03.01.2016

Copyright Diederichsen & Renée Green Wien

Eine
interessante und pikante Umsetzung des Copyrights konnte man in der – übrigens
sehr empfehlenswerten – Wiener Ausstellung „to expose, to show, to demonstrate
(Künstlerische Positionen um 1990)“ sehen. Während man alle Exponate in den
drei Stockwerken im Mumok fotografieren durfte, war das bei der Arbeit
„Import/Export Funk Office“ der afroamerikanischen Künstlerin Renée Green von
1992 explizit verboten. Was wird dort gezeigt? Renée Green bediente sich bei
ihrer Installation der privaten Sammlung des damaligen Spex-Herausgebers
Diedrich Diederichsen, der mit seinem Interesse an „ihrer“ schwarzen Musik- und
Popkultur sowohl Mitstreiter als auch Counterpart war, was seine Identität als
weißer Europäer betraf. Auf Metallregalen stellt Green Bücher der „black
culture“ aus dem Privatbesitz von Diederichsen aus, oder eine Auswahl der
HipHop-Tapes aus seinem Besitz.Warum
man dies nicht fotografieren darf, warum extra eine separate Wächterin dafür
sorgt, daß die Bücher und Tapes aus Diedrich Diederichsens Privatbesitz nicht
fotografiert werden können, würde man doch gerne erklärt bekommen – die
Auskunft des freundlichen Personals lautete einfach: „Copyright“...