berliner Zeitung Artikel

Selbsterwähnungsbusiness I: „Schöner Feiern mit Steuergeldern" ist der Titel des Leitkommentars im Feuilleton der "Berliner Zeitung" vom 9.10. Berthold Seliger erzählt, wie sich die deutschen Popfunktionäre von Gorny bis Neumann aus Steuermitteln, die eigentlich für die Spielstättenförderung gedacht waren, einmal eine fette Sause auf der Reeperbahn gegönnt haben. http://www.berliner-zeitung.de/kultur/popfoerderung-schoener-feiern-mit-... .

01.12.2013

Bonnie 'Prince' Billy

Bonnie "Prince" Billy hat dieser Tage ein neues, traumhaftes Solo-Album veröffentlicht. Leider ist es auf einem eher, ähem, romantischen Vertriebsweg erschienen: nämlich auf Will Oldhams eigenem Label, und der Vertrieb sieht so aus, daß der Künstler einen Packen CDs, LPs und, ja, Kassetten zu einem Plattenladen in Louisville geschleppt hat - so geht jedenfalls die Legende... Wir haben das Album auch in den USA für einiges Geld im Netz gekauft, können aber verraten: Es ist wirklich toll! Ganz im alten Stil. Albert Koch gab im Musikexpress 5 Sterne. Mit ziemlich großer Sicherheit wird mein neues kleines Büro Bonnie "Prince" Billy bereits im März 2014 endlich wieder in D auf einer kleinen Tour präsentieren können. Vorfreude ist die größte Freude.

01.12.2013

Lou Reed

Wir trauern um Lou Reed. Nachruf von Berthold Seliger in der „Jüdischen Allgemeinen“: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17426 .

01.12.2013

Mark Trovillon

Wir trauern um Mark Trovillion (aka Buddie-t), der am 10.10. in Chattanooga, Tennessee, an einem Herzanfall gestorben ist. Mark Trovillion war lange Jahre der Bassist von Lambchop, ergehörte zur Stammbesetzung der Band während all ihrer Aufnahmen und Europatourneen bis vor einigen Jahren und spielte außerdem u.a. mit Vic Chesnutt. Eugene Chadbourne schreibt über Mark Trovillion auf "All Music": "Yet it is a winning alternative to describing him as a rhythm section player from a city where that species is as common as discarded pine cones in a forest. It also trumps his use of the nickname "Buddy" and the subsequent confusion this may have caused in reference to other bass buddies such as Buddy Demon and Buddy Edwards.“ Mark war nicht nur ein großartiger Musiker, sondern auch ein wunderbarer, freundlicher, vielseitig interessierter Mensch. Wir sind sehr traurig.

02.10.2013

Ausmitteilung

„Ausmitteilung“:Die
Konzertagentur Berthold Seliger wird zum Jahresende schließen, die Firma wird
zum 31.12.2013 nach 25 ½ Jahren abgemeldet.

Um gleich etwaigen Gerüchten deutlich entgegenzutreten:
diese Firma ist wirtschaftlich äußerst gesund, das laufende Geschäftsjahr wird
zu den zwei oder drei besten Jahren der Firmengeschichte gehören, und auch 2012
war ein sehr gutes Jahr. Und: Berthold Seliger erfreut sich im Rahmen der
Möglichkeiten eines nicht mehr ganz jungen Mannes bester Gesundheit und ist
guter Dinge.

Die Gründe, warum ich meine Firma schließe, sind, wenn man
so will, gesellschaftlicher, geschäftspolitischer wie auch privater Natur. Im
Wesentlichen gründet die Entscheidung, diese Firma zu schließen, auf der
Erkenntnis, daß das „Geschäft mit der Musik“ sich im letzten Jahrzehnt massiv
in die falsche Richtung entwickelt hat und sich für eine kleine Agentur wie
diese immer weniger Einflußmöglichkeiten ergeben, die Richtung des Schiffes
mitzubestimmen. Einige wenige weltweite Monopole dominieren den gesamten
Musikmarkt, ob es die Tonträgerfirmen oder das Live-Geschäft angeht. Die
Vielfalt der Kultur ist längst in Gefahr, während Konzerne zum Beispiel mit
Konzerten den größten Profit machen, ohne mit den Konzerten überhaupt etwas zu
tun zu haben – ich spreche von den Ticketingfirmen, die mit ihren absurden
Gebühren mehr verdienen als die Künstler und die Kulturarbeiter, die das alles
auf die Beine stellen. „World gone wrong“,
um es mit Bob Dylan zu sagen. Doch diese falsche Entwicklung findet sich auf
allen Ebenen. Wir sind nicht nur im Zustand der „marktkonformen Demokratie“,
wie sie Frau Merkel propagiert, nein, wir bewegen uns längst auch in einer marktkonformen Kultur. Man möge mir
verzeihen, aber mich interessiert die Frage, um die in unserem Geschäft längst
alles kreist, nämlich „wie viele Tickets verkauft die Band xyz?“, "wieviel
Profit kann ich mit Kultur machen?", deutlich weniger als die Frage der
Qualität der Musik, die eine Band spielt. Die erste Frage aller Musik ist –
taugt die Musik etwas? Kann diese Musik die Welt bewegen? Und dann erst kommt
die (natürlich auch wichtige) Frage, wie man mehr Tickets für die Konzerte der
jeweiligen Band verkaufen kann. Es kommt auf die Prioritäten an. Doch über
Inhalte wird immer weniger gesprochen, das „modern talking“ geht über Profite,
über Marketing, über Brands statt über Bands.

Machen wir uns nichts vor: Die Musikbranche war schon immer
ein Haifischbecken, auch schon vor 25 Jahren, als diese Konzertagentur
gegründet wurde. Die großen Plattenfirmen beispielsweise, sagte der legendäre John
Peel vor Jahren, „haben nie so getan, als
seien sie zu etwas anderem da, als möglichst viel Geld zu verdienen, von dem
sie den Musikern möglichst wenig abgeben. Sie sind Investitionsapparate.“ Klar.
Doch vor einem oder zwei Jahrzehnten trafen Sie auch in den großen
Plattenfirmen und auf allen anderen Ebenen des Musikgeschäfts auf Liebhaber,
auf Musikverrückte, auf Afficinados – während Sie diese heutzutage mit der Lupe
suchen müssen, und selbst in den sogenannten Indie-Firmen ist der
Musikliebhaber längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Mittlerweile hat sich
die Lage für jemanden, der sich als Kulturvermittler,
als Kulturarbeiter versteht,
dramatisch verschlechtert – übrigens auch das Wirtschaften in der
Musikindustrie als solches. Tugenden wie Vertrauen oder Loyalität, die Basis
eines old school-Business sind, wie ich es betreibe, werden zunehmend in den Hintergrund
gedrängt.

Sie können meine Analyse der Lage des „Geschäfts mit der Musik“ in meinem Insiderbericht, im dieser Tage
bei Edition Tiamat erschienenen gleichnamigen Buch im Detail nachlesen, ich
will Sie an dieser Stelle nicht mit langwierigen Erklärungen langweilen.

Sicher, meine Firma hat sich in mehr als 25 Jahren einen festen Platz im
Konzertgeschäft Europas erkämpft. Eine Position, aus der heraus man natürlich
noch weitere Jahre einigermaßen gesichert versuchen könnte, anspruchsvolle
Musik auf Tour zu bringen. Nur: wenn man etwas, in dem man sehr aktiv „drin“
ist, als falsch erkannt hat, sollte man nur noch einen sehr überschaubaren
Zeitraum darin bleiben, das ist klar. Es ist das alte Lied, daß es eben „kein richtiges Leben im falschen“ gibt,
wie Adorno in seinen „Minima Moralia“ sagte. It’s that simple.

Auch die Rahmenbedingungen,
unter denen man hierzulande, aber auch europaweit eine kleine Firma wie meine
Konzertagentur betreiben muß, tragen nicht gerade zur Lust aufs Weitermachen bei.
Jüngstes Beispiel: für Tourneeveranstalter wurde der ermäßigte Umsatzsteuersatz
von 7% auf Einnahmen aus Konzerten mit Beginn dieses Jahres endgültig beerdigt,
ab sofort muß man als Tourveranstalter 19% bezahlen. Das bedeutet aktuell einen
Einnahmenachteil meiner Firma von mehr als 50.000 Euro im Jahr – Geld, das in
schwierigen Zeiten von einer kleinen Firma nur unter größten Mühen
erwirtschaftet werden kann. Eines kann ich nach mehr als 25 Jahren
Konzertagententätigkeit sagen: Unterstützung aus der Politik hat man als
Betreiber einer kleinen Firma nie erhalten, das einzige, was ich von den
jeweiligen Regierungen gleich welcher Couleur erlebt habe, war, daß man Knüppel
zwischen die Beine geworfen bekommt, daß es immer mühsamer wird, eine kleine
Konzertagentur mit einem anspruchsvollen Programm in stürmischen Zeiten am
Leben zu erhalten. Das ist nicht der Grund, diese Firma zu schließen, es
erleichtert einem aber ganz sicher die Entscheidung...

Und es gibt noch eine persönliche Ebene, die allerdings wie alles
Persönliche auch in die Gesellschaft hineinreicht: Ich arbeite jetzt
seit fast 35 Jahren hart und bestreite mit meiner Arbeit meinen
Lebensunterhalt. Ich habe das Gefühl, es ist an der Zeit, dem Strudel der
harten Arbeit, des Sich-Definierens über Leistung, aber auch der
Selbstausbeutung und der ständigen Verfügbarkeit an sieben Tagen in der Woche
einmal über einem längeren Zeitraum entkommen zu müssen. Ich habe kein Erbe zu
verprassen – mir ist es lediglich in all den Jahren gelungen, ein paar Euro zur
Seite zu legen. Die werde ich nun in eine Art schöpferischer Auszeit
investieren, in zwei oder drei Jahre „Sabbatical“.
Sie wissen vielleicht, was man tun sollte, wenn man in einen Strudel gerät:
ganz runter bis auf den Grund, klar, und dann irgendwie seitwärts raus – das
ist die einzige Chance, einem Strudel zu entgehen. Ich habe mich also für das gepflegte Seitwärts-Entweichen
entschieden. Ich finde es richtig, im sozusagen „besten Alter“ eine Zeit lang
seitwärts aus dem Strudel entschwinden, statt mit all dem, was so lebenswichtig
ist, auf eine ferne (Renten-)Zeit zu warten, die uns Kulturarbeitern sowieso
eher „droht“ als lockt. All die Bücher lesen, die man schon lange lesen wollte.
Musik hören ohne den Druck, sie unter Verwertungsaspekten beurteilen zu müssen.
Reisen. Schreiben (zwei weitere Bücher sind in Vorbereitung...).

In Jan-Frederik Bandels Buch „Palette revisited“ erzählt Harun Farocki
von einem Dasein als Jugendlicher im Hamburg der 60er Jahre: „Wir sind jetzt 15, wenn wir zehn Jahre lang
nichts machen, haben wir immer noch genug Zeit, danach etwas zu tun. Das ist
eigentlich die Hoffnung, auszulöschen, was es an tradierten Auflagen gibt, und
bei der Stunde Null wieder neu anzufangen.“        Es mag einer Generation von Selbstoptimierern und Karrieristen eine
ungeheure Vorstellung sein, einfach mal ein paar Jahre auszusteigen, zu
„leben“, und danach erst an alles Weitere zu denken. Aber warum eigentlich? Was
ist so absurd an dieser Vorstellung? Ist es nicht viel naheliegender, in
„bestem Alter“ einmal ein, zwei oder drei Jahre aus dem Strudel seitwärts zu
verschwinden, neue Erfahrungen zu machen und danach zu sehen, wohin einen das
Leben noch so trägt, statt stumpf auf die Rente hinzuarbeiten? Natürlich ist
das die Umkehr der gesellschaftlichen
Produktivitäts- und Rentabilitätsideale – und genau das ist natürlich
ungeheuer reizvoll!

„Ein sonderbarer
Wahnsinn überwältigt die Arbeiterklassen der Länder, in denen die
kapitalistische Zivilisation herrscht. Dieser
Wahnsinn ist die Arbeitsliebe, die morbide, leidenschaftliche Arbeitssucht, die
bis zur Erschöpfung der Lebenskräfte des Einzelnen und seiner Nachkommen
getrieben wird“, schreibt Paul Lafargue, der Schüler und
Schwiegersohn von Karl Marx, 1880 in seinem leidenschaftlichen Text „Das Recht
auf Faulheit“. Nun ist, zugegeben, in meinem Leben „Faulheit“ eher schwer vorstellbar –
daß man aber von dem Wahnsinn namens Arbeitsliebe, von der „morbiden
Arbeitssucht“ wegkommen sollte, scheint mir hilfreich und eine Lektion, die
noch zu lernen sein wird.

Es gibt letztlich,
trotz alledem und alledem, wesentlich mehr gute Gründe, diese Agentur jetzt zu
schließen, als sie weiterzubetreiben.

