21.03.2016

Paul van Dyk verbietet AfD, seine Musik zu spielen

Wieder einmal wehrt sich
ein Pop-Musiker gegen die Nutzung eines Songs durch eine politische Partei.
Diesmal ist es der in der Qualitätspresse „Techno-DJ“ genannte Paul van Dyk,
der der AfD eine Unterlassungserklärung zukommen gelassen hat, mit der er der
Partei „jedwede unberechtigte Nutzung“
seines Stücks „Wir sind wir“ verboten hat. Ein Stück, das von Peter Heppner
gesungen wird und von Paul van Dyk komponiert wurde und das der
Fraktionsvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke, bei monatlichen
AfD-Kundgebungen auf dem Erfurter Domplatz spielen ließ.

Das hört sich auf den
ersten Blick sehr politisch korrekt an. Der als SPD-Anhänger geltende van Dyk
wehrt sich gegen den Mißbrauch seines Stückes durch Rechtspopulisten. Doch:
warum nutzen besagte Rechtspopulisten denn das Stück von Paul van Dyk? Zeilen
in dem Song legen jedenfalls die Vermutung nah, daß dieser Song der AfD gut ins
politische Konzept paßt, denn dort heißt es u.a.:„Auferstanden aus Ruinen dachten wirWir hätten einen Traum vollbracht.40 Jahre zogen wir an einem Strang.Aus Asche haben wir Gold gemacht. (...)Jetzt ist mal wieder alles andersUnd was vorher war, ist heute nichts mehr wert.“

Das ist ein Text, den jeder
dieser ewig zu kurz gekommenen Pegida-Anhänger aus voller Seele mitgrölen kann.Wie wäre es denn, wenn
Musiker, anstatt das Abspielen ihrer Songs auf Demonstrationen von
Rechtspopulisten zu untersagen, einfach Musik und Texte schreiben würden, die
sich nicht für das Abspielen bei AfD-Kundgebungen eignen? Damit wäre uns allen
geholfen.