Kultur für chinesische Arbeitsmigranten
Laut einem Bericht von "China daily" verbringen die mittlerweile 269 Millionen chinesischen Wanderarbeiter zwei Prozent ihres gesamten Einkommens mit kulturellen Aktivitäten. Wobei sie "Fernsehschauen" zu den kulturellen Aktivitäten zählen.
Das ergab eine Studie, die bei der "Chinese People's Political Consultative Conference" vorgestellt wurde.
Für die meisten Wanderarbeiter bedeutet "Lesen" das ständige Wiederlesen eines oft Monate, mitunter Jahre alten Billigmagazins; Kinobesuche erfolgen alle paar Jahre einmal, und Live-Shows sind praktisch nicht existent, während Entertainment in der Regel im Kartenspielen besteht, so He Xiangjiu, der an dieser Studie mitgearbeitet und sie bei der Konferenz vorgestellt hat.
Der Studie zufolge besitzen 40 Prozent der Wanderarbeiter nicht einmal ein Buch, und 60 Prozent geben an, ihr kulturelles Leben sei "unbefriedigend".
Laut "China daily" hat die chinesische Regierung in den letzten Jahren bereits 70 Milliarden Yuan (etwa 8,14 Milliarden Euro) in öffentliche kulturelle Serviceeinrichtungen in ländlichen Gebieten investiert, hauptsächlich für Bibliotheken oder für kostenlose Filmaufführungen. Doch das Problem ist, wenn die Dorfbewohner als Wanderarbeiter in die Städte kommen. Zwar sind die staatlichen Museen und Bibliotheken in den Großstädten kostenlos nutzbar, aber die Wanderarbeiter sind von den Städten überwältigt und finden sich dort in der Regel nicht zurecht.
Feng Shuangbai, der Vizepräsident der Chinese Dance Association, konstatierte: "An empty cultural life will invite countless social problems."
(zitiert nach "Need seen to enrich migrant workers' lives" von Sun Ye in "China daily" vom 18.3.2014)