13.05.2016

Red Bull & neoliberaler Feudalismus

Wundert es uns, zu lesen, wes „Geistes“ Kind der Unternehmer Dietrich
Mateschitz mit seinem braunen Brause-Imperium ist? Anläßlich des Wunsches der
Mitarbeiter seines „Servus TV“, einen Betriebsrat gründen zu wollen, schrieb
der Red Bull-Chef an die „Salzburger Nachrichten“: „Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Unbeeinflussbarkeit insbesondere
durch politische Parteien, egal welcher Richtung, war von Anfang an ein
tragender Pfeiler von Servus TV. Die Betriebsratsgründung hätte diese Werte
insbesondere durch die Art und Weise ihres Zustandekommens - anonym,
unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer - nachhaltig beschädigt. Dass
diese Vorgehensweise bei der Entscheidung in der aktuellen Situation des Senders
nicht gerade dienlich war, ist evident."

Ist ja auch wirklich eine bodenlose Frechheit, daß Arbeitnehmer*innen
schon knapp 230 Jahre nach der Französischen Revolution plötzlich ihre Rechte
einfordern wollen, und daß sie ihre Interessenvertretung am Ende auch noch
„anonym“ und unterstützt von Gewerkschaften zu wählen beabsichtigen.

Doch in der klebrig-süßen Brausewelt des Dieter Mateschitz bleibt alles
in althergebrachter Ordnung: Die Arbeitnehmer*innen von Servus TV verzichteten
auf die Gründung eines Betriebsrats, und der Brause-Boß machte seine
Ankündigung der Betriebsschließung rückgängig. Der Neoliberalismus als
Feudalherrschaft. Festivals und Bands, die jetzt noch Red Bull als Sponsoren
akzeptieren, sind Lumpen. Und wer jetzt noch Red Bull trinkt, setzt ein Zeichen
gegen Arbeitnehmerrechte und für die Feudalherrschaft der neuen Kapitalisten...