03.04.2016

Gauck für Sicherheitsforschung an Hochschulen

Auf der Sicherheitskonferenz
in München fragte Gauck in seiner Eröffnungsrede jüngst rhetorisch: „Ist es nicht an der Zeit, dass die
Hochschulen mehr anbieten als eine Handvoll Lehrstühle für die Analyse
deutscher Außenpolitik? Muss nicht auch die Sicherheitsforschung gestärkt
werden?“ Wäre interessant, was seine chinesischen Gastgeber zu dieser
Forderung zu sagen gehabt hätten.
2013 erhielten hierzulande 26 staatliche Hochschulen Drittmittel in Höhe von
4,8 Millionen Euro allein vom Verteidigungsministerium, wie aus einer kleinen
Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht. An der Martin-Luther-Universität in
Halle (Saale) gibt es einen eifrigen Verfechter der Gauckschen
Aufrüstungsdoktrin. Professor Johannes Varwick hat seit 2013 einen Lehrstuhl
für Internationale Beziehungen und europäische Politik inne. Bei seiner
Antrittsvorlesung zitierte er just den Bundespräsidenten und stellte direkt
klar, daß er den Auftrag Gaucks, also die Stärkung der sogenannten
Sicherheitsforschung, vorantreiben werde. Varwick bezeichnet sich selbst als
Teil der „sicherheitspolitischen Community“. Durch diese Offenheit und Transparenz
stellt Varwick eine Ausnahme dar. Im Internet erfährt man, daß Varwicks
Forschung unter anderem durch die NATO, das Verteidigungsministerium und
militärpolitische Thinktanks finanziert wurde. Varwick ist auch Mitglied eines
„Arbeitskreises Sozialwissenschaften und Militär“. Wissenschaft und Militär im
direkten Austausch. Wie in China.