Das heißt nun überhaupt nicht, daß ich der Musik völlig und für immer
den Rücken drehen werde. Es wird ein neues kleines, feines Ein-Mann-Büro geben:
ein „Büro für Musik, Texte und
Strategien“, das zum 1.1.2014 seine Arbeit aufnehmen und übrigens auch die
Patti Smith-Tournee im Februar 2014 und die Bratsch-Tour im März/April 2014 und
wohl auch noch die eine oder andere weitere Tournee veranstalten wird. Für
wenige ausgewählte Bands werde ich auch weiter als Europaagent arbeiten. Ein
kleiner Raum, kein Telefon, nur ein Email-Anschluß. Einzelne Projekte
durchdenken und/oder organisieren und/oder produzieren. Künstler und
Plattenfirmen und Projekte von Fall zu Fall beraten. Strategien entwickeln, wie
Künstler oder Kulturprojekte in schwierigen Zeiten überleben können. Ich werde
Stellung beziehen, wo, wann und wenn man mich dazu einlädt (und manchmal auch
ungefragt, wie gehabt). Und ein wenig Lehre wird auch dabei sein, ich werde
versuchen, vor allem junge Menschen an meinem Erfahrungsschatz teilhaben zu
lassen – ob das Künstler zu Beginn ihrer Karriere sind oder Menschen, die ihren
Weg im Kulturmanagement gehen wollen. Es hört ja nie auf, daß man etwas
bewegen, etwas ändern will. Nur, der Ort wird nicht mehr eine Konzertagentur
sein, die im Tagesgeschäft steckt und sich den immer heftiger werdenden
Turbulenzen des neoliberalen Markt-Getriebes ständig ergeben muß, um
erfolgreich zu bleiben oder wenigstens zu überleben. Nicht für einen Apparat
arbeiten, sondern für Ideen.

Im neuen Büro sowie unterwegs wird intensiv über Kultur, Musik und die Welt nachgedacht werden. Sich Zeit nehmen für
Gedanken und Strategien. Sich der
Pflicht zur absoluten und ständigen Betriebsamkeit widersetzen. Und es wird
auch darum gehen, sich mehr mit kulturellen
Partizipationsmöglichkeiten der Benachteiligten als mit
Distinktionsvorteilen der Bevorteilten zu beschäftigen. Doch zunächst einmal wird Chinesisch gelernt, und ich werde 2014 einige
Monate in China leben.

Das Musikgeschäft hat mein Leben über zweieinhalb Jahrzehnte immens
bereichert. Sowohl den intensiven Kontakt und Austausch mit den Künstlern, als
auch die oft partnerschaftliche oder doch zumindest vertrauensvolle, meist
angenehme Zusammenarbeit mit Veranstaltern, Partneragenturen, Plattenfirmen,
den Medien betrachte ich als ein Geschenk. Ich will nicht verhehlen, daß auch
ein bißchen Wehmut dabei ist, diese Entscheidung getroffen zu haben, weil sie
eben auch bedeutet, diese schönen Erfahrungen hinter sich zu lassen. Doch Patti
Smith hat in der ihr eigenen deutlichen Art sehr schön gesagt: „I don’t fuck so
much with the past, I fuck with the
future...“ Der Blick geht nicht so sehr zurück, sondern nach vorne. Ich
freue mich wie verrückt auf die Zukunft, die sicher nicht minder spannend und
nicht minder bereichernd werden wird. Sie dürfen sich Berthold Seliger als
glücklichen Menschen vorstellen...

13.09.2013

News 09/2013

In eigener
Sache: Das Geschäft mit der Musik
Soeben ist mein neues Buch mit dem
Titel „Das Geschäft mit der Musik“ bei Edition Tiamat erschienen. Aus dem
Promotext zu der Neuerscheinung:
Jeder hört Musik, doch kaum einer weiß wirklich, wie sie zum »Produkt« gemacht
wird.
Dieses Buch ist eine instruktive Einführung in fast alle Facetten des Geschäfts
mit der Musik.
Es wird erklärt, wie das Tourneegeschäft, die Plattenfirmen, das Copyright,
Sponsoring oder die Gema funktionieren, und der Autor diskutiert die aktuellen
Geschäftsmodelle und befasst sich mit der Rolle der Künstler und
Kulturarbeiter, aber auch mit ihrer miserablen sozialen Situation.
Doch dieses Buch ist auch eine Streitschrift für eine andere Kultur. Fast alle
Bereiche des Musikgeschäfts werden heute von Großkonzernen dominiert – die
Vielfalt der Kultur ist längst in Gefahr. Gleichzeitig erleben wir den
Quotenterror – es zählt nur noch, was sich »verkauft«.
Die Verhältnisse werden von Monopolen und der Politik, die den »Staatspop«
fördert, bestimmt.
Dem setzt Seliger ein Plädoyer für eine selbstbestimmte Kunst entgegen, die
nach anderen
Kriterien als denen des "Marktes" bewertet werden sollte.
Kapitel:
1 Intro. Melancholie und Dissidenz
2 Live-Industrie. Veranstalter, Agenten, Tickets und Big Data
3 Tonträgerindustrie. Plattenfirmen, Indies, Streaming und neue
Geschäftsmodelle
4 Copy? Right! Urheber, Verwerter und Nutzer im
chinesischen Jahrhundert
5 Gema. Afma, Stagma, Inka und Hadopi
6 Sponsoring. Bands und Brands
7 Die soziale Situation. Fame, Fun, Cash im Prekariat
8 Musikjournalismus. Kooperationen, Preislisten und ein Hengst im
Karpfenteich
9 Politik. Zeitkultur, Staatspop und die Rolle der Musiker
 „Der nicht nur ungewöhnlich geschmackssichere,
sondern mit selten gewordener Leidenschaftlichkeit keinem Streit aus dem Weg
gehende Konzertveranstalter“
(Berliner Zeitung) Berthold Seliger rechnet scharf, aber sachlich mit der
Musikindustrie ab.
„Überzeugungstäter aus Liebe (...) Man kann sagen, dieser Mann hat
einiges erlebt und kennt sein Business wie seine Westentasche. Seliger zeichnet
ein unprätentiöses und sehr genaues Bild der heutigen Musikszene, die von
vielen Unsicherheiten und sich auflösenden Grenzen geprägt ist (...) Wer das
Buch gelesen hat, dessen Sinne werden ein wenig geschärfter sein, wenn er sich
das nächste Konzertticket kauft oder morgens das Radio einschaltet.
Seliger ist ein Überzeugungstäter. Er liebt Musik, das merkt man seinen Texten
an. Deswegen plädiert er heftig und oftmals hoch unterhaltsam dafür, dem auch
hier regierenden neokapitalistischen Markt, dem es nur um Abverkäufe geht,
nicht kampflos das Feld zu überlassen.“ (Tina Manske, "Rocks")
„...ein wahrhaft augenöffnendes Buch. Ich
hoffe, das Buch macht Geschichte!“  (Jan
Reichow)
„Seliger geht es um den Kern des
Musikgeschäfts, der für ihn immer noch die Musik ist bzw. deren über das
Unterhaltende hinausgehende Kraft, die nicht nur den Körper, sondern auch die
Gehirnströme zum Schwingen bringen sollte. (...) Wie es kam, dass es so ist,
wie es jetzt ist – dass nämlich die Musikliebhaber gegen die reinen
Geldliebhaber in die Defensive gedrängt werden – beschreibt Seliger an vielen
Beispielen von Konzertveranstaltungen, Ticketing, Musikagenturen, Sponsoring,
GEMA, Musikpresse etc. (...) Seliger blickt weit über den Tellerrand der
Branche, um Hintergründe für (Fehl)-Entwicklungen zu finden, so beispielsweise
die Liberalisierungen im USA-Wirtschaftsbereich, die die Konzentration des
Radiomarkts vorantrieben. Überhaupt seien es oft Konzentrationsprozesse, die zu
Marktmacht und etlichen Ärgernissen von heute führten. (...) Seliger plädiert
für ein „Zurück zu den Wurzeln“ der Musikliebe und Widerstand gegen die
offensichtlichsten Absurditäten. Er fordert eine GEMA-Reform sowie finanzielle
Förderung von Clubs statt Staatsknete für Bands, die damit nur noch mehr
Mittelstandspop liefern würden. Und er fordert Haltung von Musikern gegen die
Umklammerung der Geldgeber. Jemand, der praktisch alles kritisiert, was in der
Musikbranche von heute gang und gäbe ist, wohlwissend, dass die Verhältnisse in
ihr letztlich nur eine Kopie dessen sind, was sich in allen gesellschaftlichen
Bereichen abspielt, gerät schnell in die Gefahr, als Träumer abgestempelt zu
werden. Kluge Leser werden sich davor hüten, weil sie spüren, dass der Autor
zwar manchmal polemisch, aber immer kompetent über eine Branche schreibt, die
er prinzipiell liebt. Weil sie nicht Klobürsten oder Tiefkühlpizza an die Leute
bringt, sondern Musik – ein Kulturgut.“  
(Gunnar Leue, „Musikmarkt“)
Soeben erschienen und in allen guten Buchhandlungen sowie als eBook erhältlich:
Berthold Seliger: Das Geschäft mit der Musik. Ein Insiderbericht.
Edition Tiamat, Critica Diabolis
Broschur, 356 Seiten.  18,00 Euro (eBook
€ 14,99)   
ISBN:
978-3-89320-180-8
Zu meinem
Buch biete ich eine Veranstaltung an, die eine Mischung aus Lesung, freiem
Vortrag und einigen bewegten Bildern (neudeutsch: "Visuals") ist.
Termine:
27.9. Hamburg, Reeperbahn-Festival20.10. Leipzig, Werk 222.10. Berlin,
Roter Salon
2014: 19.1. CH-Zürich, El Lokal21.1. CH-St. Gallen, Palace23.1.
Geislingen, Rätschenmühle24.1. A-Ebensee, Kino25.1. A-Wels, Schlachthof28.1. Bielefeld (t.b.c.)29.1. Düsseldorf, ZAKK30.1. Köln, King Georg

 

Almut Klotz &
Reverend Dabeler: Lass die Lady rein!
An
dieser Stelle wollten wir unsere „Tournee des Monats September“, nämlich die
Tournee zum neuen Album „Laß die Lady rein!“ von Almut Klotz & Reverend
Dabeler, ankündigen. Zu dieser Tournee wird es nun nicht mehr kommen.
Almut Klotz ist tot. In der Nacht vom 15. auf den 16.August ist Almut Klotz
nach längerer, schwerer Krankheit gestorben.
Gerade hatten wir noch über die endgültige Gestaltung des Posters geredet, und
an genau dem Tag, am letzten Donnerstag, hatten wir noch mit Reverend Dabeler
über die September-Termine der Tournee gesprochen, es ging darum, ob man die
September-Termine absagt bzw. verschiebt, weil die jüngste Chemo bei Almut
Stimmprobleme hervorgerufen hatte, und wir hatten uns um eine Woche vertagt, um
das weitere Vorgehen zu besprechen.
Ich war stolz darauf, das jüngste Projekt von Almut Klotz & Reverend
Dabeler begleiten zu dürfen. Da war so viel Hoffnung drin. Dieses Paar
"Almut Klotz und Reverend Dabeler". Diese Liebe, die vor Hoffnung
verrückt war. Die Hochzeit vor wenigen Wochen. Der Wunsch, auf der Bühne zu
stehen, die die Welt bedeuten kann.
Nun ist das Album "Laß die Lady rein" erschienen, eines der
wunderbarsten, hoffnungsvollsten deutschen Pop-Alben seit langer Zeit, mit
einer ganzen Reihe großartigster Songs. Im ganzen Herbst hatten wir Konzerte
geplant, im September, Oktober und November, immer nur zwei oder drei am Stück,
mit längeren Pausen zwischendrin, mit kurzen Distanzen. Jetzt bleibt nur noch
dieses Album. Und die Erinnerung an eine der tollsten deutschen
Popkünstlerinnen. 
Und mit Tränen in den Augen: "Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag,
Freitag, Samstag, Sonntag, sind ja kein Tag…"
Scheißspiel, dieses Leben!
Unser Mitgefühl gilt Reverend Dabeler und Almuts Familie.
Unsere Gedanken sind bei Almut Klotz. 
Uns bleibt nur, das Anhören des Albums zu empfehlen. Es lohnt sich! Songs wie
zum Beispiel „Mylord“ gibt es nur sehr wenige in der deutschen Popmusik mit
internationalem Format.

 

An
evening of words and music with Patti Smith, Tony Shanahan & Jackson Smith
Zu ihren Auftritten im
Sommer 2013 schrieb die Presse:
"In der musikalischen Form ihres
Lebens (...) Ein Pop-Ereignis!" (Leipziger Volkszeitung)
"Patti Smith besitzt eine coole,
charismatische Bühnenpräsenz (...) Niemand bewahrt so leidenschaftlich die
Überlieferung der weltweiten Lower-East-Side-Szene, also eine imaginäre und von
ihr ständig erweiterte Familie von Paul (Symbolist) und Tom (Punk) Verlaine,
zwischen Beat und Blank Generation." (Rolling Stone, Live-Review)
"Im langen Beatnik-Bewußtseinsstrom
von 'Land: Horses' beschwört sie Bibel, Ginsberg und Edward Snowden, bevor sie
in 'Gloria' biegt und mit ihrer berühmtesten Sentenz die Sündenschuld an Jesus'
Tod von sich weist." (Berliner Zeitung)
Als wir 2008, anläßlich der "Berlinale", das erste Mal in Deutschland
einen Abend mit „Music and Words“ mit Patti Smith veranstalten durften, zeigte
sich die Künstlerin nach dem Auftritt glücklich über das Format der Show und
verriet, daß sie sehr gerne weitere akustische Auftritte mit Songs und Lyrik
bestreiten würde. Allerdings ließ sich dies aus vielerlei Gründen bisher nur
selten realisieren, nur 2011 gab es drei derartige Auftritte - doch nun, im
Februar 2014, ist es endlich soweit, und Patti Smith wird exklusiv auf eine
kleine Deutschlandtournee gehen mit diesem Programm. Die Fans dürfen sehr
besondere Auftritte in exklusiven und intimen (und eigentlich viel zu
kleinen...) Konzertsälen erwarten. Patti Smith wird einige ihrer Texte
vortragen, vor allem aber Musik machen, und zwar mit ihrem langjährigen
musikalischen Weggefährten Tony Shanahan (der auch der Patti Smith Band
angehört und hier u.a. Konzertflügel spielt) und ihrem Sohn Jackson Smith. Wir
sind wahnsinnig stolz, daß wir dieses Wunschprojekt der charismatischen
Künstlerin 2014 realisieren dürfen!
"Patti Smiths 'Evening of Music
& Words' war auch nichts anderes als - ein Konzert! Aber dann doch ein ganz
besonderes, ganz besonders beglückendes" (Nürnberger Zeitung) einer "Ikone zum Anfassen, die in ganz
eigener Liga spielt und noch immer eine Klasse für sich ist"
(Frankfurter Allgemeine),
Die Tourdaten:
08.2.2014 Offenbach, Capitol /
11.2.2014 Hamburg, Kampnagel /
12.2.2014 Berlin, Apostel-Paulus-Kirche
(ein weiterer Abend im süddeutschen Raum wird am 9.2. stattfinden, darf aber
erst im Herbst veröffentlicht werden – watch out!)

