Jugendangebot von ARD & ZDF
Das Staatsfernsehen gibt nicht auf. Nur eine Minderheit sieht noch die
Programme von ARD und ZDF, und unter den 14- bis 29-Jährigen sehen wesentlich
mehr YouTube als ARD und ZDF und all ihre Satellitensender zusammen. Doch wer
auf einem Geldbatzen von 8,324 Milliarden Euro jährlich sitzt und jetzt für
sein fabelhaftes Programm sogar noch mehr Geld fordert (die ARD will 396
Millionen zusätzlich, das ZDF 383 Millionen!), dem ist die Realität natürlich
schnurz. Also haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer jetzt einmütig
beschlossen, daß es ein „junges
Programmangebot von ARD und ZDF“ geben soll – im Internet! „Zielgruppe“ sind laut „SPON“ „die 14- bis 29-Jährigen. Als Gesamtbudget
sind rund 45 Millionen Euro für das gemeinsame Online-Jugendangebot von ARD und
ZDF vorgesehen.“
„Das ist ein guter
Tag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, jubelt denn auch die rheinland-pfälzische
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Fürs Staatsfernsehen mags ein „guter
Tag“ sein, für uns alle ists ein trüber Tag. Denn wie wollen denn ausgerechnet
ARD und ZDF ein Programmangebot bereitstellen, das ausgerechnet jungen Menschen
gefällt? Rosamunde Pilcher als Comic? Nonnen-Sendungen als Live-Chat? Nervtötende
Plapperformate und ein Überangebot an deprimierenden Unterhaltungs-Shows von
Andrea Berg bis Andrea Kiwi Kiewel
sehen wir bereits mehr als genug. Nun wollen die Fernsehverantwortlichen
und die Politiker ihre Verblödungsmaschine also auch aufs Internet ausdehnen.
Steht zwar nicht im Rundfunkstaatsvertrag, aber macht man eben ein neues
Gesetz. Wir lassen es uns ja gefallen.Und so werden wir dann ein „crossmediales“ „junges Angebot“ für rund 45
Millionen Euro jährlich erhalten. Auf daß uns der öffentlich-rechtliche
Schwachsinn auch noch im Internet verfolgt. „Um Himmels Willen!“