09.02.2016

SZ, Dudamel und Bolivar

Allerdings, darauf sollte man Gremliza noch hinweisen, hat die
„Süddeutsche Zeitung“ wahrlich anderes, Wichtigeres zu tun als sich um solche
Belanglosigkeiten zu kümmern. Erstens, siehe oben, sexistische und rassistische
Grafiken auf ihrer Titelseite zu publizieren. Und zweitens, sich im Feuilleton
um die Menschenrechte in Venezuela zu kümmern. Ihr Musikkritiker
Reinhard Brembeck beobachtet es jedenfalls mit Unbehagen, daß sich der derzeit
mit dem Simón Bolívar Symphony
Orchestra durch Deutschland tourende Dirigent Gustavo Dudamel zu den politischen und gesellschaftlichen Mißständen
in seiner Heimat Venezuela nicht
nur nicht äußert, sondern sich ganz im Gegenteil der Chavez-Regierung sehr
angedient hat: Beim Münchner Konzert erscheint „Dudamel im 'Sacre' als Vergöttlicher
eines Tanzes, der mit einem rauschhaft zelebrierten Todesopfer endet -
während zur selben Zeit in Venezuela wieder Morde und Entführungen stattfinden.
Aber daran denkt in München niemand. Das Publikum tobt wie bei einem Popkonzert. Kunst hat sich noch nie ernsthaft um die Grausamkeiten in der Welt
geschert." (zitiert laut „Perlentaucher“)

Ja, Kunst hat sich noch nie um die Grausamkeiten in der Welt geschert.
Das tut nur das SZ-Feuilleton. Weswegen selbiges ja auch beispielsweise bei
jedem Gastspiel eines US-Sinfonieorchesters immer darauf hinzuweisen pflegt,
daß in den USA die Todesstrafe herrscht. Wir könnens schon nicht mehr hören,.
gelt?