 

Diese Tourneen werden wir in den nächsten Rundbriefen
ausführlich vorstellen oder haben wir bereits vorgestellt:
(neu hinzugekommene Daten fett)Depedro:
10.10. B-Brüssel, Ancienne Belgique
11.10. Geislingen, Rätschenmühle
12.10. Nürnberg, K4
13.10. CH-Zürich, El Lokal
15.10. Berlin, Comet
16.10. Leipzig, Werk 2
17.10. Hamburg, Knust
18.10. Worpswede, Music Hall
19.10. Frankfurt, Das Bett
20.10. Bad Saulgau, Franziskaner
22.10. A-Wien, B 72
23.10. A-Salzburg, jazz:it

Amparo Sánchez
(with band):
26.10. CS-Prag, Pilot
28.
10. A-Salzburg, jazz:it
29.10. CH-Zürich, Kaufleuten
30.10. Reutlingen, Franz.K
31.10. Frankfurt, Brotfabrik
3.11. Düsseldorf, ZAKK Einzeltermine
(neu hinzugekommene Daten fett)
Lambchop:
16.9. NL-Tilburg, Incubate Festival
Pere Ubu:
1.11. I-Torino, Spazio 211 Club / 2.11. I-Verona, Interzona Club / 3.11.
HR-Zagreb, Club Mochvara
Daniel Kahn & The Painted Bird:
7.11. Stuttgart,
Merlin / 9.11. Köln, Museumsnacht
Bratsch:
16.3.2014 A-Wien, Akkordeonfestival

 

News
Selbsterwähnungs-Business
I: „Miseria e Nobiltà – zur sozialen
Situation von Künstlern und Kulturschaffenden in Zeiten von Spotify, iTunes
und anderen gated communities“ lautet der Beitrag von Berthold Seliger auf der
Word-Konferenz der „Berlin Music Week“ diese Woche. Freitag, 6.9.2013, 11.40 im
Postbahnhof, Fritz 1. Wir sehen uns! –
Selbsterwähnungs-Business II: „Der
Boykott-Blues. Wie internationale Stars von Auftritten in Israel abgehalten
werden sollen“ hieß die Titelgeschichte, die Berthold Seliger für die
„Jüdische Allgemeine“ vom 9.8.2013 geschrieben hat. Ab sofort auch auf unserer
Homepage unter „Texte“. –
Selbsterwähnungs-Business III: Johnny Häusler hat Berthold Seliger in seine
Radio-Show „FluxFM Spreeblick“
eingeladen und sich mit ihm über das „Geschäft
mit der Musik“, aber auch über Musik als solche unterhalten.
Erstausstrahlung am Sonntag, 8.9.2013, 10-12 Uhr (Berlin, Bremen, Stuttgart),
Wiederholung am Montag 9.9. von 19 bis 21 Uhr, und danach auch online als
Podcast (dann allerdings ohne Musik). Achtung, Gewinnspiel: Berthold Seliger hat fünf
Musikstücke zu der Sendung mitgebracht – raten Sie, welche! Wer uns bis zum Donnerstag,
5.9.2013, 19.00 Uhr schreibt und fünf Tracks nennt, die BS mitgebracht haben
könnte, kann gewinnen: JedeR mit einem korrekten Vorschlag gewinnt eine
Freikarte für ein Depedro-Konzert im Oktober 2013! Wer mehr als einen Track
richtig geraten hat, bekommt sogar zusätzlich noch unsere „Absolutely Live
2013“-CD. Geschenkt! An: info@bseliger.de Alles ohne
Gewähr, wie immer, eh klar... –In
VorbereitungMamar Kassey (Niger): Dezember
2013 Daniel Kahn & The Painted Bird: Zusatztour Dezember 2013 Bratsch, „Brut de Bratsch“ – 40 Jahre Jubiläums-Tour: März 2014Unsere Spotify-PlaylistUnsere Spotify-Playlist im Monat
September bringt den 1.Satz der Hammerklaviersonate (gespielt von Igor Levit),
alten Gospel aus Arizona, Shuggie Otis, Tom Waits, Donna Summer, Turner Cody,
Jay-Z, Gloria Jones, Bessie Smith, einen Kriegsgesang der Komantschen, Marika
Papagika, Painkiller, Youth Lagoon, die Inntaler Sänger, Prince Fatty, Serge
Gainsbourg, Cowboy Jack Clement (R.I.P.!), Adriano Celentano, Fairport
Convention, Almut Klotz & Reverend Dabeler, Kacey Musgraves, Joey Bada$$
und viele andere. Friedrich Gulda spielt Bach, Hanns Eisler erzählt von Brecht
und Chaplin, und Nina Simone singt „Revolution“.
Sie finden unsere September-Spotify-Playlist hier: KBS 2013 09. Viel
Vergnügen!

19.08.2013

Almut Klotz

  

Es gibt Nachrichten, die will man nicht schreiben müssen.Almut Klotz ist tot. In der Nacht vom 15. auf den 16. August ist Almut Klotz nach längerer, schwerer Krankheit gestorben.Letzte Woche hatten wir noch über die Gestaltung des Posters geredet, und an genau dem Tag, am letzten Donnerstag, hatten wir noch mit Reverend Dabeler über die September-Termine der Tournee gesprochen. Wir waren stolz darauf, das jüngste Projekt von Almut Klotz & Reverend Dabeler begleiten zu dürfen. Da war so viel Hoffnung drin. Dieses Paar "Almut Klotz und Reverend Dabeler". Diese Liebe, die vor Hoffnung verrückt war. Die Hochzeit vor wenigen Wochen. Der Wunsch, auf der Bühne zu stehen, die die Welt bedeuten kann.Diese Woche erscheint das Album "Laß die Lady rein". Im ganzen Herbst hatten wir Konzerte geplant, im September, Oktober und November, immer nur zwei oder drei am Stück, mit längeren Pausen zwischendrin, mit kurzen Distanzen. Jetzt bleibt nur noch dieses Album. Und die Erinnerung an eine der tollsten deutschen Popkünstlerinnen. Und mit Tränen in den Augen: "Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, sind ja kein Tag…" Scheißspiel, dieses Leben!Unser Mitgefühl gilt Reverend Dabeler. Unsere Gedanken sind bei Almut Klotz.https://soundcloud.com/staatsakt/almut-klotz-wann-kommst-du 

15.08.2013

News 08/2013

Unsere Jubiläumswochen zum 25jährigen neigen sich dem Ende zu – und wir
können uns eigentlich nur in Dankbarkeit verneigen: Ein fettes danke! also an die tollen Künstler, die
zum Gelingen unseres wunderbaren Berliner Jubiläumsfestivals ebenso beigetragen
haben wie zu den großartigen Tourneen der letzten Wochen und Monate. Und ein
fettes danke! an die nicht weniger
tollen „Medienpartner“, die unsere Aktivitäten wohlwollend und kritisch
begleitet haben, jetzt und in der Vergangenheit. Vor allem aber ein fettes danke! an das Publikum, an all die Fans
gehobener Popkultur, die unsere Arbeit überhaupt erst ermöglichen – wir wissen
das über die Maßen zu schätzen! Bleiben Sie uns und vor allem unseren Künstlern
bitte gewogen, in den letzten Wochen unserer Jubiläumsfestspiele ebenso wie
danach. Denn im August gibt es noch einen Nachschlag der tollen Tage – mit
einer fantastischen Band aus Mali, die wir erstmals in Europa präsentieren,
oder mit einer Zusatztour der Band der Stunde, Calexico. Und gerade Ben Zabo
und Calexico und Depedro sind Bands, die die ideale Musik zum Sommer spielen.

„Glühender
Sommer und eine verdurstende Stadt. Versengte Rasen, stauberstickte Bäume.“

So schrieb Gottfried Benn über einen Sommer in Berlin.

Dieser „glühende Sommer“ 2013 schreit förmlich nach diesen Bands:

 Ben
Zabo

„Seine Musik
gleicht einer Reihe von Feuerwerkskörpern, die von der Tanzfläche einer
Mitternachtsparty aufsteigen", sagt kein Geringerer als Walkabouts-Mastermind Chris Eckman über den
Sänger und Gitarristen Ben Zabo aus Mali, den wir stolz auf seiner ersten
Europatournee präsentieren. Und, in aller Bescheidenheit: was für eine
Europatournee! Gleich drei der bedeutendsten Festivals haben Ben Zabo und seine
Band gebucht, von Oya bis Lowlands. Und zwei Debütauftritte hierzulande, und
bei einer dieser beiden Shows hat sich gar der legendäre Mark Ernestus für
einen DJ-Set angesagt.

Die
langen Stücke auf dem von Eckman produzierten Debütalbum sind "wunderbar ausgelassene Feiern
westafrikanischer Grooves, gepaart mit den eruptiven Leadgitarren-Licks aus den
Händen des grandios aufspielenden Saboua Dieudonne Koita" (Good
Times). Einerseits steht der Sound in der Nachfolge des durch Malis großen
Saitenzauberer Ali Farka Touré bekannt gewordenen "Sahara Blues",
andrerseits hört man die etwas verschüttete Afro-Funk-Tradition des Landes. Ben
Zabo widmet sich der Musikkultur des Bwa-Landes im südöstlichen Grenzgebiet zu
Burkina Faso - beiderseits der Grenze lebt eine ethnische Minderheit von rund
300.000 Menschen. Diese Musik ist "sehr
dynamisch, extrem tanzbar und läßt in ihren Stilmix Afrobeat, Rock und Reggae
einfließen. Mit packenden Soli dominieren im Wechsel E-Gitarren und Saxofon,
ergänzt durch repetitives Balafonspiel" (Folker).

Jonathan
Fischer widmete sich dem Künstler aus Mali in einem großen Artikel in der
"Süddeutschen" und bettet Ben Zabo in die Kultur Malis ein, in die
ethnische und religiöse Vielfalt und eine jahrhundertealte kulturelle Toleranz
- wir wissen, daß das malische Modell der Koexistenz, der Reichtum einer
ungeheuren Musikkultur angesichts der Bedrohung durch totalitäre Islamisten im
Norden des Landes auf dem Spiel steht. 

"Ben Zabos
Musik hört man den musikalischen Austausch an: Er hat die uralten Rhythmen und
Balafon-Melodien seines Stammes, der Bo, mit elektrischen Gitarren aufgerüstet.
(...) Ben Zabos Musik hat auch Paten wie James Brown und Fela Kuti viel
verdankt: Das hölzerne Geklöppel des Balafons, die bluesigen E-Gitarren und der
lose, kreiselnde Groove strahlen eine sehr malische Lässigkeit aus. Der junge
Popstar muß am Ende mindestens dreimal seinen Hit Wari Vo spielen." (Jonathan
Fischer, Süddeutsche Zeitung)

Ben
Zabo ist einer der Weltmusik-Stars der Stunde. Europaweit wird sein Debütalbum
gefeiert:

"New Malian Star (...) a young singer/guitarist heavily influenced
by the throbbing polyrhythms of Afrobeat (...) The energy remains
uncompromisingly high-octane." (UNCUT)

"A triumph!" (MOJO, 4
Sterne)

"Ben Zabos fabulous band follows in the footsteps of past Malian
Afrobeat greats like Super Djata, Super Biton and L'Orchestre Kanaga." (fRoots)

Den
tollen Mark Ernestus-Remix „Dana Dubwise“ eines Ben Zabo-Tracks kann man hier
sehen: 

Calexico

Fast 20.000
Tickets haben Calexico im Juli allein auf ihren Headlinershows in D und A
verkauft, weitere knapp 80.000 Fans haben bei den großen Festivals Gelegenheit
gehabt, sich von den besten Calexico aller Zeiten begeistern zu lassen – von
Glastonbury und Latitude bis Roskilde, vom North Sea Jazz-Festival bis zu den
wichtigsten Festivals in Belgien oder Norwegen.

