News 03.09.2012
Big Harp
Das ist das
neueste, wunderschöne Projekt auf Saddle Creek.
Starring: Stefanie
Drootin-Senseney (bass, vocals), Mitglied von "The Good Life",
Touring- und Recording-Member etlicher Saddle Creek- und sonstiger Bands (von
Bright Eyes über She & Him bis zu Azure Rey) sowie Gründerin von
"Omaha Girls Rock!", einem Rock'n'Roll Camp in Omaha zur Förderung
von Frauen in der Musik. Ihr Ehemann Chris Senseney (Art in Manila). Und ein
Drummer. Mit auf Tour werden auch die beiden Kleinkinder des Paares sein.
Die Musik - eine
wirklich zauberhafte Mischung aus - wie würde man sagen? - "intimen
Balladen, open-hearted Love Songs, klassischem Country, aber mit
Indie-Punk-Roots"...
Ihr hört:
reduzierte Musik, fein arrangiert, live eingespielt und produziert von Rilo
Kiley-Bassist Pierre de Reeder im Nightingale Studio in L.A., wo Big Harp
mittlerweile auch meistens leben.
Die US-Presse
meint: zwischen Townes Van Zandt und Nick Cave, zwischen Willie Nelson und
Captain Beefheart. Ich würde sagen: Townes ist ein guter Hinweis. Aber denkt
zum Beispiel auch ans allererste Michelle Shocked-Album.
Mein Tip für den Spätsommer
und Frühherbst - selten hat mich ein Debüt derart berührt und überzeugt. Und
einige der europaweit renommiertesten Festivals im September haben sofort
zugegriffen, vom legendären "Take Root" in Groningen (Headliner
dieses Jahr: Calexico!) bis zum Hamburger Reeperbahnfestival. Es wird noch
nicht viel mediales Gedöns um dieses feine Projekt gemacht, also besteht bei
dieser ersten Europatour noch die Chance, diese tolle Band im intimen Rahmen,
in kleinen Clubs zu sehen. Nicht verpassen!
Speech Debelle
Ihr Debütalbum "Speech Therapy" hat europaweit Furore gemacht
- der Britin war ein aufregendes und einzigartiges Album zwischen HipHop, Soul,
Jazz und Pop gelungen, das in England sogar mit dem Mercury Prize für das
"Album of the year" ausgezeichnet wurde, dem renommiertesten Preis,
den Pop-England zu vergeben hat. Nun ist sie zurück - und wie! Wenn man ihr
erstes Album als jugendliches Frühwerk, als ein Tagebuch voller Suche, voller
Irrungen und Wirrungen versteht, ist „Freedom Of Speech“ die Antithese: der Blick nach außen, engagiert, kraftvoll und voller
Energie.
"Zur Abwechslung rettet in diesem Sommer eine junge Britin den
HipHop. (...) Momente, die man so intim und offen zuletzt bei Lauryn Hill
gehört hat." (Markus Schneider in der "Berliner
Zeitung") "Was sie Ihresgleichen zu sagen hat, ist
grandios. (...) Für sie persönlich ist „Speech Therapy“ ein Meilenstein, für
uns eine der schönsten Platten des Sommers.“ (Christine Heise)News
Buch I: David Thomas, Mastermind von Pere Ubu
und Rocket From The Tombs, veröffentlicht dieser Tage ein Buch. Es heißt „The Book of Hieroglyphs“ und erzählt
von einer Reise durch amerikanische Geisterstädte, in einem einzigartigen
Schreibstil und einer literarischen Architektur, die von Plattenspielern und
Mikrofonen geprägt wurde. „Rock and roll makes you pay attention. It
reveals ghosts. It reveals ghost towns.“ Van
Dyke Parks sagte zu dem Buch u.a. „It’s
strangely home. Epic in scope. As mighty on the page as on the stage, with scat
and logic, this MacDuff leads us on.“ Per Mailorder von Ubutique bestellbar. –
Die mit
interessanten und schönen Sw-Fotos bebilderte Titelgeschichte der aktuellen
Ausgabe der Kunstzeitschrift „Monopol“
gilt Patti Smith, die auch
ausführlich interviewt wird. –
Buch II: Wir warten
mit heißem Herzen auf die nächsten Deutschland-Konzerte von Bonnie „Prince“
Billy. Das Warten kann verkürzt werden mit dem tollen Buch „Will Oldham on Bonnie „Prince“ Billy“, für das Alan Licht (auch er mit der Band „Run
On“ mal kurze Zeit Künstler dieser Agentur) lange Interviews mit Will Oldham
geführt hat. Man kann, wie der Zürcher „Tagesanzeiger“, das Buch „in Teilen
unkritisch und insiderisch“ nennen. Wer aber um den feinen Humor des Künstlers
weiß, der wird an dessen Ein- und Ansichten viel Freude haben. Etwa daran, wie
Will Oldham sich massiv gegen die Authentizitätsmythen des
Singer/Songwriter-Genres stemmt oder sich ausführlich über die Musikfans lustig
macht, die sich von all den Singer/Songwritern betören lassen, die ihr
zerrüttetes Seelenleben auf der Bühne verhandeln. „Ich mache Entertainment und keine autobiografische Kunst.“ –
Das neue Album von Mark Eitzel wird in diesem Monat
erscheinen, und der sich in der Regel eher rar machende Künstler wird im Januar
2013 endlich wieder ein paar Tourdaten hierzulande spielen – siehe oben! Wir
freuen uns sehr, über das eine wie das andere. –
Selbsterwähnungsbusiness:
In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Der Freitag“ hat Berthold Seliger
unter dem Titel „Haut das HAU raus“
über die Pet Shop Boys, Sponsoring, die Kundenzeitschrift der Deutschen
Telekom, ein führendes Berliner Theater, öffentliche Räume und Occupy
geschrieben. Auch online: