09.02.2016

Volksbühne, Dercon, Staatsfernsehen, Tatort

Andrerseits, wer Vorbereitungskosten der künftigen Volksbühnen-Intendanz
von Chris Dercon in Höhe von 2,98 Millionen Euro ausgeben kann, dem sind auch
800.000 Euro für Til Schweigers Tatort nur billig.
Der Tatort „Off Duty“ mit Tilman Valentin Schweiger kommt am 4.Februar in die,
ja: Kinos! Keine Ahnung, warum das deutsche Staatsfernsehen nun meint, seinen
Tatort ins Kino bringen zu müssen – als ob es nicht schlimm genug wäre, daß der
Schweiger-Schmarrn sonntags auf ARD läuft. Was der Tatort pro Folge kostet,
bleibt natürlich geheim, wir dürfen zwar mit der Zwangsabgabe den Laden
finanzieren, Transparenz gehört aber zu den Fremdwörtern in der
Staatsfernsehwelt von ARD und ZDF. Gute zwei Millionen pro Folge werden es
schon sein, wahrscheinlich eher mehr. Was aber das Medienboard
Berlin-Brandenburg zusätzlich zuschießt, damit der Til Schweiger-Tatort ins
Kino kommt, wurde dieser Tage veröffentlicht: 800.000 Euro Fördersumme sind es
nämlich, die das Medienboard BeBra hier zum Fenster rauswirft. Weil der
Schweiger-Tatort ein „überzeugendes Modell“ sei: Ein erfolgreiches TV-Format
mit viel Aktion werde ins Kino gebracht, wie der „Tagesspiegel“ erfahren hat.
Außerdem habe es bei diesem NDR-Tatort drei Wochen Dreharbeiten in Berlin
gegeben, wo zum Beispiel aufwändige Verfolgungsjagden gedreht worden seien.
Nun, dafür stellen wir doch gerne unsere Zwangsabgabe zur Verfügung, oder?