Nun ein
letzter Nachschlag, der zweite Teil der großen Sommer-Tournee unserer
Publikumslieblinge – und vorerst die letzte Gelegenheit, Calexico auf Europas
Bühnen erleben zu können.News

Soeben erschienen: „Partygoing“ der Future
Bible Heroes, einer Band von Claudia Gonson und Stephin Merritt von den Magnetic Fields. Empfehlenswert! Ebenso
wie die, früher hätte man gesagt, „Kritische Gesamtausgabe“ aller Aufnahmen der
Future Bible Heroes: 3 Alben und 14 Non-Album-Tracks auf 4 CDs unter dem
schönen Titel „Memories of Love, Eternal Youth and Partygoing“ (obacht, falls
Sie sich beides zulegen wollen: auf der 4 CD-Ausgabe ist auch das komplette
neue Album „Partygoing“ enthalten!). –

Einer der faszinierendsten Acts aus Afrika, mit denen wir je
zusammengearbeitet haben, ist Mamar
Kassey aus dem Niger (und anläßlich seines spektakulären Auftritts beim WDR-Weltmusikfestival auf der Kölner
Domplatte 2000, damals noch auf 3sat zu sehen, fragt man sich, warum der WDR,
wenn er seine besten Sendungen schon beerdigt hat, nicht wenigstens die
Highlights aus der Vergangenheit ins Netz stellt – aus Verlegenheit? weil man
dann bemerken würde, was mal möglich war und was jetzt, in Zeiten des
kulturellen Einerleis im Staatsfernsehen, so schmerzlich fehlt?!?). Gerade ist
Mamar Kasseys neues Album erschienen: Taboussizé.
Wir freuen uns auf Konzertdaten im Dezember 2013! –

Selbsterwähnungsbusiness I: Anläßlich des 25jährigen Jubiläums seiner Konzertagentur sprachen Birgit Walter
und Jens Balzer von der „Berliner Zeitung“ ausführlich mit Berthold Seliger:
„Man muß nicht auf Justin Bieber
reinfallen!“ Auch online: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/tournee-veranstalter-berthold-seli...  –

Selbsterwähnungsbusiness II: Aus dem gleichen Anlaß sprach Ivana Dragila
vom „Musikmarkt“ ausführlich mit Berthold Seliger, der sich bemüht hat, hier
etwas anderes zu sagen als dort:

http://www.musikmarkt.de/Aktuell/Interviews/Berthold-Seliger-Ich-entsche... –Unsere Spotify-Playlist

„Heißer Sand und ein verlorenes Land, und ein Leben in
Gefahr“...

Unsere sehr sommerliche Spotify-Playlist bringt die
italienische Diva Mina ebenso wie Cornell Campbell, Billie Holiday, Kanye West,
Nick Drake, Sam Lee und die Pet Shop Boys. Wir hören wunderbare Retro-Sounds,
u.a. vom Ukrainska Selska Orchestra, den Happy Sayseeds oder der großen Marika
Papagika, deren „Hrissaido“ sicher einer der besten Songs aller Zeiten ist. Sie
hören Captain Beefheart, Jimmy Dell, Cecilia Bartoli, Gabby Pahinui, Dan
Auerbach und Townes Van Zandt, Musik von Charles Ives oder Beethoven (eine
Version des irischen Traditionals „Lament for Owen Roe O’Neill“ für
Klaviertrio), und anläßlich des Budapester Sziget-Festivals (mit Calexico!) ein
bißchen ungarische Musik – von Kurtag, Ligeti („Hungarian Rock for
Harpsichord“) oder Mihaly Szeleky. Waipod Phetsuphan singt „Ding Dong“, Hanns
Eisler singt „Anmut sparet nicht noch Mühe“, Serge Gainsbourg „L’Anamour“, und
der tolle Rapper Watsky fordert „Kill a Hipster“...

Sie finden unsere August-Spotify-Playlist hier: KBS
2013 08  Viel Vergnügen!

28.07.2013

News 07/2013

Der Juli in unserer Agentur steht sehr schön dafür, wie wir unsere
Arbeit auch im Jahr des 25.Geburtstages dieser Agentur verstehen: Nämlich als
eine Art Kulturauftrag. Wir kreieren und ermöglichen Projekte jenseits deren
kommerzieller Verwertbarkeit (um die wir uns gleichwohl nach Kräften bemühen,
versteht sich). Es geht nicht um Profit, sondern um Qualität. Es geht nicht
darum, was „am Markt funktioniert“, sondern darum, was gut ist. Natürlich
verdienen wir mit Künstlern wie Calexico oder Patti Smith ein paar Euro.
Genauso wichtig sind uns aber Bands wie Pere Ubu oder Big Harp oder Ben Zabo,
bei denen wir eher plusminusnull rausgehen oder gar draufzahlen, die wir aber
unermüdlich auf Europatour bringen, weil wir von deren Qualität genauso
überzeugt sind wie von der von Calexico – die übrigens ihre ersten europäischen
Shows als Supportact für Lambchop und Vic Chesnutt bestritten, und ihre erste
Headlinershow seinerzeit in einem kleinen Club in Marburg spielten. Those were
the days.

Daher: geben Sie auch auf die „kleineren“ Bands acht! Auf Bands wie Big
Harp oder unsere Neuentdeckung Ben Zabo aus Mali, den wir im August erstmals
auf Europatour bringen. Und verpassen Sie die großartigen Pere Ubu nicht!

Musik, die jenseits des Mainstreams die Vielfalt und Qualität von Kultur
sichert.

Viele öffentlichen Stellen, ob Kulturämter oder das Staatsfernsehen,
nehmen ihren kulturellen Auftrag längst nicht mehr oder nur noch unzulänglich
wahr. Der Quotenterror herrscht allüberall. Für uns ist der kulturelle Auftrag
nach wie vor Verpflichtung, trotz alledem und alledem. Wir würden uns freuen,
Sie auf dem einen oder anderen unserer Konzerte im Sommer 2013 begrüßen zu
dürfen!

 

Calexico

Soeben ist anläßlich der
Sommer-Tourneen die brandneue EP von Calexico erschienen, die Sie hier schon
als kostenlosen Stream hören können:

Calexico - Maybe On Monday EP by City Slang

Calexico sind im Juli und August auf zweiteiliger,
großer Europatour, fast alle wichtigen Festivals, von Glastonbury bis Roskilde, von Sziget oder Malmöfestivalen bis Coleur Café und
Cactus und Latitude. Dazu etliche Headliner-Shows von Berlin bis München, von
Bremen bis Stuttgart, von Dresden und Hamburg bis Bonn und Paris und Wien und
und und... Calexico spielen sicher auch in Ihrer Nähe!
Nachdem Calexico letzten Herbst mit ihrem neuen
Album „Algiers“ Toppositionen der Album-Charts in ganz Europa erobert hatten,
wählten die Leser des "Rolling Stone" die besten Calexico aller
Zeiten auf Platz 4 der "Live-Acts des Jahres" (vor u.a. Coldplay, Bob
Dylan, Muse, Jack White und den Beach Boys). Und ebenfalls auf Platz 4 der
"Bands des Jahres" (vor u.a. The XX, Muse, den Toten Hosen, Coldplay,
Radiohead, Led Zeppelin, Pearl Jam oder den Pet Shop Boys – sogar vor, mon
dieu, vor Neil Young & Crazy Horse...).
Calexico - die perfekte Band für den Sommer. 

Patti
Smith & her band

"Sie strahlte ein unglaubliches
Charisma aus. (...) Patti Smith überzeugte wie lange nicht mehr", schrieb die Neue Zürcher Zeitung über
Patti Smith und ihre formidable Band. Und wir sind glücklich, daß Patti Smith
uns auch diesen Sommer den Zuschlag für einige Konzerte hierzulande gegeben hat
– und wie schon 2012 kommt Patti Smith mit ihrer formidablen Band.

"Forever the
queen of cool!" (Michael Stipe, R.E.M.)

Obacht, Leipzig und
Hamburg in Kürze ausverkauft!

 Big Harp

Eines der zauberhaftesten neuen "Americana"-Projekte. Big
Harp, deren Alben bei Saddle Creek erscheinen, haben auf ihrer ersten
Europatournee 2012 Publikum und Veranstalter betört (u.a. Reeperbahnfestival,
Take Root Groningen). Jetzt ist das zweite Album erschienen, mit "intimen Balladen, open-hearted Love
Songs, klassischem Country, aber mit Indie-Punk-Roots" (Rolling
Stone), aber durchaus auch rockiger als das Vorgänger-Album - so, wie wir Big
Harp auch letzten September bereits auf Tournee erleben durften. Sensationell
gute Live-Band eben.

Starring: Stefanie
Drootin-Senseney (bass, vocals), Mitglied von "The Good Life",
Touring- und Recording-Member etlicher Saddle Creek- und sonstiger Bands (von
Bright Eyes über She & Him bis zu Azure Rey) sowie Gründerin von "Omaha
Girls Rock!", einem Rock'n'Roll Camp in Omaha zur Förderung von Frauen in
der Musik. Ihr Ehemann Chris Senseney (Art in Manila). Und ein Drummer.

Die Presse meint:
zwischen Townes Van Zandt und Nick Cave, zwischen Willie Nelson und Captain
Beefheart.

"Formidables neues Album." (Stern)

"Ein Trumpf von Big Harp: die sehr
unterschiedlichen Stimmen von Chris Senseney (ein leicht brüchiger, nöliger,
sehr beeindruckender Bariton) und Stefanie Drootin (hauchige Background-Vocals,
die an Girlgroups der 60er erinnern." (Focus)

Und das tolle Video
hier: Big Harp - You Can't Save Em All from Saddle Creek on Vimeo.

NIcht verpassen!
Eine unserer aktuellen Lieblingsbands mit großer Zukunft. 

25 Jahre Konzertagentur
Berthold Seliger Jubiläumsfestival:

Patti Smith and her band - Calexico - Bratsch - Depedro

Zu ihrem 25. Geburtstag bereichert die
Konzertagentur Berthold Seliger, „einer
der wichtigsten deutschen Konzertveranstalter“ (TIP Berlin – danke!) in
Zusammenarbeit mit dem örtlichen Veranstalter Trinity Music GmbH das Berliner
Konzertgeschehen mit einem eigenen Festival – vier Bands spiegeln die
musikalische Bandbreite der Agentur wider:

Patti Smith and her band,
Calexico, Bratsch und Depedro.

Patti Smith und ihre Band sowie Calexico werden
volle Sets spielen (und Bratsch 45, Depedro 30 Minuten). „Ein beeindruckendes Line-Up“ (TIP), sozusagen ein
Geburtstagsfeuerwerk anspruchsvoller und spannender Musik.

Und die Besucher des Festivals erhalten am
Konzerttag ein Geschenk von uns: Die soeben erschienene CD „Absolutely Live“ (#
6) mit Live-Aufnahmen von Künstlern der Agentur (u.a. Calexico, Lambchop,
Bratsch, Pere Ubu, The Residents, The Walkabouts u.a.m.) – Sie merken, wir
drehen einfach den Geburtstags-Spieß um, wir machen Ihnen ein
Geschenk!

Ort: Citadel Music Festival, Berlin, Zitadelle

Datum: Dienstag, 2.Juli 2013 - Einlaß: 17.00
Uhr - Beginn: 18.00 Uhr

(Ende, weil es der Berliner Senat so will:
22.30 Uhr!)

 Absolutely Live 2013

Anläßlich des 25jährigen Jubiläums haben wir nocheinmal eine
"Absolutely Live"-CD mit LIve-Tracks von Künstlern der Agentur
zusammengestellt, die wir an alle Gäste unseres Jubiläumsfestivals am 2.Juli
2013 in Berlin beim Citadel Music Festival verschenken. Die CD wird nicht im Handel erhältlich sein, einige
wenige Exemplare können exklusiv beim Glitterhouse-Mailorder oder auf unserer
Website bestellt werden.

Meines Wissens ist das etwas, was noch nie ein Tourveranstalter
unternommen hat - ein kuratiertes Album mit zum großen Teil unveröffentlichten
Tracks renommierter Künstler und Bands an die Besucher eines Konzerts zu
verschenken. Es ist ein doppeltes Statement: Wir sagen danke ans Publikum, das
unseren Künstlern 25 Jahre die Treue gehalten hat - wir zeigen aber auch, daß
keine CD jemals das einmalige und großartige Erlebnis, ein gutes Konzert live
mitzuerleben, ersetzen kann.

Die CD enthält Live-Tracks
von Big Harp, Bratsch, Calexico (w. Blind Pilot), Depedro, Daniel Kahn &
The Painted Bird, Lambchop, Eleni Mandell, Pere Ubu, The Residents, The
Walkabouts und Ben Zabo. Die meisten der Live-Tracks sind bisher
unveröffentlicht; das Stück, das Calexico (mit Blind Pilot) für diese
Agentur-Compilation zur Verfügung gestellt haben, ist eine
Komplett-Erstveröffentlichung (so wie der wahrscheinlich größte Hit von
Calexico, "Crystal Frontier", seinerzeit auch das erste Mal überhaupt
auf einer "Absolutely Live"-CD der Agentur und nicht auf einem Studioalbum
veröffentlicht worden war...).

"Absolutely Live 2013" ist das letzte Album einer ursprünglich
auf fünf Ausgaben begrenzten und jetzt auf sechs Alben erweiterten Reihe mit
Live-Aufnahmen von Künstlern der Agentur (die ersten CDs erschienen 1994, 1995,
1996, 2000 und 2003 und sind vergriffen).

