28.10.2015

Analog vs. Digital - Bücher, Vinyl

Analog vs. Digital in der deutschen Realität:

„Fast kümmerlich
wirkt die E-Book-Bilanz des letzten Jahres: Lediglich um 0,4 Prozentpunkte hat
der Umsatzanteil am Gesamtbuchmarkt laut Börsenverein des Deutschen Buchhandels
zugelegt, von 3,9 Prozent Marktanteil im Jahr 2013 auf 4,3 Prozent im Jahr
2014.“ („Tagesspiegel“) Mal abgesehen davon, daß eine Steigerung von 3,9% auf
4,3% eine immerhin mehr als 10prozentige Steigerung darstellt, und daß
Großverlage wie S. Fischer oder Kiepenheuer & Witsch die Zahlen des
Börsenvereins in Zweifel ziehen und von einem Umsatzanteil der E-Books an den
Gesamt-Buchverkäufen von „etwa 15 Prozent“ bzw. „derzeit 15 Prozent“ berichten.

Wie anders ist doch die Narration, wenn es um Umsatzanteile von Schallplatten
am Tonträgermarkt geht: „In der Nische
wächst Vinyl weiter um 33 Prozent“, jubelt der BVMI, um dann im
Kleingedruckten zuzugeben, daß der „Höhenflug
der Schallplatte ein relativer“ bleibe: „Der
Anteil der Vinyl-Verkäufe am Gesamtmarkt lag 2014 bei 2,6 Prozent.“

Wenn Deutsche über Digitales und Analoges reden, sind 2,6 Prozent
Marktanteil eben gerne ein „Höhenflug“, während (in der Erhebung durchaus
zweifelhafte, weil wahrscheinlich deutlich höhere) 4,3 Prozent Marktanteil
„kümmerlich“ sind. Alles Neuland, oder was?