Diese CD hat ein besonderes Thema haben: Nämlich die Zugabe als solche
(weil diese CD ja gewissermaßen auch eine Zugabe zu den bisherigen fünf Alben
der Reihe darstellt). Wir haben also einige unserer stilbildenden Bands
gebeten, uns Zugabestücke zur Verfügung zu stellen, die diesen besonderen
Moment widerspiegeln. Die Zugabe ist ja eine doppelte Erlösung: Das Publikum
zeigt den Künstlern, wie zufrieden es mit dem Konzert war – und die Künstler
zeigen dem Publikum ihre Wertschätzung und bedanken sich mit einigen
Extrastücken. Dies ist der Moment des tiefsten Einverständnisses zwischen
Musikern und ihren Fans, vielleicht der intensivste Moment eines Konzerts.

http://www.bseliger.de/absolutely-live-2013

 News

Wir hatten es vor ein paar Monaten mit einem Gewinnspiel großmundig
angekündigt: Calexico haben zu ihrer
Sommer-Tour eine EP zusammengestellt, in deren Mittelpunkt eine tolle neue
Version ihres "heimlichen Hits" Maybe
On Monday sowie einige Coverversionen stehen. Und wir hatten nach den
Coverversionen gefragt und etliche Antworten bekommen und ein Geschenk an die
seinerzeit richtige Antwort "Kraftwerk" ausgelobt - dieses Cover fehlt
nun allerdings auf der endgültigen EP-Version, im Gegensatz zu Coverversionen
von The Call, Elvis Costello und The
Replacements. So oder so eine tolle Geschichte. Als Tour only-EP nur bei
den Konzerten der Band zu erwerben. Oder digital bei City Slang und in allen
bekannten Diensten. Und kostenlos streambar bei Soundcloud, siehe den Link oben
unter Calexico. -

Das neue Album von Almut Klotz & Reverend Dabeler erscheint am 23.August, die
ersten Tourdaten ab September haben wir gerade veröffentlicht (siehe oben),
aber die erste Single kann man jetzt schon streamen und sogar kostenlos
downloaden, nämlich hier: https://soundcloud.com/staatsakt/almut-klotz-reverend-dabeler

Wir freuen uns sehr auf die Konzerte mit diesen großartigen Musikern!

 Unsere Spotify-Playlist

Wenn Sie denken, James Skelly, Johnny Cash, Ennio Morricone,
das Quator Ébène, Janelle Monáe, Rudimental, Kiss, The Roots, Calexico, Prurient,
Masta Ace, Rocko, Neil Young, Patti Smith, Frank Sinatra, Hank und Lucinda
Williams, The Upsetters, The Godz, verschiedene Tangos und Schumann passen
nicht in eine Playlist, dann haben Sie unsere sommerliche Juli-Playlist auf
Spotify noch nicht gehört, wie immer mit Preziosen unserer Künstler auf Tour
und Musik, die wir sonst grade noch hören und/oder empfehlen. Von „I Need A Lot Of Loving“ (Dan Penn) bis
„Love Is A Laserquest“ (Caitlin Rose). Und: „All I wanna do is lay in the sun“!

Sie finden unsere Juli-Spotify-Playlist hier: KBS 2013 07  Viel Vergnügen!

31.05.2013

News 06/2013

Im Juni 1988 wurde die Konzertagentur Berthold Seliger in Fulda als
Firma angemeldet – wir feiern diesen Monat also unser 25jähriges
Firmenjubiläum, und zwar mit einem ausgesuchten Festprogramm einiger der
bedeutendsten und tollsten und wunderbarsten unserer KünstlerInnen und Bands
von Juni bis August – seien Sie dabei, feiern Sie mit uns! Wir freuen uns auf
Sie.

Camper Van Beethoven

Neu in unserer Agentur (die letzte Tour vor acht Jahren hat
mein ehemaliger Mitarbeiter und verstorbener Kollege Jens Pape gebucht,
R.I.P.!): Die legendäre Band aus Kalifornien um die Gitarristen David Lowery
(Cracker) und Greg Lisher sowie den Multiinstrumentalisten Jonathan Segel. "In der zweiten Hälfte der Achtziger
gab es nur wenige bessere amerikanische Indie-Bands." (Tip Berlin)

"Als sich Camper
Van Beethoven 1989 trennten, hatten sie die seltsamste, die melancholischste
und anrührendste Folk-Country-Psychedelia-Hillbilly-Studenten-Platte aller
Zeiten aufgenommen: 'Key Lime Pie'." (Rolling Stone)

"Ein irrwitziger
Mix aus Westcoast- und Indie-Rock, Ska, Blues und Americana."
(Musikexpress)

Polka, Country, Prog-Rock, Mexikanisches oder ein Hauch
Hollywood-Schmalz sowie exzentrischer Pop - Camper Van Beethoven sind eine "Kult-Combo, die zu den Pionieren der
Indie-Bewegung zählen" (MM).

Das neue Meisterwerk "La Costa perdida" orientiert
sich ein wenig am Beach-Boys-Sound der frühen siebziger Jahre - "Californian Gothic", schreibt
Arne Willander im Rolling Stone. Fünfköpfige Band, endlich wieder auf Tour. Van der Graaf Generator

Die legendären Van der Graaf
Generator werden im Juni fünf Deutschlandkonzerte spielen. Für diese Tournee haben Van der Graaf
Generator ein ganz besonderes Programm angekündigt: Das Set wird auch
"Flight" beinhalten, ihr Cover des 20minütigen Peter Hammill-Stücks,
das VDGG letztes Jahr erstmals in den USA und Japan aufgeführt haben, sowie
eine neue Version von "A Plague of Lighthouse Keepers" von Pawn
Hearts. Zwei Highlights, auf die die VDGG-Fans lange haben warten müssen...

Lassen wir die Band
selbst zu Wort kommen:

"Van der Graaf
Generator will be performing a couple of long-form pieces at the core of their

sets in their
upcoming June dates. "Flight", originally a PH solo/K group piece,
has already been aired in

North America and
Japan last year. It's partly as a result of the reworking of this in the trio
format that we've been tempted to go for something even more ambitious...or dangerous.

Our intention is to
play "A Plague of LIghthouse-Keepers", from our 1972 album "Pawn
Hearts" each night. We will *not* be attempting to recreate the album
version but hope to come up with a new,

in-the-present
approach to this important piece from our past, which has only been played live
a handful of times before now. It's a scary prospect, but very exciting!"

"'A Grounding
By Numbers' ist das beste Album von VdGG seit 'Still life" von 1976. (...)
Große Artrock-Kunst von musikalischer und textlicher Urgewalt (...)  Van der Graaf Generator sind wie Mars Volta
mit anderen Mitteln",
schrieb Albert Koch im "Musikexpress" zum jüngsten Album der Band.  Pere
Ubu: The Lady From Shanghai

Also, ehrlich: Ich
würde mich mit Jens Balzer auf den Tisch der sagen wir Killers und Jets und
Veils stellen und sagen: Das hier ist die beste Rock'n'Roll-Band, die sich auf
"Punkrock" bezieht, die man überhaupt hören kann - "wenn
man einen Abend lang diesem gewaltigen, zärtlich brüllenden Rock-n’-Roll-Tier
und dieser kraftvollen und klugen Musik zugehört hat, will man nie wieder
irgend etwas hören  von dem, was sich
heute ansonsten so auf das Erbe des Punkrock der Siebzigerjahre beruft, von
diesen ganzen sonnenbrillen-tragenden Stumpfbirnen, die von der Musikindustrie
in unermüdlichem Reigen auf die Konzertbühnen gestellt und wieder
hinuntergeschubst werden, von all diesen Killers und Jets und Veils; man will überhaupt nie wieder irgend etwas
hören, das nicht so kraftvoll und zärtlich und klug ist, so traditionsbewußt
und dennoch so unnostalgisch wie die Musik von Pere Ubu.“ (Jens Balzer
in einer Konzertkritik der "Berliner Zeitung")

Nachdem Pere Ubu im
Frühjahr 2011 in sensationellen Shows ihr Meilenstein-Album "The Modern
Dance" aus den 70er Jahren endlich auch live aufgeführt haben, dieses
Album, das sich in allen relevanten Listen der "50 oder 100 besten (oder
einflußreichsten) Alben aller Zeiten" befindet, haben David Thomas und
seine Mitstreiter von Pere Ubu diesmal ein neues Album am Start:Lassen wir David
Thomas selbst erzählen, worum es in diesem anspielungsreichen Werk geht:

"Smash
the Hegemony of Dance. Stand still.
The new Pere Ubu album, 'Lady From Shanghai,' is
scheduled for release in January 2013, the thirty-fifth anniversary of
the group's debut ('The Modern Dance').
"The dancer is the puppet of the dance," says singer David Thomas.
"It's long past time somebody puts an end to this abomination. 'Lady
From Shanghai' has fixed the problem.
"What is the problem? Dance encourages the body to move without
permission."

'Lady
From Shanghai' is an album of dance music... fixed."

Zerstört die Hegemonie des Tanzes! Steht still! Der Tänzer ist die
Marionette des Tanzes.

Sagt David Thomas. Aber: "Tatsache
ist, daß sich nicht wenige der Lieder auf Lady From Shanghai tatsächlich zum
Tanzen eignen. Weil sie geraden und repetitiven Rhythmen unterworfen sind.
Dazwischen wuchern lieb gewonnene Ubu-esquen, windschiefe Melodien, Thomas'
Gesangsakrobatik, Blues-Dekonstruktionen, Strukturen von Post-Punk und
freiformale Elemente. Wieder einmal ein hervorragendes Album." (Albert Koch, Musikexpress, 5 1/2 Sterne!)  "It's dance music, but
not as we know it, and more importantly, not performed as if dancing is a
particularly admirable pastime." (Andy Gill,
Independent, London))

"Abenteuerlich,
muskulös, harmonisch gegen den Strich gebürstet und avantgardistisch." (Rolling Stone, 3
1/2 Sterne)

„Tatsächlich steckt in der Musik von Pere Ubu eine große Vielfalt, ein
Universum jenseits von bloßem Punkrock: die versammelten Zeichen einer immer
noch jungen Generation, das, was heute Americana genannt wird – die
Glückseligkeiten und die Melancholie, landschaftliche Weite und geistige Enge,
Normalität und der ihr eingeschriebene Wahnsinn." (Harry Lachner, Süddeutsche Zeitung) Lambchop

Wer hätte das gedacht, daß Lambchop mit ihrem gefeierten Album „Mr. M“
noch ein weiteres Mal auf eine Zusatztour gehen – und seien wir ehrlich, dies
ist auch nur der Einladung zu einer gemeinsamen Show mit Tim Burgess im
legendären Londoner Barbican und zwei großen französischen Festival-Angeboten
zu verdanken. Umso mehr freuen wir uns darüber, Lambchop mit einigen
ausgewählten Zusatzdaten auch 2013 einmal in Europa präsentieren zu dürfen; die
Band wird, anders als zuletzt, nicht nur eine Auswahl aus Stücken des aktuellen
Albums, sondern auch einen Querschnitt aus dem umfangreichen Werk präsentieren. Die Daten  Lucinda Williams feat. Doug
Pettibone

„Für ihre poetische Direktheit
wird Lucinda Williams seit je zu Recht gerühmt", schrieb die „FAZ“ in
einem Geburtstagsgruß zum, unglaublich. Sechzigsten der Künstlerin in diesem
Jahr. Und sie hat inzwischen längst
"ihren eigenen Country-Rock-Acker bestellt und mit den Pfosten des Blues
umzäunt" (FAZ). Die "Glut
der Flackerstimme" (Die Zeit) ist unverwechselbar: „Sie überrascht mit üppig strahlenden
Momenten, die lange nachglühen, wenn das Licht abgedreht wurde".
Leider, Lucinda Williams war "selten
in Deutschland, aber immer ein Erlebnis" (Berliner Zeitung), zuletzt
spielte sie 2009 drei Konzerte hierzulande. Sie ist "die singende Seele der Südstaaten (...) außerordentlich!"
(Tagesspiegel), mehrfache Grammy-Gewinnerin, in den USA Hitparadenstürmerin und
hat auch in Europa eine treue, große Fangemeinde. Im letzten Jahr erschien ihr
famoses Album "Blessed" (Universal), „eine magische, erschreckende, berückende Momentaufnahme der großen
Songschreiberin, ein Triumph über die Banalität amouröser Zerwürfnisse (...)
die glühende Fluppe in der Hitze der Nacht (...) unangefochtene
Meisterschaft" (Rolling Stone, 4 1/2 Sterne!).

Jüngst spielte Lucinda Williams zwei ausverkaufte Abende in
der Londoner Royal Festival Hall beim London Jazz Festival, und Publikum und Kritik
lagen ihr zu Füßen: "Lucinda
Williams and her band played nearly four
hours of the best live music you'll hear anywhere in the world"
(Daily Mirror).  “A soulful lyricist to rival Dylan
(...) she has earned every moment of her success" (Daily Telegraph, 5 Sterne).

Endlich können wir Lucinda Williams wieder in Deutschland präsentieren,
wenn auch nur für zwei Konzerte: Zusammen mit ihrem langjährigen Partner an der
Gitarre, Doug Pettibone, und einem Bassisten wird Lucinda Williams ganz
besondere, akustische Shows spielen:

4.6. Berlin, Apostel-Paulus-Kirche (ausverkauft!) /
5.6 Hamburg, Fabrik

Achtung: Zur Einführung in die vielschichtige Welt der Lucinda
Williams haben wir eine eigene Spotify-Playlist mit 27 Tracks aus der mehr als
drei Jahrzehnte umfassenden Karriere der Musikerin zusammengestellt – wichtige
Tracks ebenso wie seltene Coverversionen, Songs von gefeierten Soundtracks wie
„True Blood“ ebenso wie Arbeiten mit John Prine, Amos Lee oder Chip Taylor
sowie Live-Versionen ihrer Hits. Diese Playlist finden Sie hier: Lucinda Williams 

News

Dieser Tage ist das neue Album von Depedro,
„La Increíble Historia de un Hombre Bueno“, erschienen (bei Warner Records!).
Depedro werden in kleiner Besetzung (Duo bzw. Trio) bei etlichen Calexico-Konzerten diesen Sommer
mitspielen; eine Headliner-Club-Tour ist für Oktober 2013 geplant. –

Mit gefeierten
Konzerten im Burgtheater Wien, im Barbican London, auf Kampnagel Hamburg und im
ausverkauften Babylon Berlin ging die Jubiläumstour der Residents zuende. 40 Jahre haben die Residents nun auf dem Buckel.
Wir gratulieren und freuen uns über den großen Erfolg, den diese legendäre Band
in Europa feiern durfte. –

Großen Eindruck
machten Mudhoney auf ihren
bisherigen fünf deutschen Konzerten – im 25jährigen Jubiläum ihres Bestehens
zeigten die Grunge-Legenden auf ihrer ersten längeren Deutschlandtour, was eine
Harke ist, und wurden vom zahlreich erschienenen Publikum frenetisch gefeiert.
Nur noch ein Konzert, am 3.6. in Frankfurt – die vorerst letzte Gelegenheit,
diese tolle Live-Band auf unseren Bühnen zu sehen! –

 Unsere Spotify-Playlist

Zum 25jährigen Jubiläum haben wir uns eine besonders große
Spotify-Playlist genehmigt.

Sie finden neben Tracks unserer Juni-Tournee-Bands (von
Bratsch über Camper Van Beethoven bis Pere Ubu und Lambchop) wieder ausgesuchte
Tanzmusik (von Fred Astaire bis Daft Punk, von unserem aktuellen
Lieblingsrapper Chance über Prince Fatty und Snoop Lion  bis Hans Nieswandt), hervorragende
Singer/Songwriter-Kunst, Rock und Pop (von Primal Scream über Simon Joyner und
Tina & Vic Chestnut bis zu Lizzy Mercier Descloux und Laura Marling und den
Doors), ausgesuchte Klassik (Hitlers Lieblingssänger stürmt durch Schuberts
„Willkommen und Abschied“, der Antifaschist Arturo Toscanini stürmt durch den
Walkürenritt – happy birthday, Richard Wagner! – und Mauricio Kagel und
Frederic Rzewski) und eher  politische
Lieder von Valerie June bis Van Dyke Parks. Und wir haben Gerhard Polt und die
Biermösl Blosn, Lou Reed, The Walkabouts, The Handsome Family, Frank Sinatra,
Dusty Springfield, Bill Laswell, Scritti Politti, Britney Spears und viele
andere um ein Geburtstagsständchen gebeten.

Und Jeb Loy Nichols hat den Song zur Lage, nämlich „Something
About The Rain.“

Dies und vieles andere mehr hören Sie auf unserer monatlichen
Spotify-Playlist. Sie finden unsere Juni-Spotify-Playlist hier: KBS
2013 06  Viel Vergnügen!

19.03.2013

Jason Molina

Wir trauern um Jason
Molina, der am 16.März im Alter von nur 39 Jahren in seinem Haus in Indianapolis
gestorben ist. Sowohl seine Solo-Shows als auch die Konzerte von Magnolia
Electric Co. gehörten zu den herausragenden  Tourneen, die diese Agentur
veranstaltet hat. 
Magnolia Electric Co
Jason Molina hat einige
der besten und traurigsten Songs unserer Zeit geschrieben. Er war einer der
großartigsten Songwriter, zu diesem Werk gehören auch Songs: Ohia. 

In Zeiten, in denen der
Mainstream von banaler Musik dominiert wird, ist es besonders bitter, einen so
hervorragenden Künstler wie Jason Molina zu verlieren (und am Rande: es ist
deprimierend, daß Jason Molina in einem Staat leben mußte, in dem er sich keine
Krankenversicherung leisten konnte, und in dem seine Reha-Maßnahmen in den
letzten Jahren nur durch seine Eltern und Freunde finanziert werden konnten).

"Hold on, Magnolia,
I hear that station bell ring, You might be holding the last light I see,
Before the dark finally gets a hold of me." 

08.03.2013

News 03/2013

Im März haben wir diesmal kaum Konzerte anzubieten, daher
nutzen wir die Gelegenheit, schon mal auf ein April-Thema hinzuweisen, das uns
sehr am Herzen liegt, und auf einige soeben bestätigte Tourneen im Sommer:

Chuck Prophet

Neu in unserer Agentur - der Künstler, den wir seit
Jahrzehnten beobachten und bewundern.

"Dieser Eintrag kann unmöglich starten, ohne daß ich
erwähne, wie gut das aktuelle Chuck-Prophet-Album ist! Wäre der Mann dieser
Tage bei uns auf Tournee, ich reiste ihm wohl hinterher." (Eric Pfeil,
FAZ). Eric Pfeil kann geholfen werden, im April wird Chuck Prophet zwei
Deutschland-Termine mit seiner formidablen Band spielen.

Sie wissen: Der 1963 geborene Sänger, Gitarrist und
Songwriter aus Kalifornien war in den 80er Jahren als Frontmann der legendären
Rockband Green On Red (ich würde sagen: bis heute eine der besten Bands dieses
Genres aller Zeiten, Wort!) bekannt geworden (und hier schließt sich jetzt auch
ein Kreis zu unserer ersten Rockband überhaupt, nämlich zu Chris Cacavas &
Junkyard Love - Cacavas war Keyboarder von Green On Red...).

"Seit zwei Jahrzehnten liefert Chuck Prophet ein
tolles Soloalbum nach dem anderen ab" (Piranha), so auch "Temple
Beautiful", die Hommage an San Francisco: "Nuancenreich,
unsentimental (...) funkelt und rumpelt vielmehr als lässiger, staunender
Streifzug an der Schnittstelle von Mythos und Mumpitz, Fakt und Fiktion (...)
Natürlich spielt Prophet seine Telecaster immer noch wie ein im Gitarren-Himmel
gezeugter Bastard aus James Burton und Richard Thompson - und hat, wenn's
richtig brennen soll, auch mal flugs eine Twin-Attacke à la Lizzy in den
Händen." (Jörg Feyer im "Rolling Stone", 4 Sterne).

"Einer der wertbeständigsten, zuverlässigsten
Rock'n'Roller, der keine Gefangenen macht. Bei ihm sitzt wirklich jedes Riff,
seine Musik ist druckvoll, pointiert und treibend, sein Gesang ungefähr so
vermurmelt und phlegmatisch wie der Tom Pettys (...) ausgezeichnete Platte."
(Edo Reents, FAZ)

Und "live" sowieso eine Wucht und in der
Extraklasse:

"Man könnte sein Foto zu Erläuterungszwecken im
Lexikon neben dem Begriff "Rampensau" abdrucken (...) mit
funkensprühenden Songs, die klingen, als hätte ihr Autor das Genre Gitarrenrock
eben erst eigenhändig erfunden. In seinem Genre ist der Mann ein Genie: Der
Achtundvierzigjährige verfügt über die seltene Gabe, große Songs voller
cleverer Pop-Haken zu komponieren, diese aufregend zu arrangieren und mittels
seines Gitarrenspiels in höhere Dimensionen zu überführen. Ein
unvergeßlicher Abend, und man geht mit dem Gefühl, einem Ausnahmeauftritt
beigewohnt zu haben." (Eric Pfeil in der "FAZ"). 

Pere Ubu: The Lady From
Shanghai

Also, ehrlich: Ich würde mich mit Jens Balzer auf den Tisch
der sagen wir Killers und Jets und Veils stellen und sagen: Das hier ist die
beste Rock'n'Roll-Band, die sich auf "Punkrock" bezieht, die man
überhaupt hören kann - "wenn man einen Abend lang diesem gewaltigen,
zärtlich brüllenden Rock-n’-Roll-Tier und dieser kraftvollen und klugen Musik
zugehört hat, will man nie wieder irgend etwas hören  von dem, was sich
heute ansonsten so auf das Erbe des Punkrock der Siebzigerjahre beruft, von
diesen ganzen sonnenbrillen-tragenden Stumpfbirnen, die von der Musikindustrie
in unermüdlichem Reigen auf die Konzertbühnen gestellt und wieder
hinuntergeschubst werden, von all diesen Killers und Jets und Veils; man
will überhaupt nie wieder irgend etwas hören, das nicht so kraftvoll und
zärtlich und klug ist, so traditionsbewußt und dennoch so unnostalgisch wie die
Musik von Pere Ubu.“ (Jens Balzer in einer Konzertkritik der
"Berliner Zeitung")

Nachdem Pere Ubu im Frühjahr 2011 in sensationellen Shows
ihr Meilenstein-Album "The Modern Dance" aus den 70er Jahren endlich
auch live aufgeführt haben, dieses Album, das sich in allen relevanten Listen
der "50 oder 100 besten (oder einflußreichsten) Alben aller Zeiten"
befindet, haben David Thomas und seine Mitstreiter von Pere Ubu diesmal ein
neues Album am Start:

Lassen wir David Thomas selbst erzählen, worum es in diesem
anspielungsreichen Werk geht:

"Smash the Hegemony of Dance. Stand still.
The new Pere
Ubu album, 'Lady From Shanghai,' is scheduled for release in January 2013, the
thirty-fifth anniversary of the group's debut ('The Modern Dance').
"The dancer is the puppet of the dance," says singer David Thomas.
"It's long past time somebody puts an end to this abomination. 'Lady
From Shanghai' has fixed the problem.
"What is the problem? Dance encourages the body to move without
permission."

'Lady From Shanghai' is an album of dance
music... fixed."

Aus privaten Gründen zweier Bandmitglieder von April (wo
jetzt nur die UK-Daten stattfinden) auf Juni/Juli verschoben: Die Daten

 

Calexico

2012 war ganz sicher ein herausragendes Jahr in der an herausragenden
Jahren nicht eben armen Karriere von Calexico: Nach gut dreijähriger Pause gab
es ein neues Album, "Algiers", das europaweit Top-Plazierungen der
Albumcharts stürmte. Und auf zwei ausgedehnten und praktisch komplett
ausverkauften Europatourneen im September und November 2012 stellten Calexico
eindrucksvoll unter Beweis, warum sie zu den besten Live-Bands unserer Tage
zählen - fast 50.000 Menschen sahen Calexico auf diesen Tourneen und waren
begeistert. Und im Leser-Poll 2012 des "Rolling Stone" landeten die
besten Calexico aller Zeiten quasi folgerichtig  auf Platz 4 der
"Bands des Jahres" (vor u.a. The XX, Muse, den Toten Hosen, Coldplay,
Radiohead, Led Zeppelin, Pearl Jam oder den Pet Shop Boys - allerdings auch,
mon dieu, vor Neil Young & Crazy Horse...). Und ebenfalls auf Platz 4 der
"Live-Acts des Jahres" (vor u.a. Coldplay, Bob Dylan, Muse, Jack
White und den Beach Boys). Wir gratulieren Calexico, wir gratulieren den
"Rolling Stone"-Lesern zu ihrem guten Geschmack, und wir freuen uns
auf den großen Sommer-Nachschlag mit weiteren Tourdaten im Juli und August
2013 (special guest: Depedro (in der Regel als Trio)), die ab sofort im Vorverkauf sind: Die Daten

 

News

Peinlich peinlich. Im letzten Rundbrief war an dieser Stelle
vom „Django-Song des schwarzen Italieners Louis Bacalov“ die Rede. Was
natürlich blanker Unsinn ist. Den Django-Titelsong hat der argentinische
Filmkomponist Louis Bacalov geschrieben, und gesungen hat ihn der
sozusagen „schwarze Italiener“ Rocky Roberts. Dessen Alben wir übrigens wärmstens empfehlen. „Oh
Django! After the showers, the sun will be shining...“ –

Neu in unserer Agentur: Ben Zabo aus Mali,
dessen Debütalbum bei Glitterbeat erschienen ist. "Ben Zabos Musik hört
man den musikalischen Austausch an: Er hat die uralten Rhythmen und
Balafon-Melodien seines Stammes, der Bo, mit elektrischen Gitarren aufgerüstet.
(...) Ben Zabos Musik hat auch Paten wie James Brown und Fela Kuti viel
verdankt: Das hölzerne Geklöppel des Balafons, die bluesigen E-Gitarren und der
lose, kreiselnde Groove strahlen eine sehr malische Lässigkeit aus,"
schrieb Jonathan Fischer in der „Süddeutsche Zeitung“. Die ersten großen
Festivals haben Ben Zabo im Sommer gebucht, wir freuen uns auf seine erste
Europatournee im August und über die am 23.März erscheinende 12’’ „Mark
Ernestus Meets Ben Zabo“ – ja, Sie haben richtig gelesen, einer der besten
und wichtigsten deutschen Musiker („Rhythm & Sound“) hat zwei Ben
Zabo-Tracks remixed – very dubwise! Toll! Sehen Sie das Video „Dana Dubwise“
hier:Dieser Tage erschienen: „Sunshine Boy“ von Townes Van
Zandt. Studio Sessions und Demos auf zwei CDs. Uncut hat 10 von 10 Punkten
vergeben, und mehr ist dazu nicht zu sagen. Wenn Sie in diesem Jahr nur eine CD
kaufen, dann ist es bitte diese hier. Und so leid es mir für all die aktuellen
Singer/Songwriter tut: Mehr als dieses Townes Van Zandt-Album braucht in
diesem  Jahr niemand. Das hält. Das können Sie ausführlich studieren, sich
für einen der größten Songwriter aller Zeiten begeistern. Und im 25.Jahr des
Bestehens dieser kleinen Agentur darf  ich vielleicht festhalten, daß die
Zusammenarbeit mit Townes Van Zandt als sein Europaagent während der letzten
Jahre seines Lebens wahrscheinlich das Größte war, das ich in meinem
Konzertagenten-Leben erleben durfte...

14.02.2013

News 02/2013

25 Jahre Konzertagentur Berthold Seliger
Jubiläumsfestival:

Patti
Smith and her band - Calexico - Bratsch - Depedro

2013 feiern wir das 25jährige Bestehen der Konzertagentur.
Zum 25. Geburtstag bereichert die Konzertagentur Berthold Seliger in
Zusammenarbeit mit dem örtlichen Veranstalter Trinity Music GmbH das Berliner
Konzertgeschehen mit einem eigenen Festival – vier Bands spiegeln  die
musikalische Bandbreite der Agentur wider:

Patti
Smith and her band, Calexico, Bratsch und Depedro.

Patti Smith und ihre Band sowie Calexico werden volle Sets
spielen, Bratsch 45, Depedro 30 Minuten. Sozusagen ein Geburtstagsfeuerwerk
anspruchsvoller und spannender Musik.

Und weil ein Geburtstag immer ein Anlaß zum Feiern ist (und
wir feiern, daß wir im Piranhabecken des Konzertgeschäfts überhaupt so lange überlebt
haben...), macht die Konzertagentur Berthold Seliger den Fans guter Musik
zusätzlich ein Geburtstagsgeschenk:

Jeder Käufer eines Tickets für dieses Festivals erhält am
Konzerttag am Eingang eine Ausgabe der im Juni erscheinenden sechsten Ausgabe
der CD "Absolutely live", einer Reihe von Live-Aufnahmen mit
Künstlern der Agentur, 2013 erstmals im anspruchsvollen Digipack. Die
"Absolutely live"-CD ist streng limitiert, es werden nur 500
Exemplare in den Verkauf gelangen - aber jeder, der ein Ticket für das
Geburtstagsfestival am 2.Juli 2013 hat, erhält eine dieser CDs. Geschenkt.
Einfach so. Weil Geburtstag ist.

Ort: Citadel Music Festival, Berlin, Zitadelle

Datum: Dienstag, 2.Juli 2013 - Einlaß: 17.00 Uhr -
Beginn: 18.00 Uhr 

 

Bratsch

Es geistern verschiedene Zählweisen durchs Internet,
wieviele Jahre Bratsch bereits bestehen, aber wie man es auch dreht und wendet,
Bratsch übertreffen diese Agentur um deutlich mehr als ein Jahrzehnt  –
ich vertraue der Band-eigenen Zählung und verrate Ihnen: Bratsch feiern in
diesem Jahr, im Herbst, ihr sage und schreibe 40jähriges Jubiläum! Und
Bratsch und diese Agentur feiern in diesem Jahr zudem mehrfache gemeinsame
Jahrestage – am 28.Februar jährt es sich zum zwanzigsten Mal, daß Bratsch
erstmals mit uns auf Tournee gingen (und das erste gemeinsame Konzert ist
gleich auf CD erschienen, in der renommierten Reihe der WDR-Aufnahmen bei
Network, Sie können diese immer noch unglaubliche CD kaufen, das allererste
Stück der WDR-Matinee in Bochum war „Nane Tsora“, das auf der CD nicht
als erstes Stück zu hören ist, und den Beginn dieser Liebesgeschichte, die für
diese Agentur konstitutiv ist, habe ich gerade in einem Artikel für das Zürcher
Magazin „R.E.S.P.E.C.T.“ unter dem Titel „Zufall und Liebe“
beschrieben, vielleicht finden Sie ja das schöne Magazin irgendwo, es liegt
sogar eine CD bei mit Songs von Nils Koppruch, Ethan James, Calvin Russell,
Duane Jarvis, Jackie Leven sowie eine exklusive Vinyl-Single mit einem Song von
Mark Eitzel.

Doch ich schweife ab. Den Song „Nane Tsora“ jedenfalls
können Sie in einer nicht ganz so schönen, aber immer noch hervorragenden
Version auf YouTube sehen, der Filmemacher Yasha Aginsky, ein Freund der Band,
hat einen kleinen Film dazu gedreht, und vielleicht werden Sie verstehen, warum
ich immer noch und immer wieder von diesem Song berührt bin: Nane
Tsora

„Melancholische Balladen,
herzzerreißende Liebeslieder und dann wieder ein abrupter Ausbruch der
Heiterkeit.“ (SZ)

Hier sehen Sie in einem kurzen
Zusammenschnitt vom FrancoFolies-Festival Montreal 2012, was der Kritiker der
„Süddeutschen Zeitung“ meinte: Bratsch
at FrancoFolies 2012

In Frankreich sind Bratsch eine Legende. Als die Band vor
einigen Jahren für EMI ein ganz besonderes „Best of“-Album einspielte („Plein
du Monde“), standen die renommiertesten Künstler der Band Schlange, um
zusammen mit Bratsch Songs von Bratsch einspielen zu dürfen: Charles
Aznavour (der erstmals in seiner langen Karriere einen Song auf armenisch
sang), Lhasa, Khaled, aber auch Vertreter der jungen französischen Pop-
und Chanson-Szene wie Debout sur le Zinc (mit denen Bratsch 2006 im
ausverkauften Pariser Bataclan aufgetreten sind: Bratsch & Debout sur le
Zinc ) oder Olivia Ruiz oder Sanseverino.

Man kann bei YouTube etliche Videos finden, die Bratsch in
ihren jungen Jahren zeigen, etwa 1978 in Nizza (nur mit den zwei
Gründungsmitgliedern der Band, ein France 3-Beitrag), oder mit dem Song Joulik 1990 Oder Bi
divanosko 1994

Der Dichter Wiglaf Droste hat unnachahmlich über
diese wunderbare Gruppe geschrieben:

"Bratsch hält die
Tradition der wandernden Musiker am Leben; man trägt seine Musik in fremde Länder
und Städte und bringt von dort neue Stile und Inspirationen mit. Bratsch fährt
dem Publikum in die Tanzbeine oder nimmt es auf Traumausflüge mit, und was die
Band auch spielt, immer überzeugt sie durch musikalische Könnerschaft. Die
Jungs haben es einfach drauf. Und sie haben etwas geschafft, das nicht vielen
gelingt: Wenn ausgerechnet eine Band, die nach dem
Musikerlieblingsspottinstrument Bratsche benannt ist, andere Musiker vor
Begeisterung neidisch werden lässt, dann hat das Leben über Einfalt und Dünkel
gesiegt."

Mittlerweile interpretieren
Bratsch auch einen Song von Brecht/Weill – und es ist kein Zufall, aber
doch eine große Überraschung, daß sie sich ausgerechnet die Ballade der
Seeräuber-Jenny ausgesucht haben, in einer spannenden Interpretation: „Und ein
Schiff mit acht Segeln und mit fünfzig Kanonen wird beschießen die Stadt!“

Bratsch werden in der Presse als „älteste Boy-Group
Frankreichs“ oder als „Balkan-Blues-Brothers“ bezeichnet. Ihre Musik
darf zum Besten, Anspruchsvollsten und Wunderbarsten gezählt werden, das man
heute auf Europas Bühnen sehen kann. Bratsch machen glücklich, verleiten einem
in einem Moment zu wilden Tanzen und können im nächsten Augenblick Tränen in
die Augen treiben, wie etwa bei diesem Song, den Bratsch mit der unvergessenen
Sängerin Lhasa einfespielt haben: Bratsch
& Lhasa

„Wie wunderbar, wie herzbewegend, wie beseelt – ausnahmsweise
bleiben dem Kritiker bei dieser Band keine passenden Worte: Zu schön war die
Show der französischen Super-Group des Jazz, Folk und Klezmer Brasch in
München. (...) Fünf virtuose Musiker, die mit atemberaubender Komplexität, aber
auch mit so viel Gefühl wie selten, ihr neues Programm “Urban Bratsch”
präsentierten. Violinist Bruno Girard singt beseelt die “Seeräuber-Jenny”, ein
Highlight von vielen. Musik vom Balkan, Griechenland, Musik der Sinti und Roma,
veredelt mit Free Jazz. Was für eine Mischung. Aber was können hier Worte
beschreiben? Bratsch sind eine eigene Liga für sich.“ (Martin Schrüfer, Kasse 4, über die jüngste Tournee)

Während dieser Deutschland-Tournee feiern wir mit Bratsch
das 300ste gemeinsame Konzert. Und ich verneige mich in Ehrfurcht und mit
Respekt vor dieser vielleicht größten aller unserer großen Bands. Verpassen Sie
diese Konzerte bitte nicht! Die Daten

 

An Intimate Evening with
LUCINDA WILLIAMS featuring Doug Pettibone 

Lucinda Williams ist die Ikone des US-amerikanischen,
Singer/Songwriter-orientierten Country-Rock, also der Musik, die man neuerdings
"Americana" nennt. "Eine trotzige Roots-Rockerin mit
Südstaaten-Akzent", wie die "FAZ" in einem Artikel anläßlich
des 60. Geburtstages von Lucinda Williams Ende letzten Monat schrieb. Eine
Sängerin, Songschreiberin und Performerin, die einem schon mal "einen
Blick in die Hölle, die Leben heißt" ("Berliner Zeitung")
gewährt, deren "Glut der Flackerstimme" ("Die Zeit")
gerühmt und deren Konzerte von der Presse einhellig als
"einzigartig", als "immer ein Erlebnis" oder schlicht als "nearly
four hours of the best live music you'll hear anywhere in the world"
gefeiert werden, wie der Daily Mirror über das ausverkaufte Wochenende schrieb,
das Lucinda Williams Ende 2012 in der Londoner Royal Festival Hall bestritten
hat.

2013 wird uns Lucinda Williams
live nach ihrer "rockigen" die andere Seite ihres Schaffens
präsentieren - Lucinda Williams wird mit ihrem langjährigen musikalischen
Wegbegleiter Doug Pettibone intime akustische Abende gestalten, Konzerte, auf
die ihre deutschen Fans einige Jahrzehnte warten mußten... Dabei wird Lucinda
Williams neben einem Querschnitt ihres Schaffens auch erstmals hierzulande
Songs ihres gefeierten Albums "Blessed" präsentieren.

Pflichttermine für alle Fans der
Singer/Songwriter-Kunst. Die Daten

 

Patti Smith & her band

"Sie strahlte ein unglaubliches Charisma aus. (...)
Patti Smith überzeugte wie lange nicht mehr", schrieb die Neue Zürcher
Zeitung über Patti Smith und ihre formidable Band. Und wir sind glücklich, daß
Patti Smith uns auch diesen Sommer den Zuschlag für einige Konzerte hierzulande
gegeben hat – und wie schon 2012 kommt Patti Smith mit ihrer formidablen Band.

"Forever
the queen of cool!" (Michael Stipe, R.E.M.)

In den nächsten Monaten noch ausführlicher dazu, hier schon
mal die Daten, die bereits im Vorverkauf sind.

 

News

„Nuggets“ ist der Titel einer einflußreichen Sammlung
mit Tracks von (vermeintlich) US-Garagenbands aus den 60er Jahren, die Lenny
Kaye, Patti-Smith-Gitarrist und Autor, vor vierzig Jahren zusammengestellt
hat – ein Querschnitt des weißen US-Pop zwischen 1965 und 1969, „ein
Potpourri schillernder Sektierer und Kaleidoskop künftig Subkulturen“, wie
Klaus Walter gerade in einem lesenswerten Aufsatz in der „taz“ geschrieben hat.
Letztlich ist es so: Wer diese „Nuggets“ (und das hervorragende ausführliche
Begleitbuch) nicht kennt, hat von der Entwicklung des amerikanischen „Pop“
wenig Ahnung. Ein Pflichtkauf also, sozusagen, und ein höchst vergnüglicher
dazu. Die CD ist in einer opulenten „40th Anniversary“-Edition wieder aufgelegt
worden. Das ebenso lehrreiche und interessante Buch „You Call it Madness: The
Sensuous Song of the Croon“ von Lenny Kaye wartet leider auf seine Übersetzung.
Die von Lenny Kaye mitverfaßte Autobiographie von Waylon Jennings ist hierzulande
auf englisch erhältlich. Wir freuen uns, Lenny bei den Konzerten von Patti
Smith im Juli wiederzusehen – auf der Bühne und dahinter... –

Sie wissen ja: wir sind
ausgemachte Freunde der modernen Welt und machen quasi jeden Quatsch
mit, sobald er digitaldaher kommt: Wir verkaufen unsere Tickets besonders
günstig im Internet (die am preiswertesten sind, wenn Sie sie zuhause
ausdrucken!), sie finden uns auf dem komischen Facebook, und nun: Sie erhalten von
uns, wenn Sie wollen, jeden Monat circa 80-90 Minuten Musik geschenkt. Ab
sofort stellen wir unseren Freunden und Fans jeden Monat auf Spotify eine aktuelle
Playlist zur Verfügung. Darin enthalten: Tracks von allen Künstlern dieser
Agentur, die im jeweiligen Monat auf Tour sind (diesmal: Calexico und Bratsch).
Tracks von anderen Künstlern der Agentur, auf die wir Sie hinweisen möchten
(diesmal z.B. Catherine Irwin, siehe auch unten, oder Jeb Loy Nichols und Lou
Reed). Tracks mit Musik, die uns einfach nur so gefällt. Oder die irgendwie mit
dem aktuellen Monat zu tun hat (diesmal reicht das von Adriano Celentano, der
diesen Monat einen runden Geburtstag hatte, über eine Kraftwerk-Interpretation
des Balanescu Quartets bis zum „Django“-Song des schwarzen Italieners Rocky
Roberts). Musik, von der wir uns wünschen, daß sie gehört wird. Klicken Sie
einfach hier
(Sie brauchen dazu allerdings das Spotify-Programm auf Ihrem Rechner).
VielSpaß! (künftig finden Sie den Link bei der Playlist in diesem Rundbrief). –

Selbsterwähnungsbusiness I: Eine kleine Glosse zum Thema „Nordkorea“
hat Berthold Seliger für das aktuelle Heft von Konkret geschrieben. Auch sonst
immer eine lesenswerte Zeitschrift. –

Selbsterwähnungsbusiness II: Für das tolle neue Heft bzw.
Buch des El Lokal Zürich, R.E.S.P.E.C.T , hat Berthold Seliger einen Artikel
mit dem Titel „Was für ein Zufall!“ geschrieben. Es geht um Liebe,
um Zufall, um Bratsch und um Konzerte. Andere Autoren sind u.a. Wiglaf
Droste, Mary Gauthier, Jon Langford, Kurt Wagner...  –

05.02.2013

News 05/2013

Bratsch

„Die älteste Boy-Group Frankreichs“, oder auch die „Balkan Blues
Brothers.“

„Bratsch fährt dem Publikum in die
Tanzbeine oder nimmt es auf Traumausflüge mit, und was die Band auch spielt,
immer überzeugt sie durch musikalische Könnerschaft. Die Jungs haben es einfach
drauf.“  (Wiglaf Droste)

Eine unserer erklärten Lieblingsbands im sage und schreibe 40stem Jahr
ihres Bestehens kommendes Wochenende auf Kurztournee in Deutschland, dazu
kommen einige Festivaltermine im Sommer.

 Mudhoney

Nun - das ist ein Traum, der sich erfüllt: Mudhoney, die
Grunge-Urväter, mit weiteren Deutschland-Daten nach ihrem sensationellen,
ausverkauften Berlin-Konzert 2009 und dem Doppelkonzert mit Rocket From The
Tombs in München im Mai letzten Jahres (natürlich ebenfalls ausverkauft). Auf
der DVD "Live: Berlin 1988" vom ersten Europaauftritt der Band um
Mark Arm bekommt man einen Eindruck von den Geburtsstunden des Grunge: Das
waren Zeiten! Wehende Haare, herumschleudernde Gitarren, Post-Punk-Proto-Grunge!
Aber viel anders ist es auch heute nicht - der "in Würde gealterte" (Intro) Mark Arm ist auch heute noch
ein grandioser Performer, die Band rockt sowas von, es ist ein Fest, sich von
dieser urgewaltigen Band neunzig faszinierende Minuten wegtragen zu lassen.

"Mark Arm gab den
charismatischen Shouter, die Rhythmusgruppe um Basser Guy Madison und
Superdrummer Dan Peters sorgte für den nötigen Druck, den Steve Turner mit
Gitarren-Fuzz-Attacken perfekt füllte (...) Das Publikum war euphorisch."
(Visions Live-Kritik)

Vor kurzem ist das neue Studioalbum von Mudhoney
"Vanishing Point" erschienen.

"Als wäre die
Stimmung noch nicht kurz vor der Eskalation, peitscht das markante
Proto-Grunge-Riff durch die Halle: "Touch Me I'm Sick". Mark Arm erinnert
beim einzigen Deutschlandkonzert seiner Mudhoney nicht zum ersten Mal an die
Stooges. Das Feuerwerk an Hits, das Mudhoney über zwei hitzige Stunden
abschießt, betont die eigene Legende." (Dirk Wagner, Musikexpress, Live-Kritik 2012) Support Act: Treatment
(Australia) 

 Camper Van Beethoven

Neu in unserer Agentur (die letzte Tour vor acht Jahren hat
mein ehemaliger Mitarbeiter und verstorbener Kollege Jens Pape gebucht,
R.I.P.!): Die legendäre Band aus Kalifornien um die Gitarristen David Lowery
(Cracker) und Greg Lisher sowie den Multiinstrumentalisten Jonathan Segel. "In der zweiten Hälfte der Achtziger
gab es nur wenige bessere amerikanische Indie-Bands." (Tip Berlin)

"Als sich Camper
Van Beethoven 1989 trennten, hatten sie die seltsamste, die melancholischste
und anrührendste Folk-Country-Psychedelia-Hillbilly-Studenten-Platte aller
Zeiten aufgenommen: 'Key Lime Pie'." (Rolling Stone)

"Ein irrwitziger
Mix aus Westcoast- und Indie-Rock, Ska, Blues und Americana."
(Musikexpress)

Polka, Country, Prog-Rock, Mexikanisches oder ein Hauch
Hollywood-Schmalz sowie exzentrischer Pop - Camper Van Beethoven sind eine "Kult-Combo, die zu den Pionieren der
Indie-Bewegung zählen" (MM).

Das neue Meisterwerk "La Costa perdida" orientiert
sich ein wenig am Beach-Boys-Sound der frühen siebziger Jahre - "Californian Gothic", schreibt
Arne Willander im Rolling Stone. Fünfköpfige Band, endlich wieder auf Tour.

 

An Intimate Evening with Lucinda Williams featuring Doug Pettibone:

Ich würde mich auf den Tisch jeder Songwriterin der Erde stellen und
sagen: „Sorry, aber Lucinda Williams ist die beste Songwriterin unserer Zeit!“
Und: „Lucinda Williams ist eine der besten Rockerinnen unserer Tage!“ Und:
„Lucinda Williams ist eine der besten Performerinnen, die man heutzutage auf
den Bühnen erleben kann!“

„Für ihre poetische Direktheit
wird Lucinda Williams seit je zu Recht gerühmt", schrieb die „FAZ“ in
einem Geburtstagsgruß zum, unglaublich. Sechzigsten der Künstlerin in diesem
Jahr. Und sie hat inzwischen längst
"ihren eigenen Country-Rock-Acker bestellt und mit den Pfosten des Blues
umzäunt" (FAZ).

Die "Glut der
Flackerstimme" (Die Zeit) ist unverwechselbar: „Sie überrascht mit üppig strahlenden Momenten, die lange nachglühen,
wenn das Licht abgedreht wurde".

Leider, Lucinda Williams war "selten in Deutschland, aber immer ein Erlebnis"
(Berliner Zeitung), zuletzt spielte sie 2009 drei Konzerte hierzulande,
darunter beim Festival in Rudolstadt und beim Berliner Citadel Music Festival
(mit Calexico und Lambchop - ein magischer Abend...). Sie ist "die singende Seele der Südstaaten
(...) außerordentlich!" (Tagesspiegel), mehrfache Grammy-Gewinnerin,
in den USA Hitparadenstürmerin und hat auch in Europa eine treue, große
Fangemeinde. Im letzten Jahr erschien ihr famoses Album "Blessed"
(Universal), „eine magische,
erschreckende, berückende Momentaufnahme der großen Songschreiberin, ein
Triumph über die Banalität amouröser Zerwürfnisse (...) die glühende Fluppe in
der Hitze der Nacht (...) unangefochtene Meisterschaft" (Rolling
Stone, 4 1/2 Sterne!).

Jüngst spielte Lucinda Williams zwei ausverkaufte Abende in
der Londoner Royal Festival Hall beim London Jazz Festival, und Publikum und
Kritik lagen ihr zu Füßen: "Lucinda
Williams and her band played nearly four
hours of the best live music you'll hear anywhere in the world"
(Daily Mirror).  “A soulful lyricist to rival Dylan
(...) she has earned every moment of her success" (Daily Telegraph, 5 Sterne).

Endlich können wir die große Lucinda Williams wieder in Deutschland
präsentieren, wenn auch nur für zwei Konzerte: Zusammen mit ihrem langjährigen
Partner an der Gitarre, Doug Pettibone, und einem Bassisten wird Lucinda
Williams ganz besondere, akustische Shows spielen. Das Berlin-Konzert wird in
Kürze bereits ausverkauft sein, für Hamburg gibt es derzeit noch ein paar mehr
Karten, aber die Fans sollten sich beeilen, wenn sie die Ausnahmekünstlerin
erleben wollen.Achtung: Zur Einführung in die vielschichtige Welt der Lucinda
Williams haben wir eine eigene Spotify-Playlist mit 27 Tracks aus der mehr als
drei Jahrzehnte umfassenden Karriere der Musikerin zusammengestellt – wichtige
Tracks ebenso wie seltene Coverversionen, Songs von gefeierten Soundtracks wie
„True Blood“ ebenso wie Arbeiten mit John Prine, Amos Lee oder Chip Taylor
sowie Live-Versionen ihrer Hits. Diese Playlist finden Sie hier: Lucinda Williams

 

25 Jahre Konzertagentur
Berthold Seliger Jubiläumsfestival:

Patti Smith and her band - Calexico - Bratsch - Depedro

2013 feiern wir das 25jährige Bestehen der Konzertagentur.
Zum 25. Geburtstag bereichert die Konzertagentur Berthold Seliger in
Zusammenarbeit mit dem örtlichen Veranstalter Trinity Music GmbH das Berliner
Konzertgeschehen mit einem eigenen Festival – vier Bands spiegeln  die musikalische Bandbreite der Agentur wider:

Patti
Smith and her band, Calexico, Bratsch und Depedro.

Patti Smith und ihre Band sowie Calexico werden
volle Sets spielen (und Bratsch 45, Depedro 30 Minuten). Sozusagen ein
Geburtstagsfeuerwerk anspruchsvoller und spannender Musik.

Ort: Citadel Music Festival, Berlin,
Zitadelle

Datum: Dienstag, 2.Juli 2013 - Einlaß: 17.00
Uhr - Beginn: 18.00 Uhr News

Wir freuen uns auf
die soeben vereinbarte Zusammenarbeit mit Almut
Klotz & Reverend Dabeler, deren famoses neues Album „Lass die Lady
rein!“ im August bei einem der beiden besten Berliner Label, nämlich bei
Staatsakt, erscheinen wird. –

„All2gethernow“, der großartige Berliner
„Do-it-yourself-Enabler für Musikschaffende und deren kreative Umfelder“,
dessen Kuratorium anzugehören ich die Ehre habe, wird auf der re:publica kommende Woche zwei
Veranstaltungen zum Thema „Music
Recommendation“ kuratieren. Musikempfehlungen sind ein essentieller
Bestandteil des Musikbusiness, früher gab es die Musikpresse, heute gibt es
Streamingdienste, von „Peel zu Peer“, sozusagen. Künstler wie Trent Reznor sprechen mittlerweile von
„Intelligent Curation“. Doch wie funktioniert das genau? Und: wollen wir das?
Brauchen wir das? Antworten gibt es am Dienstag, 7.Mai, von 18.00 bis 20.00 Uhr
auf der re:publica in Berlin, Stage 4, u.a. mit Christian Tjaben, Oke Göttlich,
Eric Eitel. Wir sehen uns! –

Der iranische
Musiker Shahin Najafi, der seit 2005
im deutschen Exil lebt, wird mit dem Tod bedroht, weil er in einem Lied den im
Jahr 869 verstorbenen zehnten Imam anruft, auf die Erde zurückzukehren. Sein
Text übt mit satirischen Mitteln Kritik am diktatorischen Regime im Iran.
Iranische Großayatollahs erklärten Shahin Najafi zum Ketzer, der den Tod
verdiene, ein Kopfgeld in Höhe von 100 000 Dollar wurde auf ihn ausgesetzt. Ich
hatte letztes Jahr bereits darüber berichtet. Nun ist ein Buch von Shahin
Najafi erschienen, mit seinen Songtexten sowie autobiografischen Skizzen über
seine Jugend im Iran und sein politisches Selbstverständnis. „Wenn Gott schläft“ (Kiwi) kann für
wenig Geld im guten Buchhandel erworben werden. –

Im letzten
Newsletter hatten wir zu einem kleinen Gewinnspiel eingeladen. Sie sollten
raten, welche Coverversionen Calexico
auf ihre im Laufe diesen Monats erscheinende EP packen würden. Wir haben viele
Zuschriften erhalten, viele waren originell oder naheliegend oder klug
argumentiert oder alles gleichzeitig - von Neil Young über Lana Del Rey und Motörhead ("Eat The Rich")
und Wall of Voodoo bis zu Kenny Loggins, F.S.K. und Metallica reichten Ihre
Tips -

richtig war aber
nur ein einziger, nämlich: Kraftwerk!
Und die Gewinnerin ist Véronique Chaudanson aus, naheliegenderweise,
Düsseldorf. Wir danken für die engagierte Teilnahme und zeigen jetzt schon an,
daß wir im Rahmen unseres 25jährigen Jubiläums im Juni und Juli noch weitere
Gewinnspiele und Verlosungsaktionen an den Start bringen werden.  Unsere Spotify-Playlist

bietet im Mai 2013 neben frühlingshafter Musik u.a. von Chic,
der Sugarhill Gang oder Jeb Loy Nichols wie immer auch ein paar politisch
konnotierte Songs (diesmal u.a. zwei Songs, die sich mit Che beschäftigen),
guten HipHop, tolle Countrymusik (u.a. von George Jones, Willie Nelson, Pink
Floyd und einen Klasse Track von, ähem, Lee Marvin); John Lee Hooker & Ry
Cooder legen fest, wer und was „hip“ ist, „This Is Hip“!, während griechische
Rembetika-Musiker raten: „Run, Hipster!“ Sie hören natürlich Songs von
Künstlern, die wir auf Tour schicken (z.B. von den Residents, von Mudhoney oder
einen Calexico-Song, den Sie vielleicht noch nicht kennen), und tolle Musik von
Künstlern wie Louis Armstrong, Raekwon, Socalled, den Pretenders, den Lassie
Singers, Tom Waits, Roscoe Holcomb, Mavis Staples, Chet Baker, Jenny Hval, The
United States Of America oder Captain Beefheart. Und Ezra Koenig von Vampire
Weekend singt zusammen mit Major Lazer über „Jessica“, und Sie hören einen
„Canzone Intelligente“ und eine großartige Version von „Daylight“. Unsere 46
Tracks zum Mai.

Sie finden unsere aktuelle Spotify-Playlist hier: KBS 2013 05 . Viel
Vergnügen!

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